Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1977

/ Nr.1

- S.4

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Katastrophenhilfsdienst im Aufbau
1. Folge: Bei Erdbeben kommt dem richtigen Verhalten besondere Bedeutung zu
(Gr.) Im Bereich der Stadt Innsbruck wurden 17 Hilfestationen
für den Katastrophenschutz eingerichtet, die im Laufe der letzten Jahre auch schon reichlich
mit den erforderlichen Einsatzgeräten ausgestattet wurden.
Im zu Ende gegangenen Jahr
begann man nun mit dem personellen Ausbau der Hilfestationen. Die Einsatzleitungen wurden bestellt und sind nun ihrerseits darangegangen, den erforderlichen umfangreichen Mitarbeiterstab zu organisieren,
der ja Voraussetzung für ein
Wirksamwerden der Hilfestationen im Ernstfall ist. Es wird notwendig sein, in weiteren Folgen
der Bevölkerung Einblick zu geben, wie die Hilfestationen organisiert werden und in welcher

Weise sie in Aktion treten können. Nur dann kann der einzelne, im Notfall Betroffene wissen, wann und in welcher Form
ihm Hilfe zuteil werden kann
und wie er sein Verhalten auf
die Möglichkeiten des Hilfsdienstes einstellen und diesen in seiner Tätigkeit dadurch auch unterstützen soll.
Ein Gesichtspunkt ist demgegenüber aber noch vordringlich:
Während
Katastrophen
wie
Hochwasser oder Großbrände
sich mehr oder weniger absehen lassen und die Ausgabe von
Warnungen und Verhaltensregeln an die Bevölkerung ermöglichen, gibt es für Erdbeben im
allgemeinen keine Möglichkeit
einer Vorwarnung. Die Einsatzleitungen
des Katastrophen-

KURZ

• Die Sparkasse Innsbruck-Hall
bietet in Zusammenarbeit mit
dem Tiroler
Landesreisebüro
den 400.000 Kunden der Hauptanstalt und der 50 Geschäftsstellen in ganz Tirol nun auch
Reisearrangements an und erwartet sich im Hinblick auf das
schon bestehende Vertrauensverhältnis mit den Kunden von
dieser Aktion einen besonderen
Erfolg.
• Bei der kürzlich in Amras
stattgefundenen
Kommandantschaftssitzung des Bezirks-Feuerwehrverbandes Innsbruck-Stadt
dankte Vizebürgermeister Regierungsrat Obenfeldner im N a men der Stadt den Mitgliedern
der Berufsfeuerwehr und der
Freiwilligen Feuerwehren für
ihren steten und schlagkräftigen Einsatz.
• Das Gasthaus „Ottoburg" in
der Altstadt hat seinen Besitzer
gewechselt. Der neue Eigentümer - die Hintertuxer Gletscherbahn - beabsichtigt, das Lokal
zu einem „Schmuckstück" umzubauen.
• In Baden-Baden fand die Uraufführung der „Olympischen
Symphonie", des Olympiafilms
von Innsbruck und Montreal,
statt.
• Der 80 Personen umfassende
Studentenchor der Katholischen
Hochschulgemeinde an der Universität Freiburg im Breisgau
gastierte in der Partnerstadt
Innsbruck.
• Die unter der Patronanz der
Caritas stehende Akademie für
Seite 4

GEMELDET

Sozialarbeit in der WilhelmGreil-Straße feierte ihren 30jährigen Bestand.
• Mit 3. Jänner 1977 nahm die
neue
Müllverarbeitungsanlage
im Ahrnta! ihren Betrieb auf.

hilfsdienstes werden von ihnen
genauso überrascht wie die gesamte
Bevölkerung. Deshalb
nachstehend einige Grundregeln
des Verhaltens, wie sie in einer
amerikanischen Erdbebenwarnbroschüre zusammengefaßt sind:
Wenn sich ein Erdbeben ereignet und es nur 1 bis 2 Minuten
währt, kann sich die Erde wie
das Deck eines Schiffes heben
und senken. Diese Bewegung ist
erschreckend,
aber,
solange
nichts auf Dich herunterfällt,
harmlos. Bleibe ruhig und warte
ab. Deine Chancen stehen gut,
wenn Du weißt, was Du tun
mußt:
Während des Bebens:
• Wenn Du im Hause weilst,
bleibe drinnen. Verbirg Dich unter schweren Möbeln. Bleibe in
der Nähe der Hausmitte. Meide
Nähe von Glas.
• Vermeide den Gebrauch von
Kerzen, Zündhölzern oder anderen offenen Flammen.
• Renne nicht durch Gebäude
oder nahe an Gebäuden vorbei,
wo die Gefahr herunterfallender Trümmer besteht.
• Wenn Du Dich im Freien aufhältst, bleibe draußen, aber
fern von Gebäuden und Stromleitungen.


Wenn Du Dich in einem fah-

Die
Erdbebenkatastrophe
in
Friaul
hat
uns gemahnt,
die
Möglichkeit
soldier
Naturereignisse im Auge zu behalten.
Sie
können,
wofür
die
Vergangenheit
Beispiele
gibt,
audi
uns
betreffen.
Wer
sich
in
Ruhe
überlegt
hat, wie
er sidi
im
Ernstfall
verhalten
soll
und
woher ihm Hilfe
kommen
kann,
wird
nidit
so leicht
in
Panik
geraten
und nach
mensdilichem
Ermessen
audi weniger
Schaden
nehmen.
Deshalb
befassen
xoir
uns in einer Reihe von
Beiträgen mit
dem Selbstsdiutz
und
dem im Ausbau
stehenden
Katastrophenhilfsdienst
der
Stadt
Innsbruck.

renden Auto befindest, halte an,
bleibe aber im Wagen.
Nach einem Beben:
• überprüfe die Hausleitungen
aller Art. Wenn die Wasserleitungen beschädigt sind oder
elektrische Leitungen in Mitleidenschaft gezogen wurden, so
sperre bzw. schalte sie bei den
Haus- bzw. Wohnungseintrittspunkten ab. Bei Gasundichtigkeiten stelle den Haupthahn ab,
öffne die Fenster, verlasse das
Haus, berichte den zuständigen
Behörden und bleibe draußen,
bis die Werke melden, alles sei
sicher.
• Drehe das Radio oder den
Fernseher an, um Informationen
und Weisungen zu empfangen.
• Halte Dich von beschädigten
Gebäuden
fern. Nachbeben
könnten sie zum Einsturz bringen.

Audi
das Altersheim
Saggen verfügt
nun über ein getnütlidies
Heimcafé,
das von den Bewohnern
gerne
zum
täglidien
Plausch oder zu einem zünftigen
„Karter"
aufgesudü
wird.
Im Verlauf
der im Herbst
und
Winter
durdigeführten
Umbauarbeiten
im Frauenund Männertrakt
war audi die Sdiaffung
einer Caféstube
ins
Auge
gefaßt worden.
Leisteten
schon bei der Neumöblierung
der einzelnen
Zimmer
die „Olympiamöbel"
aus
dem
Gästehaus
an der Sill sehr gute Dienste,
so war es jetzt
im Heimcafé
die Ausstattung
der Frühstücksküdie
und
des Frühstückszimmers
des Gästehauses,
die einer neuen Verwendung
zugeführt
wurde.
Innsbrucks
Betagte
auf
den Spuren der „Olympia-Prominenz"
l Für die ebenfalls
erforderlidie
Gesdiirrspülmasdiine
stellte
sich
erfreulicherweise
ein Sponsor
ein: die Tiroler
Landes-Hypothekenanstalt,
die anläßlich
ihres 75jährigen
Bestehens
auf
die Herausgabe
einer Festschrift
verziditet
hatte, um diese Mittel
sozialen
Zwecken
zuzuführen.
Darüber
hinaus, so wurde von Seiten der Bank bei der kürzlidi
erfolgten
Übergabe
des 30.000-Sdiilling-Sdiecks
an
Bürgermeister
Dr. Lugger
betont,
werde man auch in Zukunft
an das Altersheim
Saggen denken.
(Foto:
Murauer)

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1977/Nr. 1