Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1968

/ Nr.11

- S.3

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v o n der H a u p t g e n o s s e n s c h a f t des
S i e d l e r b u n d e s zu t r a g e n .
Die S t a d t g e m e i n d e Innsbruck s a niert unter V e r w e n d u n g des v o n
der F i r m a Z e m m e r zu leistenden
Kostenbeitrages v o n 150.000.— S
am städtischen Platz an der Sillgasse (vormals Sillgasse 15) durch
Entwässerung, Aufschüttung
und
A s p h a l t i e r u n g die Zufahrt für den
dort befindlichen A u t c p a r k p l a t z in
6 m Breite entlang der nördlichen
G r e n z e sowie jene Teilfläche, d i e
sich z w i s c h e n der Z u f a h r t und d e m
H a u s Sillgasse 13 befindet.
ü b e r A n t r a g des Finanzausschusses w u r d e n für M a t e r i a l i e n und
Geräte
für
die
Kanalisation
200.000.— S und für den V e r w a l tungskostenbeitrag an die Stadtw e r k e (Kanalisation) 4 2 0 . 0 0 0 — S
nachträglich genehmigt.

W e i t e r s w u r d e beschlossen, d a ß
der
Gemeinderatsbeschluß
vom
25. Juli 1961, b e t r e f f e n d Ermäßig u n g des Beitrages zum Straßenb a u a u f w a n d und den K a n a l a n schlußkosten
für
Gemeinnützige
W o h n b a u v e r e i n i g u n g e n , auch auf
a l l e Bauten nach d e m W o h n b a u förderungsgesetz
1968 und
auf
Bauten
nach
dem
Wohnhauswiederaufbaugesetz,
sofern
die
F ö r d e r u n g nur 9 0 % o d e r w e n i g e r
b e t r ä g t , a n z u w e n d e n ist.
A u f A n t r a g des Bauausschusses
wurden folgende Änderungspläne
beschlossen und gleichzeitig die
entsprechenden
Bebauungspläne
außer Kraft gesetzt: Ä n d e r u n g s plan 7 7 / d , Universitätsstraße 22 bis
24, H o f b e b a u u n g E n z e n b e r g ; Ä n d e r u n g s p l a n 5 2 / h , Igls, K u r w e g ;
Ä n d e r u n g s p l a n 24/m, M ü h l a u , süd-

lich H o l z g a s s e ; Ä n d e r u n g s p l a n 67/j,
Wilten,
Lager S i e g l a n g e r - N o r d ;
Ä n d e r u n g s p l a n 55/k, H ö t t i n g - F e l d ,
Sonnenstraße
Oppolzerstraße.
Zum Änderungsplan 91/a, Höttingerau-Straße-Süd, östlich BlasiusHueber-Straße, w u r d e für den Bereich der „ o f f e n e n B a u w e i s e , G r u p p e n " ein Z u s a t z b e s c h l o s s e n .
Für d e n Bereich des T e i l b e b a u u n g s planes
Igls N r . 52
einschließlich des Ä n d e r u n g s p l a n e s N r . 52/c
s o w i e dessen Ä n d e r u n g N r . 52/f
w u r d e eine Beschränkung d e r A n w e n d u n g der erweiterten A b s t a n d s b e s t i m m u n g e n beschlossen.
M e h r e r e n A n s u c h e n um V e r r i n g e rung der V o r g a r t e n t i e f e
wurde
stattgegeben.
D e r ö f f e n t l i c h e n Sitzung f o l g t e eine
v e r t r a u l i c h e Beratung über G r u n d stücksangelegenheiten.
AE

Freiburg-in den Augen einer jungen Innsbruckerin
Eva

W a I d m ü 11 e r,

die

Gewinnerin

des

M e s s e p r e i s a u s s c h r e i b e n s,

berichtet

Groß war die Überraschung, als ich
benachrichtigt wurde, im Messepreisausschreiben der Stadt Innsbruck den
1. Preis, eine Woche Aufenthalt in
Freiburg, gewonnen zu haben. Nach
einigen Überlegungen kam ich, da
der Termin freigestellt war, zum Entschluß, möglichst rasch zu fahren, damit ich nach meiner Rückkehr noch
zeitgerecht an der Universität inskribieren kann.

internationale Publikum beobachten.
Der zweite Tag meines Aufenthaltes
war ziemlich aufregend (für mich jedenfalls). Ich wurde vom Hern Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Eugen
Keidel, empfangen, der sich mit mir
dann kurze Zeit unterhielt. Auch ein
Foto wurde bei dieser Gelegenheit
gemacht, und ich konnte mich dann
am nächsten Tag in der Zeitung bewundern.

Bei herrlichem Wetter ging die Reise
an dem der Preisverleihung folgenden
Samstag über Basel nach Freiburg.
Für mich war es eigentlich das erste
Mal, daß ich ganz allein in eine
fremde Stadt fuhr, und so hatte ich
doch ein bißchen Herzklopfen, ob alles
klappen würde. Einmal hatte ich Bedenken, ob ich wohl beim richtigen
Bahnhof aussteigen werde und dann
war ich auch gespannt, wer mich abholen würde.

Freiburg selbst ist eine Stadt mit gemütlichem Charakter. Obwohl es noch
um die Hälfte mehr Einwohner als
Innsbruck hat und also Großstadt ist,
merkt der Besucher von den negativen
Seiten einer Großstadt
eigentlich
kaum etwas. Man bemüht sich besonders, das alte Bild der Innenstadt zu
erhalten. Auch für Straßen und Gehsteige, die erneuert werden, verwendet man das alte Steinpflaster und
legt dieselben schönen Wappen und
Muster mosaikartig in den Boden ein
wie früher. Freiburg gehörte bekanntlich lange zu Osterreich und daher
sieht man auf verschiedenen G e bäuden vielfach noch das Wappen
mit dem Doppeladler. Dies wurde mir
immer mit besonderem Stolz gezeigt.

Dreimal hatte ich Gelegenheit, die
Stadt Freiburg von oben zu betrachten. Einmal vom Schloßberg aus, auf
den jetzt eine Seilbahn führt, einmal
von einem anderen Aussichtspunkt
außerhalb der Stadt und einmal sogar
vom Flugzeug aus. Mit ziemlich zweideutigen Gefühlen stieg ich zuerst
in die Maschine, aber ich bereute es
dann wirklich nicht. Der Pilot drehte
auch
einige
Runden
über
dem
Schwarzwald, und es war trotz etwas
Herzklopfen ein herrliches Erlebnis.

Eine Eigenart der Stadt sind die Wassergräben, die im älteren Teil von
Freiburg überall neben den Trottoirs
zu sehen sind, über ihre Bedeutung
sind sich die Einheimischen oft selbst
nicht ganz im klaren. Mir wurde erzählt, daß das Wasser früher zum
Feuerlöschen und zur Erfrischung gedient habe. Heute (wahrscheinlich war
das auch früher der Fall) soll es
manchmal vorkommen, daß zu später
Nachtstunde mehr oder weniger An-

Den Schwarzwald konnte ich übrigens
auch vom Auto aus erleben. Dabei
ging es auch auf den Feldberg, die
höchste Erhebung, und den „Schauinsland", einen Aussichtsberg mit Seilbahn. Von beiden Bergen aus hatte
man am Tag unseres Besuches einen
Blick auf die Alpen, wie es angeblich
selten vorkommt. Natürlich mußte ich
bei dieser Gelegenheit auch die berühmte Schwarzwälder Kirschtorte versuchen.

Nachdem ich ausgestiegen war, kam
ich mir im ersten Moment wie bezahlt
und nicht abgeholt vor. Aber dann
entdeckte ich einen Herrn mit einem
Blumenstrauß und — wie es ausgemacht war
einem Prospekt von Freiburg in der Hand. Und richtig, meine
Einbildung täuschte mich nicht, die
Blumen waren für mich bestimmt. Als
mich Herr Wiedemann ins Hotel
brachte, erlebte ich schon wieder eine
Überraschung — es war das erste
Hotel von Freiburg. Ich kam mir vor
wie eine wichtige Persönlichkeit und
freute mich über mein tolles Zimmer.
Dieses hatte sogar Telefon, was besonderen Eindruck auf mich machte.
Beim Frühstück konnte ich die vornehme Atmosphäre genießen und das

geheiterte dort ein kühles Bad finden.
Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges
ist das gotische Freiburger Münster,
und ich hatte auch einmal Gelegenheit, an einer längeren Führung
durch diese Kirche teilzunehmen. Vor
dem" Münster, auf einem großen Platz,
wird täglich Markt abgehalten und
besonders gefielen mir die Stände mit
kunstvoll verarbeiteten Strohblumen.
Großen Eindruck machten auf mich
auch die Gebäude der Universität, die
vielfach erst in letzter Zeit neu errichtet wurden. Ich überlegte
mir
schon, ob ich nicht auch einmal dort
studieren könnte.

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