Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.11

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Il

und

T a g flircljlel

jicl) d i e M e n j l l i y c i l

oor den

Atombomben, tenflischen Erfindungen ihrer Artgenossen. Viel weniger Angst hat sie hingegen nor den
ebenfalls ständig drohenden ^talnlgemaüeu. die ooo
einer höheren Macht gelentl werden,
Glicht au"."^lidenten märe e5. wenn irgendein riesiger
Meteor oder gar ein verirrter Komet mit unserer Erde
zusammenprallen würde. Doch es genügt ein Erdbeben.
Wenige Sekunden, und ganze Städte wie Landstriche
liegen in Schutt nnd Asche. Öder ein Ortan rast über
die Länder, eine Springflut fegt alle Uferbauten rueg.
Tod nnd Verwüstung bleiben zurück, zeigen deren
Wege.
Die Armseligkeit der menschlichen Werke offenbaren
bereits kleine Naturkatastrophen. Da regnet und schneit
es wenige Tage. Muren uud Lawinen verschütten
Häuser, Wege, Straßen, ja ganze Ortschaften. Hochwasser stürzen zu T a l , die Flüsse treten über die Ufer,

Seite 3

Dämme bersten, und arbeitsame, friedliche Mcnjchen,
Bauern, Arbeiter. Gewerbetreibende. Veanile, finden
den Tod oder verlieren Hab und l^int.
Die von solchen Katastrophen Verschonicn lönncn
da^ oernrsachle Leid wie den entstandenen Schaden oft
lanin ermessen
bisweilen wollen sie es vielleicht auch
gai nicht. Denn sonst müßten die helfenden Spenden
lind (haben weit hochherziger uud reichlicher fließen.
Manchmal möchte man für seine Spende sogar noch ein
Vergnügen haben, elwa einen Wohllaligleilsball oder
eine Theatervorstellung.
Keine Hilfsmaßnahmen können verlorene Heimat,
verlorene Familienmitglieder vergüten. M a n möge
sich klarwerden, daß der prächtigste Luxusbau einen
armseligen Vergbauernhof nicht ersetzen kann! I n
jenem stirbt vielleicht Volk und Heimat, in diesem wird
beides geboren und geschaffen.
K a r l Schadelbauer

Natürliche Bevölkerungsbewegung
Oas Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt für den N^onat Oktober l y t b folgende ^öevölkerungsbewegling bekannt:
^! n !? 9 r s a in I

davon

Oktober

vtandeofälle

^Ortsansässige
Oktober

1966

19
1964

1966

1965

1964

241

125
116
207
84

247
129
118
204
43

227
111
116
197
80

119
61
58
97
22

181
69
62
109
22

122
64
58
103
19

6

5

8

5

2

1

weib!.

125
66
59

185
68
72

150
72
78

81
39
42

Eheschließungen

N8

110

135

84
37
47
86
8?

96
47
49
96

l,ebendgeborene
davon Knaben
ülciöchen

ehelich
unehelich
Totgeborene
Gestorbene
davon männl.

I«:

89

?:

91

51/^0

105

!-< ! V

von Dr.

Innsbruck vor hundert Jahren

8. lrissl abends stonisi, Vudwia, I, von Bayern l"in,
!>. stirb! ein aller Mm,» in Wüten an Brechrnhr ( ^ Cholera!, ci» zweiter crkninlt daran.
l l . l l i l ! cine Sanitätsllimmisslon ^»sammen. um Vorlchrunsien glMn die Cholera für die Sladt Innsbruck zu
beraten. Der Magistrat fordert ziranlrnwärter ilnd
^Wärterinnen ans, sich ;n melden. Das ,^ra»sische Hans
am I u n r a i n solile als Chuleraspilal einsscrichlel werden.
18. wird der heimische Komponist M . ^l"agillcv zun> Musik
Vcrcins-Htapcllmeister geN"ählt.
14. schneit es nach einer fast drei Muuale währeudeu schönen
"^illcruua erslnialH bi5 ius T a l herab.

l">. werden aus dein Vezirlc Sleinach neue Choleraerkranluugeu genn"Idet. Der „Bote" veröffentlicht „Perhaltinigsniaßreaelu aezie» die Cholera" nnd schreib! ani
17. „Seit vorgestern sehe» wir iu den Elrccheu uud (Hassen
der Stadt jene zwei Wasserfässer herumführen, welche
zum Besprengen der Straften bei vorhandenen! Staube
bestimmt sind. Diesmal ist der Inhalt der Fässer nicht
mehr bloßes Wasser, sondern eine C"isenvitriollösnna..
Drei bis vier Arbeiter, mit Sprchlannen versehen, begleiten jeden Wagen, füllen ihre Kannen durch Offnen
des Hahnes mit dem Inhalte des Fasses, nm die Abortc
nnd deren Scnla,rnben zn desinfizieren . .,"
(Man beschuldigte damals übrigens das Sillwasser, das
viele ^eutc für heillräftia, 1^. B. bei Hanlauüschlägcn)
hielten, als Ursache der Cholera.)