Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1972

/ Nr.11

- S.2

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Die ungewöhnlich starke Beteiligung am Zeichenwettbewerb und
am Quiznachmittag der Sparkasse
hat gezeigt, daß es ihr in jahrelanger Betreuung der Jugend — angefangen vom Sparbuchgeschenk anläßlich der Geburt und dann über
die Sparaktionen in den Schulen —
gelungen ist, den Kontakt mit der
Jugend zu pflegen und sie für das
Sparen zu begeistern.
Der Empfang für die Geschäftspartner brachte zum Ausdruck, wie
groß und vielfältig der Kundenkreis
der Sparkasse geworden ist, in
dem jeder auf seine Weise am
Wirtschaftsprozeß teilnimmt und
seine finanziellen Angelegenheiten
abwickelt.
Die Feierstunde für ältere Mitbürger
aber hat bewiesen, daß auch jene
Generation in unserer Stadt, die
vom Leben hart geprüft und mitunter zweimal durch Kriegsereignisse
und deren Folgen um ihre Ersparnisse gebracht wurde, wieder Vertrauen zur Sparkasse gefunden hat
und sich gerne ihrer bedient.
Wenn ich im Rahmen dieser Feierstunde die großzügige Jubiläumsspende von 3 Millionen Schilling
übernehmen durfte, die zur Einrichtung des neuen Wohnheimes
Hötting beitragen wird, so findet
damit die Zielsetzung, die der Sparkasse vor 150 Jahren mitgegeben
wurde, eine sehr zeitgemäße Verwirklichung.
Namens der Stadt Innsbruck und
ihrer Bürger möchte ich für diese
finanzielle Zuwendung, möchte ich
aber auch für die vielfältigen Impulse, die in unserer Zeit durch die
Sparkasse im Wirtschaftsleben der
Stadt gesetzt werden, herzlich danken.
Wir Innsbrucker begehen das Jubiläum aber nicht nur aus der Sicht
dieser festlichen Tage. Wir wissen,
daß es seit den Anfängen der Sparkasse der Stadt Innsbruck — obwohl sie nicht als Anstalt der Gemeinde, sondern auf vereinsmäßiger Basis errichtet wurde — kaum
ein städtisches Unternehmen gegeben hat, das nicht von der Sparkasse gefördert worden wäre. Sie
war zeitweise das Finanzinstitut der
Stadt schlechthin.
Die Verbundenheit der Stadtgemeinde gegenüber ging beispielsweise so weit, daß die Sparkasse
im Jahre 1897, als es um den Kauf
des Elektrizitätswerkes in der Mühlauer Klamm ging, einen Einspruch
der Statthalterei als Aufsichtsbe2

hörde in Kauf nahm, weil dieser der
Zinsfuß zu gering erschien, den die
Sparkasse der Stadtgemeinde einräumen wollte. Ein Einspruch übrigens, der seitens der Stadtgemeinde auf dem Instanzenweg über
Wien außer Kraft gesetzt werden
konnte.
Dem Jubiläum der Sparkasse würde aber etwas fehlen, wenn sich
uns nicht auch ein Blick in die Zukunft auftun würde. Augenfällig
wird er in der Tatsache, daß die
Sparkasse, die so viel zum Baugeschehen unserer Stadt beigetragen hat, nun auch selbst zur Großbaustelle wurde. Sie schafft sich
damit das Fundament für ihre weitere erfolgreiche Tätigkeit.
Wir alle wissen, wie sehr sich die
Erfordernisse geändert haben. Bei
der Gründung der Sparkasse hieß
das Motto: „In der Zeit zurücklegen, um in der Not darnach greifen
zu können." Heute müßten wir in
vielen Fällen, etwa wenn es um ein
Wohnbaudarlehen
geht,
sagen:
„In der Not darnach greifen, um
dann in der Zeit zurückzuzahlen."
Wurde damals den Einlagen eine
knappe Grenze nach oben gesetzt
und der Andrang der Sparwilligen
gebremst, so sucht man heute die
Wege zum Kunden, kommt ihm

entgegen in möglichst gut gestreuten Filialen, sucht das Sparen, die
Abwicklung im Geldinstitut attraktiver, das Service immer noch besser zu gestalten. Schon im Jahre
1974 werden wir sagen dürfen, daß
wir in Innsbruck nicht nur die Zweitälteste, sondern zugleich auch die
modernste der
österreichischen
Sparkassen haben.
So ist das Jubiläum des 150jährigen Bestandes nur ein kurzes Innehalten im Rückblick und in der Vorschau. Die Entwicklung geht weiter
und ich darf heute namens der
Stadtgemeinde den Wunsch aussprechen, daß unser jubilierendes
Geldinstitut im ständigen Schritthalten mit den Erfordernissen der
Zeit das bleibt und immer noch
mehr wird, was es seit 150 Jahren
ist: die allseits geschätzte, um unser Gemeinwesen vielfach verdiente
Sparkasse der Stadt Innsbruck."
Auch Landeshauptmann Ökonomierat Wallnöfer, Minister Dr. Androsch
und der Bundespräsident ergriffen
das Wort, um der Sparkasse zu
gratulieren und zu aktuellen Fragen Stellung zu nehmen. Den musikalischen Teil des Festaktes besorgte das Innsbrucker Symphonieorchester unter Leitung von Musikdirektor Edgar Seipenbusch.

Neues Landesstudio des ORF in Innsbruck
Am 13. Oktober wurde in Innsbruck das
neue Landesstudio des ORF eröffnet.
An der Feier, in deren Rahmen auch
der Vorsitzende des Aufsichtsrates Min.
a. D. Dr. Piffl-Percevic, Generalintendant Bacher, Landeshauptmann ök.Rat Wallnöfer und der Intendant des
Studios Tirol, Hauser, sprachen, nahmen für die Stadtgemeinde Bürgermeister Dr. Lugger, die Vizebürgermeister Direktor Obenfeldner und Direktor
Haidl sowie eine Reihe von Stadträten
und Gemeinderäten teil. Den Glückwünschen der Stadtgemeinde und den
Erwartungen, die sie in den ORF setzt,
gab Bürgermeister Dr. Lugger in folgenden Worten Ausdruck:
„Im neuen Funkhaus des ORF, zu dessen Eröffnung wir uns heute versammelt haben, sehen wir aus der Sicht
der Stadtgemeinde zunächst einen
markanten Neubau, der sich in den
vorhandenen Innsbrucker Bestand an
Gebäuden eingliedert. Die Zweckbestimmung der Gebäude unserer Stadt
ist so vielfältig, wie es die Erfordernisse
der menschlichen Gemeinschaft von
heute geworden sind.
Außer Frage steht jedoch, daß eine umfassende Information in Wort, Bild und
Ton zu den wesentlichen Vorausset-

zungen für den Weiterbestand, den
Fortschritt und die Lebendigkeit unserer menschlichen Gemeinschaft zählt.
Unter diesem Gesichtspunkt ist das
neue Funkhaus nicht irgendein Neubau in unserer Stadt, unter diesem
Gesichtspunkt ist es Dokumentation
und Sinnbild einer Institution, die in
der Wahrnehmung ihrer Funktion zugleich das Funktionieren unserer demokratischen Einrichtungen zu gewährleisten hat.
Wir freuen uns, in diesem modernen
Bau, der sich auch im Äußeren kompromißlos zu seiner Zweckbestimmung
bekennt, eine neue Rundfunkzentrale
zu erhalten. Sie ermöglicht es, von der
Tiroler Landeshauptstadt aus besser
den Raum des eigenen Landes, dar-

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