Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.12

- S.11

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meister stellt die Einsetzung eines Arbeitskreises in Aussicht, dem Vertreter
aller beteiligten Stellen angehören sollen und der die mit der Fußgängerzone und der Altstadt zusammenhängenden Probleme zu beraten hat.
2. November: Im Rahmen der „Aktionswoche der Wirtschaft" stattet eine Wirtschaftsdelegation, die sich aus den Repräsentanten der Kaufmannschaft, des
Gewerbes, der Gastronomie und der
Jungunternehmer zusammensetzt, unter
Führung von Kammerrat Hermann
Weiskopf, Bürgermeister Dr. Lugger
einen Besuch ab. Mit der Überreichung
einer Rose sowohl an den Bürgermeister als auch an die Bevölkerung wird
neben einer Reihe von weiteren Aktionen um Wirtschaftsverständnis und
Wirtschaftsbewußtsein geworben.
3. November: Im Rahmen eines Pressegespräches stellt Bürgermeister Dr.
Lugger
Kongreßhausdirektor
Otto
Zwicker vor, der in der Nachfolge von
Direktor Gersbacher die Vorbereitungen für die Eröffnung des Hauses am
Rennweg, das die Bezeichnung „Kongreßhaus Innsbruck - Tiroler Veranstaltungszentrum" tragen wird, weiterführt. Die Eröffnung wird am 21. Oktober 1973 erfolgen. Wie Direktor Zwicker
ausführt, sollen im Rahmen einer Eröffnungswoche alle Möglichkeiten demonstriert werden, die dieser technisch
vollkommenste Bau aller österreichischen Kongreßzentren bieten wird.
6. November: Wie in Innsbruck bekanntgegeben wird, hat der Bundespräsident mit Entschließung vom 3. Oktober der am Konservatorium der Stadt
Innsbruck tätigen Gesangspädagogin
Gertrude Sperlich-Ptaczek den Berufstitel „Professor" verliehen.
7. November: 15 Innsbrucker Kinder,
die vom städtischen Wohlfahrtsamt vorgeschlagen wurden, folgen einer von
Direktor Puffinger ausgesprochenen
Einladung in das in Innsbruck neu eröffnete Kaufhaus Forum, wo sie großzügig und unter Berücksichtigung ihrer
individuellen Bedürfnisse für den bevorstehenden Winter eingekleidet werden und mit ihren Eltern oder Betreuern auch Gäste bei einer vom Kaufhaus gegebenen Jause sind.
10. November: Am neuen Bau „Kongreßhaus Innsbruck - Tiroler Veranstaltungszentrum" wird mit der Arbeiterschaft, den leitenden Ingenieuren der
am Bau beschäftigten Firmen und in
Anwesenheit von namhaften Vertretern
des Landes und der Stadt Innsbruck
die Firstfeier begangen. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kongreßhausbaugesellschaft dankt Bürgermeister Dr. Lugger für die Zusammenarbeit am gemeinsamen Werk und gibt
einen Oberblick zur Entwicklung dieses
Projektes, das lange in Diskussion
stand. Er würdigte die Zusammenarbeit
von Bund, Land, Handelskammer und
Stadt Innsbruck in der Finanzierung

des mit 126 Millionen Schilling veranschlagten Baues und den termingerechten Ablauf des Zeitplanes, weist
auf die durch eine Reihe von Verbesserungen und die Erhöhung der Baukosten bedingte Kostensteigerung hin
und gibt bekannt, daß namhafte Künstler wie Professor Fritz Wotruba, Markus Prachensky, Gerhard Moswitzer
und Rudi Wach für die künstlerische
Ausstattung des Innsbrucker Kongreßhauses verpflichtet wurden. Für das
Land Tirol spricht Landesrat Rupert
Zechtl, für die Handelskammer Präsident Kommerzialrat Menardi.
11. November: Auf Einladung des
ÖAMTC unternehmen 160 betagte Mitbürger aus dem Altersheim Saggen und
dem Innsbrucker Wohnheim eine Ausfahrt ins Wipptal. Während der Kaffeejause im AGIP-Restaurant an der Brennerautobahn, bei der die kleine Besetzung der Militärkapelle Innsbruck erfolgreich für Stimmung sorgt, dankt
amtsf. Gemeinderat Dr. Kummer Oberstleutnant Schleicher vom ATT für diese

Aktion, die den alten Menschen eine
willkommene Abwechslung bringt. Mit
dem Obmann des gemeinderätlichen
Wohlfahrtsausschusses,
Gemeinderat
Meisinger, dem Leiter des Wohlfahrtsamtes, Senatsrat Dr. Lagger und seinem Mitarbeiter Oberamtsrat Pröller,
nehmen an dem Ausflug auch die Direktoren der Altenwohnheime teil.
19. November: Aus der Hand von Frau
Ingrid Klein, der ersten Vorsitzenden
der katholischen Jungschar, und von
Karl Schinko, dem Vorsitzenden des
Bundesjugendringes, übernimmt Vizebürgermeister Dir. Arthur Haidl im Haus
der Begegnung das Ehrenzeichen des
Katholischen Jugendwerkes Österreich
entgegen. Die Auszeichnung wurde dem
Vizebürgermeister auf Grund seiner
stetigen Bemühungen um die Jugend
und im besonderen in Anerkennung
seiner Verdienste um die Großveranstaltung „Palette", für deren Zustandekommen in Innsbruck sich Direktor
Haidl besonders eingesetzt hat, verliehen.
Th.

Innsbruck vor hundert Jahren
2. Dezember: Zur Ausbildung und Ausstattung bedürftiger Innsbrucker Bürgerstöchter wurden für den bei den
Ursulinen bestehenden Jahreskurs drei
Stiftplätze geschaffen. Aufgenommen
werden bedürftige Mädchen im Alter
von 12 bis 20 Jahren, diese werden
durch den Unterricht in Schulgegenständen und weiblichen Handarbeiten
auf die „Gründung glücklicher Bürgersfamilien" vorbereitet und diejenige,
welche durch Fortgang, Fleiß und Sitten am würdigsten erscheint, erhält
einen Ausstattungspreis von 262 Gulden ö. W.
7. Dezember: In der gestrigen Bürgerausschußsitzung
wurde
einstimmig
folgende Resolution gegen den Landtag
beschlossen: „Die Gemeindevertretung von Innsbruck muß es
tief beklagen, daß ihre Interessen
durch
die
wiederholte Verschleppung des seit dem Jahre 1868 der Erledigung harrenden Gemeindestatuts
von Seite des Landtages geschädigt
worden sind." — Der seit fast fünf Jahren gehegte Änderungswunsch bezieht
sich auf das aus dem Jahre 1850 stammende Innsbrucker Gemeindestatut,
das bereits bei seiner Entstehung „ein
provisorisches Gesetz" genannt wurde.
7. Dezember: Für Biertrinker scheinen
schlechte Zeiten angebrochen zu sein.
Denn durch den ungewöhnlich warmen
Witterungsverlauf dieses Herbstes sind
die Eisvorräte in den Bierbrauereien
schon fast zur Gänze aufgebraucht,
während einige Betriebe dieser Branche
bereits aus akutem Eismangel schließen mußten.
10. Dezember: „Bei einem Kellerbau

in einem Hause in Pradl wurde dieser
Tage aus dem Boden eine Granate gegraben, die wohl aus dem Jahre 1809
herrühren dürfte."
11. Dezember: Für die zu errichtende
städtische Leihanstalt wurden eine
Verwalterstelle mit 1000 fl., eine Kontrollorstelle mit 800 fl. und eine Amtsdienerstelle mit 400 fl. Gehalt nebst
Holz- und Quartierfreiheit systemisiert.
Für die Schätzmeister werden Remunerationen in Aussicht gestellt.
16. Dezember: Der heutige ThomasMarkt war sehr lebhaft. Die günstige
Witterung und die derzeitige Möglichkeit der Zufuhr mit Schlitten bewirkten,
daß sehr viele Schweine und viel Milchviel und Flachs auf den Markt gebracht
wurden.
19. Dezember: Herr Sebastian Steiner
hat am Innrain eine Holzschnitzschule
ins Leben gerufen, für deren Errichtung
und Weiterführung eine staatliche Subvention bewilligt wurde. Nun zeigt sie
bereits beste Resultate. Die erzeugten
Gegenstände sind in einem Laden des
Herrn Steiner ausgestellt; sie eignen
sich besonders gut als passende,
hübsche Weihnachtsgeschenke.
27. Dezember: Dieses Weihnachten hat
aufs Neue einen Dezember-Frühling
gebracht. Der Südwind hat die ganze
Landschaft bis ins Mittelgebirge ausgeapert. Auf Wiesen und Feldern finden
sich schon eine Menge blühender Frühlingspflanzen. Als Trost für alle Eissportmänner wird eine alte Bauernregel in Erinnerung gerufen: „Ist die
Witterung um Weihnachten gelind, sich
noch viel Schnee einfindt."
W.

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