Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.10

- S.6

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Innsbrucks Almen gewinnen an Attraktivität
Land- und forstwirtschaftliche N u t z u n g wird durch Erholungsfunktion ergänzt (Fr) Obwohl die Stadt Innsbruck
ihren
agrarischen Charakter
längst verloren hat, besitzt sie,
dank der Ausdehnung ihrer Gemeindegrenzen weit über die
Nordkette hinaus, noch eine
Reihe von Almwirtschaften. Die
Eingemeindung der Ortschaften
Hötting (1938), Mühlau (1938)
und Arzl (1940) brachte Innsbruck diese Almen ein, wobei
jedoch die historischen Gegebenheiten und die uralten Weiderechte der Höttinger, Mühlauer und Arzler von der Stadt
stets respektiert wurden. In den
letzten Jahren nun hat die Stadt
erhebliche Anstrengungen unternommen, um diese Almen sowohl vom landwirtschaftlichen
wie vom touristischen Standpunkt funktionstüchtig und attraktiv zu gestalten. Denn immer mehr werden das städtische
Randgebiet wie auch die Wälder und Wiesen der Hänge an
der Nordkette zum intensiv genützten Erholungsgebiet für die
Städter und ein Ausflug auf die
dort liegenden Almen gehört
mit zum attraktiven Freizeitangebot der Stadt.
Die beiden Beine, das agrarische und das gastronomische,

Die Wasserversorgung
den eingesenkt.

Seite 6

auf

auf denen die Innsbrucker A l men stehen, machen die Almwirtschaft auch für die Pächter
attraktiv. Die finanzielle Stärkung der Almbewirtschafter ermöglicht es zudem, daß die Bauern, die mit ihrem Vieh diese
Almen bestoßen, nur ein bescheidenes „Grasgeld" zu bezahlen haben. Es herrscht daher
kein Mangel an Pächtern, und
das Weiderecht wird, was in
diesen Lagen ja auch von kulturlandschaftlicher
Bedeutung
ist, weiterhin genutzt. Zu den
von Mühlau und Arzl übernommenen Almen gehören die Arzler Alpe (1067 Meter ü. d. M.),
die Bodenstein-Alpe (1660 Meter) und die Mösl-Alpe im Samertal (1262 Meter) mit den beiden Hochlägern Pfeis (1900 m)
und Angerle (1600 m). Die MöslAlpe liegt zwar auf Höttinger
Gebiet, doch ging sie schon vor
Jahrhunderten in das Eigentum
der Gemeinde Arzl über, die
sie von der Höttinger Pfarrei
käuflich erwarb. Eine historische
Anmerkung am Rande, zum N a men Samertal. Diesem liegt das
Wort „Saum" von Saumpfad
zugrunde, da man über dieses
Tal seit alters her die Stempel

der Mösl-Alm

ist

mm

gesichert.

Dazu

wurde

per

Lawinenschutz an der N o r d k e t t e

für das Bergwerk in Hall transportierte. So haben auf der
Mösl-Alpe heute noch 40 Zugochsen des Ärars das Weiderecht, doch ist dies nur mehr
von
historischer
Bedeutung.
Heute haben auf der Arzler Alm
30 Rinder, auf der BodensteinAlpe 360 Schafe und auf der
Mösl-Alpe 222 Galtrinder und
14 Melkkühe das Weiderecht.
An Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten hat die Stadt auf der
Mösl-Alpe vor allem einen
neuen Stall im Wert von einer
Million Schilling errichten lassen, die Neufassung der Quelle
mit dem Einbau eines Wasserreservoirs ist in Arbeit, und zudem soll die Kapelle mit Schindeln neu gedeckt werden. Auf
der Bodenstein-Alpe wurde vor
längerem schon der Gastgarten
saniert, da er abzurutschen
drohte, und 1976 wurde die
Wasserleitung neu verlegt. Auch
auf der Arzler Alm wurde die
Wasserversorgung saniert und
vor einigen Jahren eine Veranda zugebaut.
Von den Almen im Höttinger
Raum ist die Höttinger Alpe
(1480Meter) sicherlich die schönste. Weiderecht haben hier 80

Hubsohrauber

ein

Nirosta-Tank

Rinder und 100 Schafe. Die Höttinger Alpe wurde in diesem
Jahrhundert von der Stadt Innsbruck käuflich erworben. In den
letzten 15 Jahren wurde das
Alpwirtschaftsgebäude neu errichtet und in Zusammenarbeit
mit den Innsbrucker Jungschützen eine Kapelle oberhalb des
Wirtschaftsgebäudes
erbaut.
Auf der Höttinger Alpe gibt es,
wie auch auf der Alzler Alpe
und der Mösl-Alpe, Gastbetrieb
und Übernachtungsmöglichkeit,
wobei den Pächtern die Zeit der
Bewirtschaftung jeweils freigestellt ist und sich diese zumeist
auch nach den Wetterbedingungen richtet.
Auf Höttinger Gebiet gibt es
dann noch die AchselbodenAlpe (1645 Meter), die mit Galt-,
Ochsen- und Schafalpe Weiderecht für 35 Rinder und 500
Schafe besitzt.
Hier gibt es
allerdings keine Gastwirtschaft
und die Alpgebäude der Galtalpe und der Schafalpe sind
nicht mehr bewirtschaftet. Die
Weideflächen dieser Alpen wurden nach dem Neubau der Achselboden-Alpe nach dem letzten
Krieg teils der Höttinger Alm,
teils der Arzler Alm zugeschla-

eingeflogen

und

ansclilicßend
(Foto:

in

den BoBirbaumer)

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976, Nr. 10