Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1937

/ Nr.3

- S.2

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Diese Ausgabe – 1937_Amtsblatt_03
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.Amtsblatt
schriftliche Einladungen zur Zeichnung von Bausteinen zug e h e n . D e n
E i n l a d u n g e n
l i e g e n
V o r d r u c k e
f ü r d i e A n m e l d u n g
z u r
N n l e i h e z e i c h n u n g
b e i . D i e a u s g e f ü l l t e n
V o r d r u c k e
k ö n n e n
e n t w e d e r d u r c h d i e P o s t a nd e n
S t a d t m a g i ftrat eingesendet
sder
a m Schalter
2i m
1 . S t o c k d e s R a t h a u f e s
w ä h r e n d
d e r
A m t s stunden
überreicht
werden.
Dort werden alle
näheren Auskünfte erteilt und können Anmeldungen auch
unmittelbar gegen Ausfüllung der aufliegenden Vordrucke
erstattet werden.
D i e F r i s t f ü r d i e A n m e l d u n g e n
z u r
A n leihezeichnung
endet
mit 31. Mai 1937.
Der Gemeindetag lädt alle Mitbürger ein. sich rege a n

Nr. 3

der Zeichnung der Bausteine zu beteiligen. Der Ausbau der
Doppel-Haupt- und Volksschule i nPradl schafft nicht nur
unserer Schuljugend ein Heim, das, bei sparsamster Bauführung und Vermeidung jedes überflüssigen Aufwandes,
allen Anforderungen
des neuzeitlichen Schulwesens entf p r i c h t , e ri s t a u c h d e r z e i t d i e e i n z i g e M ö g l i c h k e i t , u m d e m
schon feit vielen Jahren bestehenden Raummangel an den
städtischen Schulen und den zahlreichendamit verbundenen
unangenehmen Begleiterscheinungenabzuhelfen. Der Ausbau der Schule stellt gleichzeitig einen wertvollen Beitrag
der Bevölkerung Innsbrucks zur Arbeitsbeschaffung dar.
Möge daher die Anteilnahme der Innsbrucker Bevölkerung
am Wohle unferer Schuljugend i neinem beispielgebenden
Erfolg der Anleihe ihren Ausdruck finden.

Vie VeMlenmgsbeweguny m Innsbruck im Jahre
Von Staötphgsikus Dr. Robert Kapferer
Zum dritten Male wird hiemit die reine Lokalstatistik über die Geburten und ^terbesalle unter der Innsbrucker Wohnbevölkerung
v o r g e l e g t . E se r g e v e n s i c h
nun ichon größere Vergleicysmogilchkeiten. E ssind
keine toten Hatten, die yier bekanntgegeben
werden,
sie erzählen vom Kommen und Gehen der
Mengen,
von den Leiden, die gum Tode führten. Sie sind i n
mancher Beziehung ein Spiegel der Zeit und die ZuK u n s t d e s V o l k e s j i e h t u n e r b i t t l i c h i ni h n e n g e s c h r i e b e n .
Es ist auch i ndiesem Berichtsjahre wieder so, daß
ein großer Teil der i nInnsbruck vorgekommenen
Geburten und Todesfälle nicht auf die ständige Wohnbevölkerung fällt, sondern auf Personen, die ihren standigen Wohnsitz auswärts haben. Es starben i n Innsbruck
im Jahre 1^36 insgesamt 964 Personen. Davon
sind
j e d o c h 2 9 8 a u s w ä r t i g e , s od a ß n u r 6 6 6 T o d e s f ä l l e a u f
die Innsbrucker Wohnbevölkerung fallen. Bei den Geborenen ist der Anteil der Auswärtigen
noch viel größer. Fast die Hälfte aller Geborenen ist nicht auf die
Wohnbevölkerung
Z urechnen. Insgesamt wurden i n
I n n s b r u c k i mJ a h r e 1 9 3 6 1 0 6 2 K i n d e r g e b o r e n , v o n
diesen sind jedoch nur 546 für die Lokalstatistik zu rechnen. Es ergeben sichsomit für Innsbruck 666 Tote und
546 Geborene.
Bei den Todesursachen können wegen Platzmangel
wieder nur die Hauptgruppen angegeben werden. Bedeutsameres dazu wird vermerkt. Dem Berichte über
die Bevölkerungsbewegung
wird eine kurze Uebersicht
der im Stadtgebiete vorgekommenen wichtigsten Infektionskrankheiten vorangestellt.
I.

Infektionskrankheiten

Die Zahl der Scharlacherkrankungen war i m Jahre
1936 wesentlichgeringer als i m Vorjahre. E s kamen
nur 76 Erkrankungsfälle vor und kein Todesfall. Die
Scharlacherkrankungen verlaufen nun schon seit mehreren Jahren relativ harmlos.
Dagegen ist die Zahl der Diphtherieerkrankungen
gegenüber dem Vorjahre ganz wesentlich höher. E ssind
204 Erkrankungsfälle
und darunter 3 mit
tödlichem

Ausgang. Auf die Monate des Jahres verteilt, zeigt
hier der Jänner die meisten Erkrankungsfälle (34). Die
geringsten Zahlen weisen die Monate Mai, Juni
und
Juli auf.
Typhus zeigt nur 4 Erkrankungsfälle,
Paratyvhus 5 .
Außerdem ist ein Fall von Ruhr verzeichnet.
Die Verteilung der Scharlach- und Diphtherieerkrankungen auf die Monate des Jahres zeigt folgende Tab e l l e . E .— E r k r a n k u n g s f ä l l e , T .— T o d e s f ä l l e .
Diphtherie
T.
E.
34

31
1
22
2
26

8

4

8

11

11


18


19

12

204

Scharlach, 1.4°/« für Diphtherie.

Scharlach
E.
Jänner
6
Februar
1
März
—April
6
Mai
1
2
Juni
Juli
2
August
1
September
9
Oktober
15
November 17
Dezember
16
76
Mortalitätsprozent: 0«/o für

T.









I I . Die Geborenen
Gesamtzahl
männl.
289

weibl.
257

männl.
71

zusam.
13

männl.
2s0

weibl.
4

weibl.
75

zusam.
146

Lebendgeboren

Totgeboren
männl.
9

Außereheliche

gufam.
546

weibl.
253

zusam.
533

D i e G e s a m t z a h l
d e r G e b o r e n e n
i s t a l s o
g e g e n ü b e r
d e m V o r j a h r e
w i e d e r
g a n z
beträchtlich
gesunken.
1935 waren 584 Geborene, dieses Jahr nur mehr 546. Dieses Problem der
stets sinkenden Geburtenzahl wird j a i n letzter Zeit
v i e l f a c hu n d v o n a l l e n m ö g l i c h e n S e i t e n e r ö r t e r t . D a s
b e d e n k l i c h e A l t e r n u n d l a n g s a m e
S t e r b e n d e s e i g e n e n V o l k e s
i s t e i n e E r s c h e i -