Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.11

- S.4

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50.000; Umbau des Sportplatzes
Wilten-West: 250.000 Schilling; Umbau des Sportplatzes Wilten-West,
Einrichtung: 66.200 Schilling; Wohnanlage für Alleinstehende, Sebastian-Scheel-Straße: 250.000 Schilling; Schlachthof, Erneuerung nach
dem
Generalbebauungsplan,
II.
Bauabschnitt: 2,000.000 Schilling;
Kongreßhausbau-GesmbH, Zuwendungen zur Errichtung eines Kongreßhauses: 6,185.000 Schilling.
In Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 27. 7. 1972, betreffend Aufnahme eines Kommunaldarlehens von 200 Millionen Schilling zur Erfüllung der Investitionsaufgaben der Stadtwerke für die
Jahre 1971 bis 1973 beschloß der
Gemeinderat die Übernahme von
20 Millionen Schilling dieses Darlehens durch die Hoheitsverwaltung
zur Deckung der Ausgaben des
Grundstücksverkehrsfonds. Weiters
gewährte die Stadtgemeinde Innsbruck der Freiwilligen Rettungsge-

sellschaft Innsbruck-Stadt einen Betrag von 500.000 Schilling als Sonderzuschuß zu den Mehrkosten des
Neubaues des Rettungsheimes.
Gemäß den Anträgen des Bauausschusses wurde folgende Ergänzung der Legende beschlossen: Bebauungsplan Nr. 63/ch, Pradl-Amras, Reichenau-Süd (Gaim). Mehrere Ansuchen um Ausnahmegenehmigungen und Verringerung der
Vorgartentiefe wurden genehmigt.
Den Stadtwerken Innsbruck — EWI
wurde für
die Errichtung
der
Umspannstellen
„Schwarzkopf",
Schlachthof und Reichenau-Ost II
und der Nordkettenbahn der Stadtwerke Innsbruck für die Erweiterung des Betriebsgebäudes Hungerburg-Mühlau die Genehmigung
nach § 105 IBO erteilt.
Der öffentlichen Sitzung folgte eine
nichtöffentliche
Beratung
über
Grundstücksangelegenheiten.
Th.

Dozenf Dr. Karl Schadelbauer gestorben
Es ist knapp ein halbes Jahr her, daß
an dieser Stelle der 70. Geburtstag
Schadelbauers gefeiert wurde. Seine
Verdienste als Historiker, die ihn weit
über unser Land hinaus bekannt machten, wurden damals allerdings nur gestreift. Die Festschrift, die sich eingehender mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigt, ist noch nicht erschienen und schon hat ein unerbittliches Schicksal ihn uns genommen.
Hier ist nicht die Stelle, an der seine
hohen Verdienste als langjähriger Archivar der Stadt Innsbruck und um das
Land Tirol erörtert werden sollen. Dafür sind Berufenere am Werk. Hier soll
nur die Persönlichkeit Schadelbauers
geschildert werden, wie wir sie im
Gesundheitsamt kennenlernten, wirkte
er doch in den letzten 28 Jahren als
Arzt bei uns.
Wie kam Dozent Schadelbauer nun in
das Gesundheitsamt? In den letzten
Jahren des zweiten Weltkrieges war von
der Heeresleitung eine Vorschrift herausgegeben worden, nach der Soldaten,
die besser im Zivildienst als beim Heer
verwendbar seien, entlassen werden
können. So begann Schadelbauers Wirken im Gesundheitsamt, das damals
im Saggen in der Villa „St. Georg" einquartiert war. In diesen Tagen war
natürlich jeder Zuwachs wertvoll und
bald hatte sich Schadelbauer in unser
Arbeitsgebiet bestens eingefügt. Ob
Infektionsnachschau, Impfung, Totenbeschau oder Verteilung der großen Lebensmittelspenden
unmittelbar
nach
dem Kriegsende, überall legte er mit

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Hand an. Die Not dieser Zeit zwang
die Menschen, einander näherzurücken.
Die Kräfte des Gesundheitsamtes bildeten fast eine Familie und Schadelbauer
war eine gewinnende Persönlichkeit,
ausgestattet
mit
außerordentlichem
Wissen und blendendem Humor. Viele
von seinen Gedichten, die er bei den
verschiedensten Gelegenheiten verfaßte,
sind noch in unserem Besitz. Alle unsere Feste und Feiern würzte er mit
seinem Humor. Er war der geistige Kitt,
der uns in den schweren Kriegsjahren
zusammenhielt.

Und als der Krieg zu Ende ging, verleidigte er mit Heldenmut die angesengten Reste seines Archivs, das damals im Keller des Magistrates untergebracht war, gegen plündernde Eindringlinge. Auch als das Stadtarchiv
eröffnet wurde und er die Leitung wieder
übernahm, blieb Schadelbauer dem Gesundheitsamt treu und suchte uns immer wieder auf. Inzwischen hatte er
sich ja auch für Medizingeschichte an
der Universität habilitiert und wirkte
dort als gern gehörter Dozent.
Wenn man ehrlich ist, muß man zugeben, daß Schadelbauer ein Mensch war,
wie man ihn heute immer seltener antreffen kann; er ließ sich in keine Schablone hineinpressen, war aber immer
bereit, für seine Freunde einzustehen.
Es ist nicht bloß eine Redensart, wenn
wir sagen, daß wir unseren Schadelbauer niemals vergessen werden.
SR. Dr. Leopold Unterrichter
Stadtphysikus i. R.

Weitreichende Initiativen der Innsbrucker
Raumordnungskommission
Im Innsbrucker Rathaus trat unter Vorsitz von Bürgermeister Dr. Lugger am
19. September die Bezirkskommission
Innsbruck-Stadt
für Angelegenheiten
der Raumordnung
zusammen. Auf
Grund der Verordnung der Landesregierung vom 25. Juli 1972 ist in Ausführung des Tiroler Raumordnungsgesetzes in jedem politischen Bezirk zur
fachlichen Vorberatung der Raumornungsangelegenheiten
eine
solche
Kommission einzurichten. Im politischen
Bezirk Innsbruck-Stadt setzt sich diese
Kommission aus dem Bürgermeister
als Vorsitzendem, den übrigen Mitgliedern des Stadtsenates, den Abgeordneten zum Tiroler Landtag aus dem
Wahlkreis Innsbruck-Stadt, je einem
Vertreter der Kammer für Arbeiter und

Angestellte, der Kammer der gewerblichen Wirtschaft und der Landeslandwirtschaftskammer sowie dem Leiter des
Arbeitsamtes Innsbruck zusammen.
Nachdem sich die Bezirkskommission
Innsbruck-Stadt in dieser Zusammensetzung konstituiert hatte, befaßte sie
sich mit der Notwendigkeit der Bildung
auch eines „überbezirklichen"
Planungsraumes Innsbruck — mittleres Inntal, da die Erfordernisse der Raumordnung nur im Einklang mit der Realität,
die von einer fortschreitenden Zusammenballung der Bevölkerung wie der
Wirtschaft über die Stadtgrenzen hinaus
geprägt ist, wahrgenommen werden
kann. Das statistische Amt der Stadt
Innsbruck mit dem ihm angeschlossenen Referat für Stadtforschung und