Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1936

/ Nr.7

- S.11

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Amtsblatt N». 7
Es waren eingeteilt in
Gruppe I : 818 Parteien mit 985 Personen.
Gruppe I I : 2481 Parteien mit 4371 Personen.
Gruppe I I I : 2063 Parteien mit 6966 Personen.
Von den 11.422 befürsorgten Personen waren nach der Heimatszuständigkeit 68.53 Prozent Innsbrucker und Höttinger,
12.38 Prozent andere Tiroler, 14.42 Prozent andere Oesterreicher, 4.67 Prozent Ausländer und Staatenlose.
Ueber den Umfang der Leistungen in den verschiedenen Zweigen des Hilfswerkes gibt nachfolgende Einzelaufstellung Aufschluß:
1. Suppe
Es wurden insgesamt 2 91.981 Portionen a V2 Liter ausgegeben. Für die Zubereitung der Suppe wurden 12.7 2 6 kg F l e i s c h ,
7 9 2.5 kg F e t t und 11.460 kg a n d e r e Z u t a t e n (Salz.
Würze und verschiedene Einlagen) verwendet. Der geldliche Aufwand betrug inkl. aller Regien 8 36.711.53. Die Suppe, die in
drei elektrisch geheizten Kesseln im städtischen Schlachthofe hergestellt und an den acht im Gemeindegebiete Innsbruck und Hötting
errichteten Ausgabestellen verteilt wurden, war von anerkannt
vorzüglicher Qualität und für einen Großteil der Winterhilfsparteien zweifellos eine der wertvollsten Zuwendungen. Bezugsberechtigt waren sämtliche Winterhilfeparteien; die Ausgabe erfolgte für die Parteien der Bezugsgruppen I und I I unentgeltlich, jene in Gruppe I I I hatten einen Kostenbeitrag von 10 Groschen pro Portion zu entrichten. I m Höchstausmaße wurden an die
einzelne Partei 2 Liter täglich ausgegeben. D a u e r der S u p p e n a u s g a b e 16. D e z e m b e r 1935 b i s 14. M ä r z 1936.
2. Volkskiichenspeifenmrken
Personen, die keine Kochgelegenheit hatten, erhielten unter gewissen Voraussetzungen Speisemarken für die städtische Volksküche anstelle von Lebensmittelpaketen. Ausgegeben wurden aus
Winterhilfsmitteln insgesamt 3 9.22 2 Stück Speisemarken im
Werte von 8 23.533.20. D a u e r d e r A k t i o n i n n e r h a l b
des W i n t e r h i l f s w e r k e s v o m 1. D e z e m b e r 1935 b i s
29. F e b r u a r 1936.
3. Lebensmittelpakete
An alle drei Bezugsgruppen wurden Lebensmittelpackungen
bis zum Höchstausmaße von vier Paketen monatlich pro Partei
ausgefolgt. Jedes Paket enthielt: V2! kg F e t t (Wert 8 1.10).
2 kg M e h l . Mittel (Wert 8 1.56), 1 kg G r i e ß z u c k e r (Wert
8 1.46) und 1 kg V o l l r e i s (Wert 8 0.60); G e s a m t w e r t
8 4.72, bzw. nach Eintritt einer F e t t p r e i s e r m ä ß i g u n g im
Jänner 1936 8 4.58. Ausgegeben wurden während der Dauer der
Aktion 1 9.8 8 3 P a k e t e im Werte von 8 9 2.9 8 9.8 0. Die Ausgabe erfolgte für alle Gruppen kostenlos.
4. Milch
An sämtliche Parteien, in deren Haushalt sich Kinder bis zum
vollendeten 10. Lebensjahre, Personen über 70 Jahre und Kranke
befanden, wurde in der Zeit vom 1. Dezember 1935 bis 14. März
1936 unentgeltlich Vollmilch bis zum Höchstausmaße von täglich
1 ^ Liter pro Portion abgegeben; insgesamt 107.485 L i t e r .
Der Aufwand hiefür betrug 8 30.095.80. U e b e r d i e s k o n n ten sämtliche W i n t e r h i l f e p a r t e i e n , m i t
Ausn a h m e der A l l e i n s t e h e n d e n , t ä g l i c h 1 L i t e r V o l l m i l c h g e g e n Z a h l u n g v o n 28 G r o s c h e n j e L i t e r (gegenüber einem Normalpreis von 42 Groschen) beziehen.
5. Käse
Ohne dem Winterhilfswerke Kosten zu verursachen, konnten
sämtliche Parteien hochwertige, vollfette, rindenlofe Stangenkäse
zum Preife von 8 1.50 pro kg beziehen. Ausgegeben wurden insgesamt 6 4 00 kg.

8. Konserven
Gegen Erlag von 50 Groschen pro Stück konnten an alle Parteien Fleischkonserven (Inhalt 200 Gramm Rindsgulasch) bezogen
werden. G e s a m t a u s g a b e 12.000 S t ü c k .

7. Fleisch
Während der ganzen Dauer der Aktion wurde an sämtliche
Parteien gegen Vorweis der Ausweiskarten imstädtischenSchlachthofe zu einem besonders ermäßigten Preife (70 G r o s c h e n p r o
K i l o g r a m m ) Rindfleisch, soweit als möglich Frischfleisch, sonst
Gefrierfleisch, ausgegeben. Die Gesamtausgabe betrug 5 7.066 kg.
8. Verschiedene Lebensmittel. Kleider. Schuhe und Bedarfs«
gegenstande
Die aus verschiedenen Privatspenden eingelaufenen Lebensmittel im Gesamtwerte von 8 3 5 50.—, Kleidungsstücke, Wäsche und
Schuhe im Gesamtwerte von 8 8168.— und Bedarfsartikel wurden jeweils nach Maßgabe des Vorrates an die bedürftigsten Par-teien ausgegeben. Für J u g e n d l i c h e wurde überdies eine besondere Aktion durchgeführt, indem aus Winterhilfemitteln um
einen Betrag von 8 5 34 0.— Kleidungsstücke, Wäsche und Schuhe
b e s c h a f f t und durch das Jugendamt zur Verteilung gebracht
wurden.
9. Brennmaterial
Aus Winterhilfemitteln wurden 25 m" H a r t h o l z
und
5 0.000 kg K o h l e angekauft. Außerdem standen (Natural-)
Spenden von verschiedenen Stellen zur Verfügung.
10. Frühstücksaktion für bedürftige Schulkinder
B e t e i l t w u r d e n durch 39 T a g e i n den I n n s b r u c k e r S c h u l e n 777, i n den H ö t t i n g e r S c h u l e n
239 S c h u l k i n d e r .
Wärmestuben: G e s a m t a u f w a n d 8 2972.72.
Subventionen: Teils in Geld, teils in Naturalien an verschiedene Organisationen (Kleinrentner usw.) im G e s a m t b e t r a g e
v o n 8 2100.—.
Der Betrieb der Kanzleistile erforderte einen Aufwand von insgesamt 8 10.7 4 4.8 7, d. s. nur 5 P r o z e n t d e r g e s a m t e n
A u s g a b e n . I n diesem Betrage sind alle Auslagen für Gehälter der Angestellten, Drucksorten aller Art, sonstigen Kanzleibedarf, Einrichtung, Beleuchtung usw. enthalten. Abgefertigt wurden an 103 A r b e i t s t a g e n 6 5 6 7 3 P a r t e i e n , das ergibt
im Durchschnitt täglich 683. Der größte Parteienverkehr an einem
Tage umfaßte 1160 Parteien.
An Spenden sind insgesamt 8 7 6.5 6 6.2 8 eingelaufen (gegenüber dem Jahre 1934/35 8 61.6 9 2.2 2). I n diesem Betrage sind
enthalten: Der Erlös aus den durchgeführten Straßensammlungen
und aus der Ausgabe von Winterhilfe-Rechnungszetteln in den
Gastbetrieben, d i e B e i t r ä g e der A n g e s t e l l t e n u n d
P e n s i o n s p a r t e i e n der S t a d t g e m e i n d e I n n s b r u c k
e i n s c h l i e ß l i c h der
städtischen
Betriebe mit insg e s a m t 8 6442.65 (ein ungefähr gleich hoher Betrag wird für
die Mittagstischaktion des Mutterfchutzwerkes der V. F. geleistet),
die im Wege der Betriebssammlungen aufgebrachten Spenden der
Privatangestellten und -arbeiter mit 8 20.046.80 und die von den
Dienstgebern im Zusammenhange mit den Spendensammlungen
ihrer Angestellten und Arbeiter gegebenen Spenden im Betrage
von 8 6969.15.
Es fei mir an dieser Stelle gestattet, allen Spendern namens
der Stadtgemeinde den herzlichsten Dank auszusprechen Besonders danken möchte ich der Sparkasse der Stadt Innsbruck, die
durch Ueberweisung einer Spende von 14.000 8 sich auch hinsichtlich des Winterhilfswerkes als die bekannt großherzigste Förderin
aller der Volkswohlfahrt dienenden Bestrebungen unserer Stadt
erwiesen hat. Besonderer Dank gebührt auch den Verwaltungen
der hiesigen drei Tageszeitungen, die ihre Blätter stets mit größter Vereitwilligkeit in den Dienst der Werbearbeit gestellt haben.