Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.3

- S.5

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Diese Ausgabe – 1937_Amtsblatt_03
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Amtsblatt N r . 3.
Schluhbemerkungen
Wenn nun für das abgelaufene Jahr die Bilanz g
schen neuem Leben und Tod gezogen werden foil, so ist
folgendes zu bemerken: Das Jahr 1935 brachte einen
wenn auch geringen Zuwachs an Geburten, fo daß man
der Hoffnung Ausdruck geben konnte, daß vielleicht
wenigstens ein Stillstand im Absinken der Geburtenzahlen eintreten w i r d . Jedoch ist diesmal die Geburtenziffer fchon wieder auf das tiefe Niveau des Jahres
1934 abgefallen. Die Sterblichkeits- und Geburtenziffern, d. f. die Zahlen der Verstorbenen und Geborenen
auf 1000 Einwohner für die letzten drei Jahre sind nun
folgende:
Sterblichkeitsziffer:
Geburtenziffer:
1934
10.8
8.5
1935
11.5
9.3
1936
10.6
8.5
Das stetige und beträchtliche Ueberwiegen der Todesfälle über die Geburten mühte alfo in der Stadt zu
einer zunehmenden Verminderung der Einwohnerzahl
führen. Dem ist aber nicht so, sondern die Einwohnerzahl steigt ständig, und zwar um zirka 4000 in den letzÜÜMMMIMM!«!!!!!»»!!!!!!!!»»!!!»»!

ten zehn Jahren in Innsbruck. Auf die Frage, woher
dies kommt, läßt sich ja hier der bekannte Zuzug vom
Lande, das ja immerhin noch einen Geburtenüberschuß
aufweist, anführen. Und diese Auffrischung der städtischen Bevölkerung durch Zuzug vom Lande ist ja nur
erwünscht.
Der Geburtenüberschuß in manchen Ländern ist ja
noch immer ganz beträchtlich und auch für ganz Oesterreich besteht nach der vorliegenden Sanitätsstatistik von
1934 noch ein Geburtenüberschuß von rund 6000. Jedoch sinkt absolut die Geburtenzahl ganz bedenklich,
wogegen die Einwohnerzahl, wie aus der vergleichenden Gegenüberstellung mit dem Jahre 1933 Zeigt, bei
weitem mehr anstieg.

1933
1934

Einwohner
6,536.892
6,760.233

Lebendgeborene

96.219
91.219

Gestorbene
89.092
85.431

Dieses nicht geringe Steigen der Einwohnerzahl, welches durch den eigenen Geburtenüberschuß nicht erklärlich ist, muß durch Zustrom vom Auslande verursacht
sein.

!,M!!M!!!!!!!!!!M!!M!M!!»!!M!!!!!!»MMM!»!M»»M!

»MMMÜÜIMMIIIMM!

Jeustaöter -Heölung öer M M Innsbruck
Ein amtlicher Rückblick über sen ersten Bauabschnitt von VaukommWr I n g . August Mignon
5. Bauart der Siedlerhäuser.
Die Siedlerhäuser sind durchwegs Einfamilienhäuser nach
einheitlichem, bewährtem Grundriß. 52 Häuser sind miteinander durch den hölzernen Stallanbau verbunden, während
4 Häuser m i t hölzernem Stallanbau allein stehen. Das Erdgeschoß der Giebelhäuser w i r d normal allein ausgebaut,
während das Dachgeschoß, welches Raum für 2 Zimmer
bietet, nur ausgebaut w i r d für
a) Familien mit mindestens 4 Kindern, die im gemeinsamen
Haushalt der Eltern leben,
d) Siedler, welche der Stadtgemeinde die gesamten Kosten
des Ausbaues rückvergüten.
Der Kehlbalkendachstuhl sitzt auf Fußvfetten, die auf der
Tramlage unmittelbar aufruhen.
Die gesamte umbaute Fläche, gemessen am Sockelbeton,
beträgt:
a) beim gemauerten Haus (42 Stück)
55.49in2
beim zugehörigen S t a l l (42 Stück) . . . . . 15.70md) beim Holzhaus (14 Stück)
50.70m"
beim zugehörigen S t a l l (14 Stück)
15.70m2
M i t Ausnahme einer Grube m i t etwa 1.50 m " Rauminhalt
unterhalb der Stiege sind die Eiedlerhäuser nicht unterkellert: der hohe Grundwasserstand verbietet die Anlage eines
Kellers.
Die lichte Raumhöhe beträgt bei beiden Hausarten im Erdgeschoß 2.40 m, i m 1. Stock 2.30 in.
Das Erdgeschoß enthält folgende Räume mit den Zugehörigen Nutzflächen:
2) beim Steinhaus b) beim Holzhaus
Vorraum
3.91 m3.86 mWohnküche
12.30 m12.29 mSchlafzimmer
14.20 m13.53 mKammer
6.60 m6.34 m«
Waschküche
5.66 m5.49 in«
Abort
1.13 in?
0.9? mStall
12.82 in12.95 inInsgesamt: 56.62 m-

55.43 m-

(Schluß)

Die Größe der Zimmer i m 1. Stock ist verschieden je nach
der Anordnung; jedoch kann die mittlere Größe angenommen
werden
a) beim Steinhaus mit 15.^0 in^ und 9.40 i n - ;
b) beim Holzhaus mit 15.20 i n - und 8.80 in-.
Der Berechnung des umbauten Raumes werden folgende
Höhen zugrundegelegt:
a) beim nicht ausgebauten Hause:
Der Höhenunterschied vom Gelände nach dem Humusabhub bis zur Oberfläche der Träme über dem Erdgeschosse;
d) beim ausgebauten Hause:
Der Höhenunterschied vom Gelände nach dem Humusabhub bis zur Unterfläche der Kehlbalken über dem
Dachausbau;
o) beim S t a l l :
Der Höhenunterschied vom Gelände nach dem Humusabhub bis zur Oberfläche der Dachsparren.
Es w i r d weiterhin angenommen, daß der umbaute Raum
der Abortgruben (7 in") dem umbauten Raum des Hauses
zugeschlagen w i r d .
Es ergeben sich auf diefe Weise folgende umbaute Räume:
a) für das „unausgebaute" Steinhaus 207 i n " ;
für das „unausgebaute" Holzhaus 183 m " ;
d) für das „ausgebaute" Steinhaus
308 i n " ;
für das „ausgebaute" Holzhaus
272 i n " ;
e) für die Ställe
66 i n " .
Der teilweise versumpfte Boden, dessen hoher Grundwasserstand die Erreichung der tiefer liegenden Schotterschichte
meist unmöglich machte, wies durchaus geringe Tragfähigkeit
auf und bedingte die Errichtung von Bauwerken mit möglichst geringem Eigengewicht.
Die 25 «in starken Außenmauern der Erdgeschosse von
42 Häusern wurden über den rund 65 ein über das Gelände
ragenden Stampfbetonsockeln mit Voll-, bzw. auf den Wetterfeiten m i t Viellochsteinen gemauert. Zur Erzielung einer