Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1936

/ Nr.10

- S.3

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Amtsblatt Nr.10_

Vie Voltsspenöe für öie Armee
Staatssekretär für Landesverteidigung General der
Infanterie Z e h n e r und Bundeskommissär für Heimatdienst Oberst A d a m erlassen nachstehenden

Oesterreicherl.Die Armee wendet sich an euch! Sie verlangt von euch einen Vertrauensbeweis und ein Opfer,
sie tut das, weil das Opfer nicht Sonderinteressen gilt,
sondern der W e h r h a f t i g k e i t des V a t e r l a n des."

Aufruf:

Mhere Vestimmungen für öie Sammlungen

Wien, 1. Oktober.

„Oe st e r r e i c h e r ! Nach den Jahren des Umsturzes
haben wir unsere A r m e e n e u a u f g e b a u t . Die
Mittel hiefür waren fehr bescheiden. Wir muhten uns
von Anfang an darauf beschränken, die Verbände zu
ordnen, die soldatische Disziplin wieder herzustellen und
die Truppen mit den notwendigen Waffen und Geräten
gu versorgen.
Der E r f o l g ist nicht ausgeblieben. Österreichs Wehrmacht hat zu ihrer alten Tradition zurückgefunden,
Opfergeist, Disziplin und Ordnung sind in unseren jungen Regimentern längst wieder so lebendig wie in 5er
alten Armee, in der unsere Väter und auch noch viele
unter uns gedient, gekämpft und geblutet haben. Das
Bundesheer wird als erster Waffenträger des Vaterlandes vom ganzen Volk geehrt und geachtet.
I m Jahre 1936 sind wir im Aufbau unserer Wehrmacht ein großes Stück vorwärts gekommen. Das Gesetz
über die B u n d e s d i e n st P f l i c h t gibt uns die Möglichkeit, aus dem Berufsheer ein richtiges V o l k s h e e r
zu machen, für dessen Zeitgemäße Ausrüstung wir sorgen
müssen. Die Regierung, mit Unterstützung des Kanzlers
und Landesverteidigungsministers Dr. S c h u s c h n i g g .
hat für die Ausgestaltung des Heeres große Leistungen
vollbracht, ohne andere lebenswichtige Interessen des
Vaterlandes Zu verletzen.
Nun ergeht an alle Bundesbürger ohne Unterschied
des Landes und Standes die Bitte, diese Leistungen freiwillig zu ergänzen und durch eine f r e i w i l l i g e
V o l k s s p e n d e für die Armee die Ausgestaltung der
modernsten Waffe zu fördern und zu beschleunigen.
Diese Volksspende, die in Erkenntnis ihrer Notwendigkeit im Bundeslande Oberösterreich schon erfolgreich
organisiert worden ist, wird mit ihrem ganzen Ertrag
d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n L u f t w a f f e zugute kommen.
Jeder Groschen wird für die Anschaffung von Flugzeugen
verwendet werden.
Die Volksspende für die Armee hat neben der praktischen Bedeutung den e d l e n S i n n , unserer erneuten
Wehrmacht, die der Stolz des Vaterlandes geworden ist,
einen Beweis des Vertrauens und der Sympathie der
Bevölkerung zu geben. Die wichtigsten Bestimmungen
für die Volksspende, bei der jeder Zwang ausgeschaltet
sein wird, werden unter einem mitgeteilt.

Wie wir an leitender Stelle melden, haben Staatssekretär für Landesverteidigung General der Infanterie
Z e h n e r und Bundeskommissär für Heimatdienst Oberst
A d a m einen Aufruf für Sammlungen zugunsten der
österreichischen L u f t f l o t t e erlassen. Durch nachstehende Vestimmungen werden die Sammlungen geregelt:
1. Die Volksspende für die Armee soll ein sichtbarer
B e w e i s d e r V e r b u n d e n h e i t des österreichischen
Volkes mit dem durch die Vundesdienstpflicht wieder
erweckten Volksheere sein. Das österreichische Volk wird
seinen unter den Waffen stehenden Söhnen aus freiwilligem Opfersinn die wichtigste Waffe zum Schütze der
Heimat, die L u f t f l o t t e , ausbauen helfen. Deshalb
legt Österreichs Volk seine Opfergabe unmittelbar in
die Hände der Armee.
2. Die nachfolgenden Bestimmungen finden für Oberöst e r r eich keine Anwendung.
3. Die S p e n d e n e i n z a h l u n g geschieht in nachstehender Weise:
a) Beträge bis zu 5 8 werden durch eine überall
erhältliche offizielle S p e n d e n k a r t e eingezahlt,
die mit drei Grofchen zu frankieren ist.
d) Spenden von 5 8 aufwärts sind mit E r l a g schein auf das Volksspendenkonto bei der Oesterreichischen Postsparkasse Nr. 74.000 einzuzahlen. Spender bis zu 50 3 erhalten das eiserne Flieaersvendeabzeich en, Spender von 50 bis 300 8 das silberne,
von mehr als 300 8 das goldene Fliegerspendeabzeichen.
c) O e f f e n t l i c h e S a m m l u n g e n für die
Volksspende dürfen nur im Einvernehmen und unter
persönlicher Mitwirkung des nächstgelegenen militärischen Ortskommandos durchgeführt werden.
ä) G e m e i n s c h a f t s f a m m l u n g e n von Vereinen, Körperschaften, Aemtern, Schulen dürfen nur
auf Grund der offiziellen Fliegersvendesammelbogen
veranstaltet werden.
4. Jede a n d e r e S a m m e l t ä t i g k e i t , insbesondere Sammlungen durch Agenten, von Haus zu Haus,
durch Verkauf von Bändern und dergleichen sind strengstens u n t e r s a g t .