Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1936

/ Nr.11

- S.5

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Amtsblatt Nr. 11.

VerichterswUer Htaötrat 9r. Anton lNelzer
Wie im Punkt 6 des Referates des Bürgermeisterstellvertreters Adolf Platter bereits erwähnt wurde, ist anläßlich des Umbaues der Viaduktbogen in der Ing-EtzelStratze der Stratzenkanal durch Einleitung von Zementlvasser verstopft worden. Nach Wahrnehmung der Kanalverstopfung hat der Magistrat den Österreichischen Bundesbahnen und den bauführenden Firmen den Auftrag
erteilt, Vorsorge Zu treffen, daß die Einleitung von Zementwasser in den städtischen Kanal verhindert wird;
gleichzeitig wurden die Österreichischen Bundesbahnen
und die bauführenden Firmen zur ungeteilten Hand der
Stadtgemeinde gegenüber für den bisher entstandenen
Schaden haftbar aemacht. Die Landeshauvtmannschaft
hat den von den Beteiligten angefochtenen Bescheid des
Magistrates hinsichtlich der Haftbarmachung aufgehoben
und hat die Stadtgemeinde mit ihren Schadenersatzansprüchen an die ordentlichen Gerichte verwiesen. Der Gemeinderat hat beschlossen, gegen den Verufungsbescheid
der Landeshauptmannschaft die Bundesgerichtslwfbeschwerde einzubringen. Der Gemeindetag nimmt dies zur
Kenntnis und erteilt gleichzeitig im Sinne eines Antrages des Rechtsausschusses die nachträgliche Genehmigung
zur Einreichung der vom Bürgermeister in Ausübung
seines Notrechtes bereits beim zuständigen Gerichte gegen die Beteiligten anhängig gemachten Schadenersatzklage.

Berichterstatter Kurt v. Thizzali
Nach Entgegennahme eines ausführlichen Referates genehmigt der Gemeindetag den Rechenschaftsbericht der
Städtischen Molkerei für das Betriebsjahr 1935. (Der
Bericht wurde bereits in den Tageszeitungen auszugsweise veröffentlicht.)

Berichterstatter Dr. Hanns R. v. Rapp
Der Gemeindetag nimmt einen eingehenden Bericht
über das Ergebnis der zwischen den Vertretern des Milchverbandes Innsbruck und der Städtischen Molkerei geführten Verhandlungen über eine neue Milchverkehrsregelung für Innsbruck mit nachfolgender Beschlußfassung über die im Sinne der Berichterstattung zwischen
Milchverband und Molkerei abzuschließenden Vereinbarungen über die Milchversorgung der Stadt Innsbruck
entgegen.
Herr Thoma ersucht bei dieser Gelegenheit, seitens der
Stadtgemeinde Innsbruck auf eine Herabsetzung des gegenwärtig hohen Milchpreises hinzuarbeiten, der insbesondere von den kinderreichen Familien als sehr drückend
empfunden wird und der den Milchverbrauch zum Schaden der heranwachsenden Jugend in der Stadt drosselt.
Herr v. Chizgali verweist darauf, daß der Stadtgemeinde
und der Molkerei keinerlei Einfluß auf die gesetzlich geregelte Preisbildung der Konsummilch zusteht. Daß die
Städtische Molkerei vom Bestreben geleitet ist, die Voraussetzungen für eine möglichst billige Abgabe von Milch
an die Konsumenten zu schaffen, beweist die Tatsache,

daß sie anläßlich des Vertragsabschlusses mit dem Milchverband die Molkereispanne von 8 auf 6,5 Groschen reduziert und damit allen Landeshauptstädten mit der
kleinsten Molkereispanne vorangeht.
Die Sitzung wurde nach viereinhalbstündiger Dauer um
10 Uhr abends geschlossen.

Arbeitslosenstans im
Htaötgebiete Innsbruck am ) l . M .
Insgesamt vorgemerkt sind:

Männer 1741
Frauen 1035
Zusammen: 2776

Hieuon sind unterstützt:

Männer 1547
Frauen 780
Zusammen: 2327

Die 2776 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf die
einzelnen Verufsklassen wie folgt:
Männer
Frauen Iusam.
1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei)
7

7
2. Bergbau und Salinenwesen



3. Stein-, Ton- und Glasindustrie
27
7
34
2
497
499
4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe
5. Wasserkraft- und Elektrizitäts-W.
204
204
6. Metallindustrie
7. Holzindustrie, Tapezierergewerbe
82
82
7
8. Leder- und Häuteindustrie
7
9. Textilindustrie
15
85
100
10. Bekleidungsindustrie
32
80
48
8
17
11. Papierindustrie
9
12. Graphische Industrie
37
27
10
13. Chemische Industrie
1

1
14. Nahrungs- und Genutzmittelindustrie
122
2
124
15. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe
562
749
187
16. Handel
73
111
184
17. Transport und Verkehr
129
134
5
18. Bank- und Versicherungswesen
8
8
19. Körperpflege und Reinigungswesen
32
18
50
20. Heilkunde und Gesundheitswesen
8
5
13
21. Lehr-, Bildungs-, Kunst- und Unter29
9
20
haltungsberu>
22. Rechtsberatungsberufe (Advokaten,
4
4
Notare ufw.)
4

4
23. Öffentlicher Dienst
18
24. Haushaltungsberufe
18
25. I n verschiedenen Industriezweigen vorkommende Berufe
230
161
391
Summe: 1741

1035

2776

I m Vergleich zum Stande der Arbeitslosen am 30. September
1936 ergibt sich eine Zunahme um 292 Personen.

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