Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1975

/ Nr.6

- S.2

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Gesamter Text dieser Seite:
Desinfektionsanstalt in Betrieb
Am 7. Mai eröffnete Bürgermeister
Dr. Lugger in Anwesenheit von
Vizebürgermeister Dir. Haidt und
Vizebürgermeister Reg.-Rat Obenfeldner und von zahlreichen Vertretern des Gemeinderates und des
Stadtmagistrates die soeben fertiggestellte neue Desinfektionsanstalt in der Trientlgasse (Zentralhof).
Damit konnte ein wertvolles Instrument der Hygiene in Betrieb genommen werden, das nicht nur der
Stadt Innsbruck, sondern dem ganzen Land Tirol zur Verfügung stehen wird und vor allem auch der
Tatsache Rechnung trägt, daß Innsbruck und Tirol im Schnittpunkt
des internationalen Massen- und
Ferntourismus liegen. Wenn auch
die Chance der Einschleppung von
Infektionskrankheiten dank der Arbeit und Aufsicht der Gesundheitsbehörden in aller Welt gering ist,
so galt es doch auch hier mit dem
eher Unwahrscheinlichen zu rechnen und für alle Fälle vorzusorgen.
Zudem wurde durch den Bau der
Desinfektionsanstalt auch im Sinne
des vom Bund erlassenen Epidemiegesetzes gehandelt und mit einem Kostenaufwand von 13,3 Millionen Schilling die modernste derartige Anlage in Österreich erstellt.
Die neue Desinfektionsanstalt besteht im wesentlichen aus drei Abteilungen: einer Material-, einer
Fahrzeug- und einer Personendesinfektion.
In der Materialdesinfektion stehen,
eingebaut in eine Trennwand zwischen einem „unreinen" und einem
„reinen" Raum zwei Desinfektionskessel mit 1 Kubikmeter und 5 Kubikmeter sowie eine Desinfektionswaschmaschine mit 53 Kilogramm
Fassungsvermögen. Alle drei Desinfektionsmaschinen werden vom
unreinen Raum aus beladen und
vom reinen Raum aus entladen. Eine Schleuse in der Trennwand gibt
dem Bedienungspersonal die Möglichkeit, ohne die Gefahr einer
Übertragung, vom unreinen in den
reinen Raum zu gelangen.
Nach dem gleichen Prinzip der
scharfen Trennung zwischen unrein
und rein ist auch die Personendesinfektion ausgelegt. Ob es sich hier
etwa um eine Entlausung oder sonst
eine gezielte Körperhygiene handelt — der „Patient" passiert nach
dem Entkleiden einen Duschraum —
es gibt davon mehrere für Frauen
2

und Männer — und kommt in den
reinen Raum, wo er durch den
Schalter aus dem reinen Raum der
Materialdesinfektion die entseuchte
Kleidung zurückerhält. Durch diese
konsequente
Trennungsmethode
wird der Kontakt mit Krankheitserregern oder Ungeziefer verläßlich
unterbrochen.

Bürgermeister Dr. L u g g e r und Vizebürgermeister
tigung der neuen D e s i n f e k t i o n s a n l a g e .

Die Fahrzeugdesinfektion wurde
so
groß
dimensioniert,
daß
außer Personenkraftwagen, Rettungs- und Krankenwagen auch
ganze Reisebusse entseucht werden können. Eine Vorsorge, die in
einem Fremdenverkehrsgebiet sehr
sinnvoll erscheint!

Abgesehen von den „normalen"
Einsätzen der Desinfektionsanstalt,
wie etwa die Desinfektion von Krankenwagen oder in allen jenen Fällen, in denen das Gesundheitsamt
eine Desinfektion oder Entseuchung
anordnet, kann nun ganz allgemein ein privater, hygienischer
Dienst angeboten werden. Etwa in
der Form einer Desinfektion von
Kleidersammlungen, von Matratzen

Regierungsrat O b e n f e l d n e r bei der B e s i c h (Foto: Murauer)

usw. Es können in der neuen Anlage auch Pelze und Lederwaren
zuverlässig entseucht werden ohne
Schaden zu nehmen, da durch das
Vakuum- Dampf- Vakuum -Verfahren
in den Desinfektionskesseln keine
extrem hohen Temperaturen mehr
erreicht werden müssen
Fr.

ZWEI GROSSE BESCHLÜSSE IM GEMEINDERAT:

Pflegeheim und Rottedeponie
Die Sitzung des Gemeinderates der
Landeshauptstadt Innsbruck vom
9. Mai unter dem Vorsitz von Bürgermeister Dr. Lugger begann mit
einer Reihe von Anfragen und Anträgen durch die Gemeinderäte, wobei im Lichte der letzten Entwicklungen besonders ein neuerlicher Vorstoß bezüglich des Kopfklinik-Projektes zu einer sofortigen Anfragebeantwortung durch Bürgermeister
Dr. Lugger führte. (Siehe Seite 3.)
Äls folgender Tagesordnungspunkt
stand dann ein Entwurf für eine
„Ortspolizeiliche Verordnung zur
Hintanhaltung des Betteins und Vagabundierens im Bereich der Lan-

deshauptstadt Innsbruck" zur Debatte. Diese Verordnung wurde als
notwendig erachtet, da mit Inkrafttreten des neuen Strafgesetzes der
Tatbestand des Betteins und Vagabundierens nicht mehr berücksich-

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LANDESHAUPTSTADT
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