Innsbruck (Amtsblatt)

Jg.1976

/ Nr.7

- S.2

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Diese Ausgabe – 1976_Innsbruck_07
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Gesamter Text dieser Seite:
Was sprach für die Straßenbahn?
Leistungsreserven auch für die Zukunft — Umstellung innerhalb von drei M o n a t e n
(Gr) Der Ausgangspunkt der
von der Stadtgemeinde, den
Innsbrucker
Verkehrsbetrieben
und den Stadtwerken gemeinsam angestellten Überlegungen,
wie man den innerstädtischen
öffentlichen Verkehr am besten
auf die Erfordernisse des G e neralverkehrsplanes
umstellen
könnte, war sicher nicht von der
Hand zu weisen: Wenn man in
der Lage wäre, die Straßenbahn
durch Omnibusse zu ersetzen,
bliebe es der Bevölkerung und
den Gästen der Stadt erspart,
längere Zeit hindurch im Zentrum der Stadt aufgerissene
Straßen und Baustellen mit allen
ihren unangenehmen Nebenerscheinungen in Kauf zu nehmen.
Die Umstellung ließe sich von
einen Tag auf den anderen bewerkstelligen und die Linienführung wäre beweglicher.
Was aber hat die gründliche
Erarbeitung beider Varianten:
der Beibehaltung und Anpassung der Straßenbahn einerseits und der Verkehrsbedienung ausschließlich durch Omnibusse andererseits ergeben? Beginnen wir bei den Omnibussen:
Omnibusse, die mit Flüssiggas
betrieben werden können und
somit unter den in Innsbruck gegebenen Verhältnissen dem Umweltschutz Rechnung tragen würden, sind noch zu wenig erprobt.
Außerdem wäre zu ihrer Betan-

kung ein Bundesbahngleisanschluß zum neuen Betriebsbahnhof nötig geworden, der nicht
nur einen erheblichen Aufwand,
sondern auch umfangreiche sicherheitstechnische Maßnahmen
für den Betriebsbahnhof erfordert hätte. Es wären also praktisch nur dieselölbetriebene Busse für den Ersatz der Straßenbahnen in Frage gekommen. Die
Anschaffung der für die Linien
1 und 3 notwendigen Busse hätte allein 33,5 Mill. S in A n spruch genommen. Dazu wäre
für die erforderlichen Bushaltestellen ein Betrag von rund 38,5
Mill. S gekommen. Zudem ergab
sich aber, daß ein Umstellen der
Linien 1 und 3 auf Busse für den
öffentlichen wie den Individualverkehr wesentliche Verschlechterungen gebracht und die Leistungsreserven des öffentlichen
Verkehrs
bedenklich
eingeschränkt hätte, vor allem weil es
kaum möglich gewesen wäre,
die Bushaltestellen in den erforderlichen Dimensionen in Straßenzügen wie der Brunecker
Straße, am Bozner Platz, Südtiroler Platz oder in der MariaTheresien-Straße auch nur bei
dem derzeit bestehenden Verkehrsaufkommen
unterzubringen.
Anders die Straßenbahn. Hier
zeigte sich, daß noch weitgehende Leistungsreserven gegeben

Die 127 Kleinwohnungen
der Stadtgemeinde
im „Haus
an der Sill"
in
der Sebastian-Sdieel-Straße
werden
zur Zeit von ihren Mietern
liebevoll
eingeridüet.
Die Garconnieren,
die ein geräumiges
Wohnzimmer,
eine
kleine
Küdie,
Bad und Balkon
umfassen,
wurden
während
der
Olympisdien Spiele zur Unterbringung
der Gäste der Stadt
herangezogen
und
sind kürzlich
vom amtsführenden
Stadtrat
Niescher
an die Mieter
übergeben worden.
(Foto:
Murauer)

Seite 2

sind, die in den nächsten Jahren
von wesentlicher Bedeutung sein
werden. Für die auf Seite 1 dieses Mitteilungsblattes beschriebene Umstellung der Straßenbahnlinien 1 und 3 auf die
Erfordernisse des Generalverkehrsplanes würde in ersten, innerhalb von drei Monaten zu
bewältigenden
Sofortmaßnahmen ein Betrag von 4,5 Mill. S
erforderlich werden. Weitere

it
M.

Sanierungsmaßnahmen, die in*
nerhalb der nächsten sechs Jahre
etappenweise durchgeführt werden könnten, würden insgesamt
31,05 Mill. S in Anspruch nehmen.
Daß beim Abwägen der hier nur
in großen Zügen umrissenen
Für und Wider die Entscheidung
zugunsten der Straßenbahn fallen mußte, wird allgemein überzeugen. Die nur für drei Monate
veranschlagte Zeit der baulichen
Umstellung auf die Erfordernisse
des Generalverkehrsplanes wird
sich im Hinblick auf die für die
Zukunft zu erwartenden Vorteile
sicher in Kauf nehmen lassen.

KURZ

• Die 4a-Klasse der Mädchenhauptschule Reichenau stattete
über Vermittlung des Referates
für Städtepartnerschaften
im
Rathaus der Partnerstadt Grenoble einen fünftägigen Besuch
ab. Neben dem Kennenlernen
der Stadt stand die ausgiebige
praktische Erprobung der französischen Sprache im Mittelpunkt des Programmes.
• Den sieben Mitgliedern der
Berufsfeuerwehr Innsbruck, die
nach der Erdbebenkatastrophe
in Friaul im Einsatz gestanden
waren, wurde von Bürgermeister
Dr. Lugger in Anwesenheit des
Magistratsdirektors OSR. Doktor Schwamberger und des O b mannes der Personalvertretung
OAR. Schiestl im Rathaus der
Dank für ihre Hilfeleistungen
ausgesprochen.
• Der Tiroler Skiverband hielt
seine 32. ordentliche Jahreshauptversammlung ab, bei der
die Stadt Innsbruck durch Bürgermeister Dr. Lugger und Vizebürgermeister
Regierungsrat
Obenfeldner vertreten war.
• In der Hauptfeuerwache der
Berufsfeuerwehr wurden
von
Bürgermeister Dr. Lugger die
Mitglieder der Bezirks- und G e meindeeinsatzleitung für den
Katastrophenhilfsdienst bestellt.
Damit ist ein weiterer Schritt im
Ausbau der Katastrophenhilfe
gesetzt, die im Stadtbereich
über 17 Hilfestationen geleistet
wird.
• Im Festsaal der Volksschule
Reichenau wurden 133 Schülerinnen und Schüler, welche die
Pflichtschulen mit dem zu Ende
gehenden Schuljahr verlassen,
von Vizebürgermeister Regierungsrat Haidl im Rahmen einer
kleinen Feier verabschiedet. Als
beste Schüler ihrer Klassen nahmen sie stellvertretend für ihre
Schulkameraden die Anerkennung der Stadtführung für ihre

GEMELDET

Leistung und die besten Wünsche für den weiteren Lebensweg entgegen.
• In der ordentlichen Hauptversammlung
der Sparkasse
Innsbruck-Hall
wurden
der
Rechnungsabschluß und der Rechenschaftsbericht über das G e schäftsjahr 1975, das trotz verschiedener nicht in der Zuständigkeit der Sparkasse liegender Schwierigkeiten überdurchschnittlich gut war, vorgelegt
und von Generaldirektor Doktor Klingan ein umfassender
Überblick zu aktuellen Fragen
gegeben. Neu in den Verwaltungsausschuß gewählt wurde
u. a. der Innsbrucker Gemeinderat Dipl.-Vw. Felix Murauer.
• In einer Pressekonferenz gab
SR. Dr. Kleindienst mit seinen
Mitarbeitern eine Vorschau auf
die österreichische Holzmesse,
die vom 14. bis 22. August d. J .
zum 25. Mal in Klagenfurt durchgeführt wird. Mit ihrer neuen
Messehalle, die als vorgespannte
Holzleimbinderkonstruktion
eine Weltnovität darstellt, einer
erstmals gezeigten Vollerntemaschine des Forstgartens, einem
neuen Ladegerät und einer in
Betrieb stehenden Kreissägenstraße wird die 25. Klagenfurter Holzmesse besondere Attraktionen bieten.
• Im Wohnheim in der Dürerstraße gab die Sängerrunde
der Innsbrucker Verkehrsbetriebe unter der Leitung von Franz
Winkler für die betagten Mitbürger ein mit großem Interesse
aufgenommenes
Konzert
mit
Volksliedern. Als Solist an der
Zither wirkte Stefan Ferchl mit.
INNSBRUCK - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Herausgeber,
Eigentümer und Verleger: Die Stadtgemeinde Innsbruck. Chefredakteur und
Für den Inhalt verantwortlich:
Paul
G r u b e r ; in der Redaktion: U l l a Thien
und Dr. Walter Frenzel. A l l e Innsbruck,
Rathaus,
Maria-Theresien-Straße
18.
Druck: Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck,
Exlgasse 20.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976 Nr. 7