Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.7

- S.6

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Diese Ausgabe – 1976_Innsbruck_07
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Zentren für kernlose Siedlungsräume
Stadtplanung erarbeitet Richtlinien für die Projekte in Alt-Pradl, Höttinger Au und Lohbachsiedlung
(Fr) Der historisch gewachsene
Stadtkern Innsbrucks bot mit seinem unmittelbar angrenzenden
Bereich bis in unser Jahrhundert
alle Möglichkeiten der Versorgung, der sozialen Kommunikation, der schulischen und ämtermäßigen Betreuung, kurz, man

fand in der Altstadt und ihrer
nächsten Umgebung alles, was
man zum Leben brauchte. Die
angrenzenden und in diesem
Jahrhundert
eingemeindeten
Ortschaften
hatten
ebenfalls
ihre Kerne mit dörflichem Charakter, die zur Versorgung der

Bevölkerung in den meisten Belangen ausreichten.
Die Entwicklung, getrieben von
einer beinahe explosiven Expansion, weitete das ursprüngliche Siedlungsgebiet räumlich
und quantitativ dermaßen aus,
daß die Dorfkerne ihre Funk-

tion verloren, und da man in
den
Stadtrandgebieten
vor
allem trachtete, dem Wohnraumbedarf gerecht zu werden,
gab es auch kaum Ersatz für
die verlorenen ehemaligen Zentren. Die neuen Siedlungsgebiete blieben sozusagen kernlos. Vor 10 bis 15 Jahren aber
entwickelten sich am Stadtrand
neue Zentren rein wirtschaftlicher Natur, sogenannte Einkaufszentren, die auf Grund
ihrer Zugänglichkeit und ihres
Parkplatzangebotes die Bevölkerung leicht und schnell versorgen konnten, die aber einer
Forderung nach mehreren Funktionen, nach einem echten multifunktionalen Kern also, nicht
entgegenkamen.
Der
Bedarf
aber nach diesen Kernen, in
denen z. B. Einkaufen, Schule,
ärztliche Betreuung usw. zusammengefaßt und von einem gewissen Einzugsbereich her leicht
zu erreichen sind, ist unzweifelhaft gegeben.

Im Rahmen des Innsbrucker
Stadtentwicklungskonzeptes ist
daher zur Zeit eine Zentrumsbildung in vier strukturell sehr
unterschiedlichen Stadtgebieten
in Bearbeitung, die zeigt, wie
solche Zentren aussehen könnten. Der Konjunktiv deshalb, da
ja nicht die Stadt allein ein solches Zentrum einfach hinstellen
kann, sondern weil auch die
iZB
Privatinitiative mitspielen muß.
Ein Zentrum in der Lohbachsiedlung nahe der Tedmischen Fakultät
konzipiert nach den Richtlinien des BeDoch die generellen Linien, das
bauungsplanes. Von dieser Planungsbasis würden alle weiteren Überlegungen
starten.
Planen für die Zukunft, können
vom Planungsamt etwa mittels
des Instrumentes eines Bebauungsplanes oder durch das Liefern der Entscheidungsgrundlagen gegeben werden.
Ein erster Typus, nämlich der
eines
innerstädtischen
multifunktionalen Zentrums, ist zusammen mit der BOE-Bauentwicklung für Alt-Pradl/Schmuckgasse
ausgearbeitet
worden
und könnte gemäß dem lokalen
Bedarf mit einer Reihe von größeren und kleineren Läden, mit
einem Kaufhaus, Restaurant, mit
Wohnungen und Büros, mit
einem Platz und Fußwegverbindungen durchmischt sein. Günstige Voraussetzung zu einer
positiven Verwirklichung in diesem Raum ist einmal die notwendige Sanierung eines abgenützten Baubestandes und zum
zweiten der echte Bedarf nach
einem Zentrum für Versorgung
und Kommunikation.
Ein zweiter Typus von Zentrum
ist für Hötting zwischen Widum
und Kirche westlich des Höttinger Wohnheimes projektiert,
wobei ganz besonders auf den
in diesem Bereich noch erhaltenen dörflichen Charakter Rücksicht genommen wird. Laut PiaDas Ortszentrum
Höttinger
Au - MitterweglN agitier Straße - könnte nach den Überlegungen von
Architekt
Dipl.-Ing.

Seite 6

Hermann

Kastner

in den Formen dieser Skizze Gestalt annehmen.

(Fotos:

Stadtplanungsamt)

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976/Nr.7