Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1968

/ Nr.3

- S.3

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Diese Ausgabe – 1968_Amtsblatt_03
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Nummer 3

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

aus dem Mcrtlilatt für die Gewährung lwn
ll. Als Familiengesamteintominen
gelteil die
Bruitoeintünfte dos Hanshaltsvorstandes, seiner Ehegattin und der im gemeinsamen Haushalt lebenden
Familienangehörigen (Kinder, Eltern. Onkel, Tanten, Schwiegereltern usw.) aus selbständiger nud unselbständiger Arbeit, ans Pension, Rente und sonstiger Alters- oder Invalidenuersorgung sowie aus
Vermögen (Vermögenserträge jeder A r t ) und (5innalnnen ans Vermietung, sticht zn den Einkünften
in lnn st elendem Sinne fidlen die gesetilicheu faini-

Seite 3

.". und Almuiiätenbcihilf»."» nl, l . A p r i l 1W7
liensörderudeil Beihilfen und Zulagen (z.B. Kinderbeihilfe, Familienbeihilfe, Mütlerbeihilfe, Karenzgeld, Geburten- nnd Sänglingsbeihilfen. Familienzulagen, Unlerhaltsbeilräge bzw. Pslegegelder für
Kinder, Lehrlingsentschädigungen)
und allsällige
Grundrenten und Pslegezulageu nach dem Kriegsopferversorgungs- und Öpferfürsorgegesetz sowie Hilflosenznschiisse nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz und Niisallrenlen bei einer Vermindelling
der Erwerb"-.sälnglcil ^on mindeslenv 70 Prozent.

Der GelmttsjahnMg 1947 ist mündig .geworden
„Allen Bürgern eines demokratischen Gemeinwesens erwachse!: Rechte nnd Pflichten, die von ihnen
gelaunt und geachtet werden müssen, um den Staat
zu einer lebendigen Gemeinschaft seiner Bürger zu
gestalten. Sott die Zuiunft unseres Staates gesichert
fein, muß allen voran die öfter reich ifcheJugend von
den Rechten und Pflichten des Bürgers einer Demo tra tie anch Gebrauch machen." Diese Tatsache hob
Bürgermeister Dr. Lugger bei der Festansprache anläßlich der Iungbürgerfeier am Z. März 1968 für den
Geburtsjahrgang 1947 besonders hervor. Daß die
Jugend von heute sich dieser Aufgabe bewußt ist, hat
wieder einmal mehr die überaus starte Beteiligung
an dieser Feier gezeigt, zu der die Stadt geme inde
Innsbruck eingeladen hatte. B i s ans den letzten Platz
war der große S t a d t M l , i n dem am Sonntagvormittag der Festakt stattfand, gefüllt.
Am Samstag waren die evangelischen Teilnehmer
zu einem Gottesdienst in der Ehristnskirche eingeladen, wo Vikar Günther Ungar an Hand der Heiligen Schrift nachwies, daß die Menschen entsprechend
der Bestimmung Gottes aufeinander angewiesen
seien und bei aller persönlichen Entfaltung das Gesamte nicht aus den: Auge lassen dürften. I n der
Kirche wie i m Staat komme dem Menfchen ein
Wächteramt zu, das er wahrzunehmen habe.
Die Feierlichkeiten am Sonntag begannen mit
einem Gottesdienst in der Hofkirche, den Dompropft
Prälat Dr. Huber feierte. Ausgehend von der Bezeichnung Iungbürger, sprach Propst Hnber über die
Begriffe „ j u n g " und „Bürger". Jugend fei ein Geschenk des Himmels, das man dankbar und freudig
annehmen dürfe. Der Jugend wie dem Alter sei i n
gleicher Weife gegeben, entweder ein vor Gott wertvoller Mensch zu sein, das Leben mit Sinn nnd I n halt zn erfüllen oder die Möglichkeiten zn vertun und
das Leben zu vergeuden. Die stete Verbundenheit mit
Gott könne der Jugend im Vorwärlsstreben eine
willkommene Hilfe sein, um die Vielfall der Möglichkeiten zu nützen, ohne in der Gefährdnng und Anfechtung ,^iel und I n h a l t des Lebens zn verlieren.
Räch dem Gottesdienst empfing die Höllinger
Mnsittapelle die jungen Bürger vor dem Sladtsaal
mit einem musikalischen Gruß. Festliche Stimmung
im Stadlsaal, als um l<> Uhr mit dem Einzug des
Stadlsenates und des Gemeinderales der Festakt
begann, Unter Leitung von Musikdirektor K a r l
Randolf spielte das städtische Symphonieorchester die

8. Symphonie in I^dur Opus 9!i von Ludwig van
Beethoven.
I n seiner Begrüßungsansprache führte Mzebürgermeister Obenfeldner unter anderem aus! „ M a n geht
sicher nicht fehl, wenn man annimmt, daß ein großer
T e i l der Iungbürger von der Ginladung der Stadtgemeinde Innsbruck zur Teilnahme an dieser Feier
überrascht wurde. Ich kann mir vorstellen, daß die
Reaktion der Angesprochenen eine ganz verschiedene
war. Sie wird von der strikten Ablehnung über eine
phlegmatische Kenntnisnahme bis zur freudigen Aufnahme reichen. Aber sicher ist die Zahl der jungen
unter uns weilenden Menschen nicht gering, die von
sich aus die Wichtigkeit der Erreichung des wahlfähigen Alters und damit den S i n n dieser Besinnungsstunde, die die Stadtgemeinde diesem Anlaß
widmete, voll erkannt haben.
Die Stadtführung, >die Sie gebeten hat, zu dieser
Feier zu kommen, hat kein Interesse daran, Sie etwa
mit erhobenem Zeigefinger, wenn möglich auch noch
schulmeisterlich an eine Sie in der Zukunft zu
erwartende Pflicht zu erinnern. Der Innsbruckcr
Gemeinderat w i l l sich nur mit I h n e n gemeinsam
darüber freuen, daß w i r in einer demokratischen
Republik, in einem freien Land leben, wo es Ihnen
fernerhin möglich ist, das Leben als freier Bürger
mitzubestimmen und mitzugeftalten.
Sie haben zu einem großen Teil I h r e Berufsausbildung hinter sich. Z u einem anderen T e i l bereiten
Sie sich im Studium auf die Erfüllung einer Lebensaufgabe vor. Die ersten Bewährungsproben i n I h r e m
Leben liegen schon hinter Ihnen. Sicher ist bei allen
da und dort der Ernst des Lebens bereits angeklungen. Dabei wurde I h n e n bewnßl, daß das Dasein
nicht nnr von Harmonie, sondern auch oon Mißtönen
erfüllt ist. Ganz bestimmt aber haben Sie festgestellt,
daß I h r persönliches Wohlergehen nicht unwesentlich
vom Funktionieren der Gemeinschaft, in der w i r alle
zusammenleben, abhängt. Die Gemeinschaft ist die
Basis, von deren Festigkeit unser Fortkommen nnd
unsere Erfolge bestimmt sind. Deshalb sind die Organisationen der ^ebensgemeinschast der Staat, das
Land und die Gcmeinoe uon en^nmer Bedeutung.
Teilzuliaben und a l l i u milzuarbeile» an diesen
Aufgaben und ihren Erfolgen sind Sie »u» ausgerufen, ohne Unterschied der Herlnnft, des Standes,
der persönlichen Überzeugung. Die Aufgabe wird nicht
iminer leicht, stets aber groß und schön sein."