Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1968

/ Nr.6

- S.13

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Notizen aus dem Stadtgeschehen
2. April: Hofrat Dr. Franz Kundratitz
feiert in Innsbruck den 80. Geburtstag.
Dr. Kundratitz wirkte als Bezirkshauptmann von Lienz und war in führenden
Positionen des Verwaltungsdienstes in
der Tiroler Landesregierung tätig. Vom
April bis zum Herbst 1945 führte Hofrat Dr. Kundratitz auch die Agenden
eines Landesamtsdirektors.
10. April: Nach längerer Krankheit stirbt
Kommerzialrat Direktor Dr. Arthur von
Tabarelli de Fatis. Dr. von Tabarelli
war Vorstandsmitglied der „Austria"Krankenversicherungsanst alt und führte,
als dynamischer Versicherungsfachmann allgemein geschätzt, die Landesdirektion der „Austria"-Versicherungsanstalt.
12. April: Im 82. Lebensjahr stirbt der
Seniorchef der Firma Leopold Hepperger, Kaufmann Leopold Gostner. Der
Verstorbene hat sich über den Bereich
der Wirtschaft hinaus in vielfacher
Weise Verdienste um Einrichtungen der
Stadt und des Landes erworben.
17. April: Stadtrat Dr. Theodor Seykora
empfängt ausder Hand des Präsidenten
der Tiroler Handelskammer, Kommerzialrat Heinrich Menardi, die Urkunde
seiner Ernennung zum Kommerzialrat,
in der seine außerordentlichen Leistungen in der Wirtschaft und im öffentlichen Leben Anerkennung finden.
18. April: Die österreichische Gesellschaft für Raumforschung und Raumplanung, der Innsbrucks Bürgermeister
Dr. Alois Lugger als Präsident vorsteht,
hält in Innsbruck ihre für zwei Tage anberaumte ordentliche Generalversammlung ab, in deren Rahmen Probleme
allgemeinen Interesses von zuständigen Fachleuten behandelt werden.
20. April: Landesjägermeister Doktor
Anton Schuler, der sich in dieser Funktion seit dem Jahre 1955 große Verdienste um die Tiroler J a g d erworben

hat, stirbt. Dr. Schuler war an leitenden Stellen im Polizei- und seit 1948
im Verwaltungsdienst der Stadt Innsbruck tätig.
25. April: An Frau Anna Exl wird der
„Girardi-Ring" überreicht, den der
Schauspieler Theo Frisch-Gerlach im
Vorjahr für Personen, die sich um das
Volksschauspiel besonders verdient machen, gestiftet hat. Frau Exl ist die
erste Trägerin dieser Auszeichnung.
3. Mai: Präsident i. R. des Landesgerichtes Innsbruck, Dr. Gustav Federspiel, vollendet das 80. Lebensjahr.
9. Mai: Abt Alois Stöger von Wilten
weiht das zweite neue Schwesternheim
am Innrain ein, das über 139 Betten
verfügt und für die an den Universitätskliniken tätigen weltlichen Schwestern bestimmt ist.
10. Mai: über Einladung des Wohlfahrtsausschusses des Innsbrucker G e meinderates unter seinem Vorsitzenden
Vizebürgermeister Direktor Ferdinand
Obenfeldner fahren 150 in den städtischen Altersheimen, der Pflegeanstalt
und im Innsbrucker Wohnheim lebende
Mütter anläßlich des Muttertages zu
einem geselligen Zusammensein nach
Mosern, wo sie vom amtsführenden
Gemeinderat Sepp Hardinger und
Vizebürgermeister Direktor Hans Maier
begrüßt werden.
14. Mai: Der Innsbrucker Kammerchor
Mentlberg kehrt erfolgreich aus Cork
in Irland zurück, wo er beim Internationalen Chorfestival den 1. Preis errungen hat.
16. Mai: Der Tiroler Dichter Friedrich
Punt, der dem „Brenner"-Kreis um
Professor Ludwig von Ficker angehörte
und nicht nur durch eigene Werke,
sondern auch durch selbstlose Förderung echter Tiroler Dichtung bekannt
und geschätzt ist, feiert seinen 70. G e burtstag.

Innsbruck vor hundert Jahren
1. Mai: Der „Bote" veröffentlicht folgende stadtgeschichtlich bemerkenswerte Notiz über eine „Neue Gasse":
In Wilten ist unterhalb der Tischler
Müller"schen Häuser eine neue Straße
in Entstehen. Der Fußweg, welcher von
dort auf den Friedhof führt, wird erweitert und auf der Südseite in Verlängerung der bereits bestehenden
Stöcklgebäude werden im Laufe dieses
Sommers drei niedliche Häuser von
den Herren Ing. Geppert, Prof. Ignaz
von Zingerle und Architekten Vonstadl
gebaut werden. Da diese Straße die
Richtung gegen Oberperfuß erhält, soll
sie den Namen Anichgasse erhalten."
3. Mai: Der neue LandesverteidigungsOberkommandant FML. Frh. v. Moli-

nary trifft in Innsbruck ein.
5. und 6. Mai: Das vom Bildhauer
Gröbmer geschaffene Gipsmodell der
Gilmbüste für dessen Geburtshaus
(derzeit unauffindbar) wird im Museum
ausgestellt.
6. Mai: Joh. Kraft, Besitzer des „Deutschen Kaffeehauses" (Museumstraße
20, heute Länderbank
bestand seit
1858) eröffnet seine auf das „Prachtvollste" umgestaltete Veranda mit
einem Konzert der Militär-Kapelle des
Infanterieregimentes Erzh. Rainer.
7. Mai: Die Adjustierung der zum deutschen Bundesschießen nach Wien ziehenden Schützen wird wie folgt festgelegt: Braune Lodenjoppe mit kur-

zem, aufstehendem grünem Kragen,
graue Beinkleider, grauer Hut nach
Tuxer Form mit Hahnenfeder, dazu auf
den Hut eine weißgrüne Kokarde mit
dem roten Tiroler Adler.
9. Mai: Die „Tiroler Stimmen" erklären,
um einer gerichtlichen Suspension zuvorzukommen, weiterhin nicht mehr zu
erscheinen. Dafür werden zwei Tage
später die „Neuen Tiroler Stimmen"
unter der Redaktion des Dr. Friedrich
Graf ausgegeben.
10. Mai: „Mehrere Innsbrucker Bürger"
wenden sich in einem öffentlichen Brief
im „Boten" an die Betriebs-Direktion
der Eisenbahn bezüglich einer Pfingstreise nach Südtirol. M a n höre •—
schreiben sie — „mehrfach den Wunsch
äußern, in jenen Tagen einen Ausflug
auf der von so vielen noch nie gesehenen Brennerbahn in das schöne Stubaital, nach Brixen, Bozen, Meran,
Trient, Rovereto etc. unternehmen zu
können. Der Erfüllung dieses Wunsches aber stehen fast allgemein die
hohen Fahrpreise und bei vielen auch,
die nur über wenige Zeit zu gebieten
haben, die dermals bestehenden A b gangszeiten der Bahnzüge über den
Brenner entgegen."
31. Mai: Die neu errichtete Punzierungsstätte eröffnet ihre Wirksamkeit.
3. Juni: Wegen der
„ungeheuren
Staubwirbel"
durch
den
häufigen
W i n d , wird der Vorschlag gemacht, die
Straßen mit würfeligen Steinen von
Granit zu pflastern, wie man es in
Wien mache, wodurch das Stauben
größtenteils sein Ende erreicht."
4. Juni: Der Stummer Bötin wird der
Karren mit 800 Gulden gestohlen. Er
wird später in der Rumer Mure ohne
das G e l d aufgefunden.
15. Juni: Die Liedertafel erhält den Beruch des Münchner Gesangsvereins mit
über 50 Sängern und einer kleinen M u sikkapelle der bairischen Cavallerie.
18. Juni: Der „Bote" berichtet, daß im
Hirschanger ein neuer Stadtteil angelegt werden soll: „Wenn auch für G e schäftsleute etwas abseits vom Mittelpunkt des Verkehrs gelegen, so dürfte
jener Stadtteil wegen seiner herrlichen
freien Lage am Inn, in unmittelbarer
Nähe des schönen Hofgartens, der
englischen Anlage und des Rennplatzes hauptsächlich von solchen Parteien aufgesucht werden, die in der
glücklichen Lage sind, ferne von G e schäften ihr Leben in Mitten einer
schönen Natur in Ruhe zu genießen."
20. Juni: Ein „irgendwo zufällig oder
wahrscheinlich
böswillig
abgelöstes
großes Holzfloß wird mit aller Gewalt
an die Innbrücke getrieben". Das Floß
blieb zwischen den Jochen der Brücke
hängen und die Bäume konnten nur
mit Mühe auseinander gerissen werden.

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