Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1975

/ Nr.10

- S.2

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gen Arzl-Süd nun seinen Abschluß.
Alle Bauwerke, die das Gesamtkonzept dieses neuen Stadtteiles samt
vorbildlicher Infrastruktur vorsieht,
sind errichtet. So stehen auch ein
zweiter Kindergarten mit Hort und
die neue Doppelhauptschule, die
während der Spiele das Verpflegsund Sanitätszentrum sein wird, vor
der Fertigstellung. Die Volksschule
wurde erweitert. Ein großangelegtes Hallenbad mit Sauna wird der
Freizeitgestaltung dienen. Der Ausbau der Heizzentrale ermöglichte
eine komfortable und umweltfreundliche Beheizung. Grünanlagen und
Kinderspielplätze, die über den Tiefgaragen und auf den Freiflächen
schon errichtet wurden oder noch
vorgesehen sind, dienen der Freizeitgestaltung und der Erholung. Ihr
Ausmaß wird im Endausbau rund 60
Prozent der gesamten Grundfläche
des Olympischen Dorfes betragen.
Durch seine Lage begünstigt, wird
das Olympische Dorf auch eine Promenade am Inn erhalten.
Die Verkehrsbauten im Raum Innsbruck wurden um ein gewaltiges
Stück vorangetrieben. Zur Großbaustelle, die vor ihrem Abschluß steht,
wurde die neue Reichenauer Brücke
mit dem großzügig gelösten Verkehrsknoten an der Haller Straße
und dem ebenfalls neu gestalteten
Anschlußstück Langer Weg — Andechsstraße. Eine Fußgängerbrücke
über die Haller Straße wird einen
wesentlichen Beitrag zur Sicherheit
der Fußgänger bringen. Neben der
neuen Reichenauer Brücke und der
Hochbrücke Haller Straße wurden
auch die Erschließungsstraßen im
Olympischen Dorf
entsprechend
ausgebaut, womit in diesem Gebiet
insgesamt neue Verkehrsflächen im
Ausmaß von 250.000 m geschaffen
werden konnten.
2

Im Süden der Stadt ist grünes Licht
gegeben für den Ausbau der Südtangente, die als direkte Verbindung zu den Autobahnen nach
Osten und Westen den Innsbrucker
städtischen Bereich vom Durchzugsverkehr wesentlich entlasten
wird. Unter den Verkehrsbauten
wird schließlich auch der nach modernsten Gesichtspunkten errichtete Bahnhof der Innsbrucker Verkehrsbetriebe mit seinen Fahrzeughallen und Servicegebäude vorgestellt, der mit der benachbarten
Pädagogischen Akademie des Landes Tirol während der Spiele das
Olympische Pressezentrum aufnehmen wird.
2

Auch im Westen der Stadt wird
eine Fußgängerbrücke, welche die
Siedlungsgebiete Sieglanger und
Höttinger Au miteinander verbindet,
den Interessen der Bevölkerung entgegenkommen. Die als schrägseilverspanntes Seiltragwerk geplante
Brücke, die den Inn und die Autobahn pfeilerlos überspannen und
sich landschaftlich gut einfügen
wird, ist als Modell in der Ausstellung zu sehen.
Die zur Durchführung der Spiele bestimmten Sportbauten nehmen auf
den großen Tafeln der Ausstellung
breiten Raum ein. Sie können im
fertigen Zustand vorgestellt werden, da sie ja bereits im vergangenen Winter ihre Bewährungsprobe
bestanden haben, ob es sich nun
um die Herren-Abfahrt vom Patscherkofel, die Abfahrten in der
Axamer Lizum, die Eisschnellaufbahn im Tivoli-Stadion, die neue
Bob- und Rodelbahn in Igls, die
Sprungschanzen in Seefeld und
Innsbruck oder die Langlaufloipen
handelt. Auch über die Standseilbahn auf den Hoadl können Informationen nach dem letzten Stand
gegeben werden. Die Ausstellung
macht deutlich, in welchem Ausmaß
bei den Olympischen Sportbauten
auf die bereits 1964 bewährten Einrichtungen zurückgegriffen werden
konnte. Einiges wurde neu errichtet, alles aber wird nach den Spielen der wintersportbegeisterten Bevölkerung und den Gästen unseres
Landes zur Verfügung stehen.
Wenn neue Stadtteile wie das Olympische Dorf und Arzl-Süd mit insgesamt rund 14.000 Einwohnern entstehen, bedürfen auch die Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen der Stadtgemeinde im ganzen
gesehen einer Ausweitung. So zeigt
die Ausstellung auch, wie durch das
neue Umspannwerk Thaur der Innsbrucker Stadtwerke Vorsorge dafür
getroffen wird, daß die Stadt auf
Jahrzehnte hinaus ausreichend mit
elektrischer Energie versorgt werden kann. Der umweltfreundliche
Energieträger Gas erreicht dank
der neuen Gasmischanlage im Sillzwickel in ausreichender Menge natürlich auch das Olympische Dorf.
Dadurch konnte für diesen Großsiedlungsraum im besonderen auch
die Heizfrage großzügig und zukunftsgerecht gelöst werden. Mit
dem großen Zuleitungsstollen des
Wasserwerkes in der Mühlauer
Klamm wird frisches, klares Trinkwasser bester Qualität dem neuen

Hochbehälter Arzl zugeleitet. Über
das Olympische Dorf hinaus wird
an diesen Hochbehälter der gesamte Großraum Arzl und, wenn nötig,
durch den Inndüker auch die städtische Ringleitung angeschlossen.
Nahezu unbemerkt von der Innsbrucker Bevölkerung wird in der
Roßau der Ausbau der biologischen
Stufe des Klärwerkes vorangetrieben. Sie wird die Möglichkeit bieten, die bisher nur mechanisch gereinigten Abwässer wieder auf gute
Wasserqualität zu bringen und kann
4,6 Millionen Liter Abwässer pro
Stunde verarbeiten. Mlit dem Durchbruch des 500 m langen Kanalstollens unter dem Hohen Weg können
nun auch die Abwässer des linksufrigen Stadtgebietes dem Klärwerk
Roßau zugeleitet werden.
Die Olympischen Winterspiele werden der Stadt Innsbruck wieder
viele Gäste bringen. Das bedeutet
auf kurze Sicht eine starke Belebung der Gastronomie, auf weite
Sicht, wie schon im Jahre 1964, eine
steigende Anziehungskraft derStadt
Innsbruck und des Landes Tirol im
internationalen
Fremdenverkehr.
Für ihre Gäste während der Winterspiele wird die Stadt das Wohnheim für Alleinstehende zur Verfügung stellen, das in der SebastianScheel-Straße an der Sill errichtet
wurde. Nach den Spielen werden
alleinstehende Berufstätige und betagte Mitbürger hier 127 moderne
Kleinwohnungen erhalten können.
Unter den Gästen, die nach Innsbruck kommen, nimmt die Zahl der
Jugendlichen immer mehr zu. Nicht
nur im Zeichen der Olympischen
Ringe. Auch für Touristen und Studenten, für Freunde der historischen Sehenswürdigkeiten oder der
eindrucksvollen Bergwelt hat Innsbruck große Anziehungskraft. Die
neue Jugendherberge mit dem ihr
angeschlossenen Studentenwohnheim, während der Spiele ebenfalls
Gästehaus, wird diesen Jugendlichen zeitgemäße Gastlichkeit bieten.
Gr.

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