Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1970

/ Nr.5

- S.15

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N o t i z e n aus dem Stadtgeschehen
17. März: Eine Gruppe israelischer
Erziehungsfachleute, die
sich ciuf
einer Studienreise durch Europa befindet, trifft zu einem zweitägigen Besuch in Innsbruck ein. Im Namen der
Stadtgemoinde begrüßt Vizebürgermeister Direktor Obenfeldner die
Delegation, die über den israelischen
Städteverband nach Österreich" vermittelt wurde und hier Gast mehrerer
Mitgliedsgemeinden des österreichischen Städtebundes ist. Die Gäste Informieren sich eingehend über die
Schul- und Bildungssituation in Innsbruck sowie das österreichische Schulwesen im allgemeinen und geben
einen interessanten Einblick in die Bemühungen des jungen Staates Israel
auf dem Bildungs- und Erziehungssektor. Bürgermeister Dr. Lugger verabschiedet die israeliische Delegation
mit der Zusicherung der Sympathie
und Anerkennung für das Aufbauwerk
in Israel mit seinen gewaltigen Aufgaben und imponierenden Leistungen.
20. März: Eine Gruppe von Leichtathletik-Trainern aus der Sowjetunion, die
anläßlich der in Wien durchgeführten
Hallen - Leichtathletik - Europameisterschaften nach Österreich gekommen
war, besucht Innsbruck, wo sie neben
der Europabrücke und den Sehenswürdigkeiten der Stadt vor allem die
Olympischen Kampfstätten des Jahres
1964 besichtigt und im Namen der
Stadtgemeinde von Bürgermeister Dr.
Lugger und den Obmännern der politischen Gemeinderatsfraktionen, Stadtrat Dr. Knoll, Vizebürgermeister Dir.
Obenfeldner und Gemeinderat Mahnert empfangen wird.
26. März: Um" weitere Parkplätze zu
gewinnen, beschließt der gemeinderätliche Verkehrsausschuß unter anderem,
daß der Platz vor dem Landestheater
und der Marktplatz in ihrem gesamten
Ausmaß als Kurzparkzone zur Verfügung gestellt werden sollen.
28. März: Das Tamburizza-Orchester
aus Siegendorf im Burgenland wartet
im Rathaus mit gesungenen und auf
den traditionallen Volksinstrumenten
gespielten Liedern und Weisen seiner
burgenländischen Heimat auf, um damit die Verbundenheit der Gemeinde
Siegendorf mit der Landeshauptstadt
Innsbruck zum Ausdruck zu bringen.
Die bestehende herzliche gegenseitige
Beziehung hat sich daraus ergeben,
daß alljährlich die Kinder des von der
Stadtgemeinde geführten Jugendheimes Westendorf ihre Sommererholung
in Siegendorf verbringen, wo sie immer freundliche Aufnahme finden.
3. April: Für die Betriebsräte
Österreichischen Rundfunks, die
ganz Österreich zur Wahl ihres
tralbetriebsrates nach Innsbruck

des
aus
Zenge-

kommen sind, gibt Bürgermeister Dr.
Lugger einen Empfang. Er würdigt
aus diesem Anlaß das Streben nach
Sachlichkeit und Objektivität, wie es
den österreichischen Rundfunk in den
letzten Jahren besonders ausgezeichnet habe, und den Ausbau der Länderstudios, der als tatkräftiger Ausdruck
des Föderalismus zu werten sei.
9. April: In einer Pressekonferenz kündigt die Freiwillige Rettungsgesellschaft Innsbruck die Eröffnung ihres
am Sillufer errichteten neuen Rettungsheimes an, die im Rahmen einer mehrtägigen Festfolge stattfinden und am
3. Mai mit der Weihe des Hauses ihren
Höhepunkt finden soli. Die Stadtgemeinde hat für die Errichtung dieses
Heimes das erforderliche Grundstück
zur Verfügung gestellt und sich mit
einer Subvention von 1,5 Millionen
Schilling an der Finanzierung dieses
Baues beteiligt. Den Großteil der erforderlichen Gesamtsumme von 15,5
Millionen Schilling hat die Freiwillige
Rettungsgesellschaft selbst durch Veranstaltungen und verschiedene Aktionen aufgebracht. Im Namen der
Stadt Innsbruck spricht Vizebürger-

meister Dir. Obenfeldner den Dank
für den selbstlosen Einsatz der Freiwilligen Rettungsgesellschaft aus. Die
Stadtgemeinde müßte, gäbe es diese
Organisation nicht, so sagte er, eine
derartige Einrichtung ins Leben rufen
und hiefür beträchtliche Mittel aufbringen, womit noch immer nicht Gewähr
gegeben wäre, daß diese ebenso gut
arbeiten würde wie die schon seit über
60 Jahren bestehende, von der Freiwilligen Rettungsgesellschaft betreute
Bezirksstelle
Innsbruck
des Roten
Kreuzes.
23. April: Der Raumplanungsausschuß
des österreichischen Gemeindebundes
tagt erstmals seit seiner im Jahr 1960
erfolgten Gründung in Innsbruck. In
Vertretung des Bürgermeisters würdigt
Stadtrat Dir. Arthur Haidl die verdienstvolle Tätigkeit dieser Einrichtung,
deren vordringliche Aufgabe es ist,
von der kommunalen Ebene her die
erforderlichen Maßnahmen zu erwägen, um auf lange Sicht hinaus das
Zusammenleben der Menschen in
einem geordneten, sinnvollen und
gesunden Gemeinwesen zu gewährleisten.

Innsbruck vor hundert Jahren
3. Mai: Die Innsbrucker Handels- und
Gremial-Lehranstalt schwebte in G e fahr, aufgelöst und mit der Bürgerschule vereinigt zu werden. Da nun
dieser Plan als absurd abgelehnt worden ist, hat sich das Selbstbewußtsein
der Handeissschule so gestärkt, daß
sie ihren zwei bestehenden Merkantilkursen noch einen dritten hinzufügte.
11. Mai: Das k. k. Gymnasium Innsbruck gibt bekannt, daß in Zukunft zur
Aufnahme in die erste Klasse nicht
mehr das Zeugnis der vierten Klasse
Hauptschule, sondern eine Aufnahmeprüfung notwendig sei. Geprüft werde
das Wissen in Religion, Lesen und
Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift, Satzanalysen, Orthographie und schließlich die vier Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen.
11. Mai: Auf Anregung der k. k. Statthalterei wurde in Innsbruck das Bergführerwesen durch die Einführung
eines Bergführerbuches und einer detallierten Bergführerordnung geregelt.
§ 8 sichert Gästen dos Recht auf Entlassung ungebührlicher und betrunkener Bergführer. § 11 verpflichtet den
Führer zum Tragen von 15 Pfund G e päck. § 12 sieht für Gletschertouren
Seile ohne Knöpfe vor. § 15 stellt die
Gebühren auf: Matrei
Waldrast
1 Gulden, Matrei — Series 4 Gulden,
Gschnitz — Habicht 5 Gulden, Stubai
— Zuckerhütl 10 Gulden u. a.

16. Mai: Die Grundsteuer-Regulierung
wird nun in Angriff genommen. Zu diesem Zweck wird in Innsbruck die A n kunft von zwölf Geometern und zwölf
Adjunkten erwartet.
24. Mai: An die Innsbrucker Eltern und
Vormünder ergeht die Aufforderung,
ihre Kinder zur Schutz-Pocken-Impfung in die Wohnung des Herrn Stadfphysikus Dr. von Wocher in die Innbrückenstraße Nr. 420 zu bringen.
27. Mai: Bei einigen Innsbruckern zeigt
sich ein „wahrhaft kannibalischer Zerstörungstrieb": Brunnen werden umgestürzt, Karren in den Inn geworfen
und dem Besitzer des Palais Pfeiffersberg in der Sillgasse wurde sein gesamter Staketenzaun in seinen herrlichen Garten gelegt. Es wird der
Wunsch geäußert, der städtischen
Polizei möchte es doch einmal gelingen, die Täter zu entdecken. Die Polizei ihrerseits bietet 50 Gulden Belohnung für die Entdeckung der Täter.
30. Mai: In der Handels- und Gewerbekammer Innsbruck liegen drei Wochen
lang Informationen darüber auf, welche industriellen Erzeugnisse, bes.
Schlosserwaren, in Port Said am unlängst eröffneten Suezkanal mit einem
ergiebigen Markt rechnen können, weil
dort noch primitive Zustände mit großer Einfachheit der Bedürfnisse herrschen.

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