Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1966

/ Nr.10

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

baufällig gewordene „Hütteldorf" abtragen und an
dessen Stelle 1952/53 ein einziges großes Wirtschaftsgebäude, dem ein geräumiger Viehstall angeschlossen
wurde, erstehen.
Eine intensive Bautätigkeit setzte wieder 1963 ein,
wo es darum ging, endlich auch eine ordentliche menschliche Behausung zu schaffen. Bereits im November 1963
konnte auf den Rohbau des neuen Schutz- und Gästehauses First und Dach gesetzt werden, das i m heurigen
Jahr nun den fast vollständigen Ausbau erlebt. I m
Erdgeschoß der Gaststätte wurden eine mit einer schönen Holzdecke gemütlich ausgestattete Stube, eine Küche
mit breitem Herd und verschiedene Neben räume errichtet. Der Oberstock, der mit einem prächtigen Söller
geschmückt ist, umfaßt mehrere getäfelte Zimmer und
Matratzenlager für Vergwanderer. Vor der stattlichen
Gaststätte kommt eine aus emem einzigen üärchenstamm gehauene Vrunnensaule mit St. Wendelin zur
Aufstellung, ein Wert des akademischen Bildhauers
Helmut M i l l o n i g .
Gleichzeitig mit dem Gästehaus erstand zirka 60 Meter oberhalb eine Vergkapelle, gleichsam als Krone
zum Gesamtwert, das in 1500 Meter Seehöhe in letzter
Zeit hier nach den Plänen des Dipl.-Ing. Walter Neuwirth geschaffen wurde. Die Bauarbeiten erfolgten im
großen und ganzen auf freiwilliger Basis, und so ist
dieses kleine Gotteshaus insbesondere das gediegene
Werk der Tiroler Iungschützen. Dies besagt dem Beschauer eine an der Außenwand der Kapelle neben den
Wappen des Landes und der Stadt Innsbruck angebrachte Inschrift. Namentlich hervorgehoben zu werden
verdienen die in keramischer Brandmalerei ausgeführten Werke im Inneren der Kapelle durch Äen heimischen Künstler Prof. Max Spielmann. Besonders ansprechend erscheint das kunstvolle Kreuz über dem Doppelaltar, der nach innen wie nach außen gleich verwendbar ist, sowie das mit einem 1.40 Meter hohen vergoldeten Strahlenkranz umgebene Bildnis der Muttergottes mit Kind an der Hauptwand. Das schlichte Türmchen ist mit einer Glocke ausgestattet, die Oberförster
Josef Heis, der städtische Betreuer und unentwegte
Förderer der Höttinger A l m , gestiftet hatte.
Wenn 1967 neben der Vollendung der Ausbauarbeiten auch noch die Licht- und Wasserfrage geklärt werden
kann, dann wird die Behauptung, die Höttinger A l m
sei die schönste weitum, keine Übertreibung sein. Somit

Nummer 10

haben sich die Investitionen in diese Richtung hin mehr
als gelohnt. Eine prächtige Alm wird künftighin auf
Innsbruck niederschauen, die einheimischen und auswärtigen Vergfreunde werden hier einen sicheren und
begehrten Stützpunkt haben. Viele Vergwauderer werden das Gebiet der sagenhaften „ F r a u H i l l " nun erst
recht genießen. Von nicht geringer Bedeutung ist die
Höttinger Alm für die heranwachsende Generalion, die
hier zu naturverbundenen Arbeiten, wie z. B. Aufforstung, Wegebauten und Reinerhaltung der Bergwelt,
herangezogen werden kann. I n dieser Weise ist die neuerstellte Alm nicht nur eine Stätte der Erholung, sondern zugleich auch eine Schule, wo Ertüchtigung, Alihärtung und Gemeinsinn geübt werden können.
Die Einweihung der Neubauten fand am 11. September 1966 durch Abt Alois Stöger von Willen statt,
der vor der Kapelle auch die erste heilige Messe zelebrierte. Zu diesem feierlichen Anlaß hatten sich auf der
Alm zahlreiche Festgäste eingefunden, darunter Bürgermeister Dr. Lugger, mehrere Stadt- und Gemeindcräte, der Obmann des gemeinderätlichen Ausschusses
für Landwirtschaft, Gemeinderat I n g . Ferdinand Tollinger, MagistratsdirektorDr. Mangntsch, Abteilungsleiter D i p l . - I n g . Götsch und andere Persönlichkeiten.
Auch viele Innsbrucker waren an diesem herrlichen
Sonntagsmorgen zu Berge gestiegen. Die Schützentompanie Hötting unter Hauptmann Otto Achaminer stellte
die Ehrenkompanie, die durch die Iungschützen. tommandiert von M a j o r Triendl, verstärkt wurde. M i t den
Ehrenformationen waren auch mehrere Schützenoffiziere, darunter sogar Alois Volgger aus Lienz. erschienen. Das Vundesheer, das Materiallransporle zum
Bau durchgeführt hatte, war durch Hauptmann Aschaber und einem Unteroffizier vertreten. Ludwig Guggenberger vom Militärmusikzug blies zu Beginn der
feierlichen Handlung den Generalmarsch. Völler trachten, und die 33 Musikanten starke Iungschützenkapelle.
dirigiert von Hans Markart, hatte mit einem Marsch
die Ankommenden begrüßt. Zum Abschluß der Bergfeier erhielten folgende Personen für ihre Verdienste
um den Kapellenbau den Ehrentranz der Tiroler
Schützenkompanien! Stadtrat I n g . Anton Fritz, Prof.
Max Spielmann, Zimmermeister Franz M a ir. städtischer Oberförster Josef Heis, D i p l . - I n g . Walter Neuwirth und Hauptmann Ernst Aschaber.
W. Eppacher

Innsbrucks Weg zur Orgelstadt Österreichs
Innsbruck war seit Jahrhunderten und ist auch heute
noch ein Ort geistiger und musischer Strahlungskraft.
Unsere Universität zieht jährlich Tausende von Studierenden in ihren Bann, ein reges Konzcrtleben bringt
Künstler aus aller Welt hierher, Ausstellungen bieten
Malern nnd Bildhauern ein würdiges Forum, die
junge Künstlergeneration erfährt in den Veranstaltungen der Iugendkulturwoche großzügige Förderung, und
seil alters her hat auch eine der ältesten Kunstgattungen, die ^lu5icu «ucru, hier eine kraftvolle Pflegestätte
gefunden.
Auch dieser Sommer brachte neben vielen folkloristischen eine Reihe von musikalischen Darbietungen i n den
herrlichen Kirchen Innsbrucks. Wie im letzten Jahr

fanden während der Monate I u u i , J u l i und August
montags geistliche Abendmusiken in der Wiltencr Basilika, mittwochs Orgelkonzerte in der Silbernen Kapelle, donnerstags Orgelkonzerte in der Pfarrkirche
I g l s , freitags Orgelkonzerte in der Stiftet irche zu W ü ten und sonntags kirchenmusitalische Weiliestunden in
der I g l e r Pfarrkirche statt. Trotz der Vielfalt an wöchentlichen Veranstaltungen darf eine erfreuliche Tatsache vorweg festgehalten werden! sowohl bei Einheimischen wie bei Fremdgästen besteht ein echtes Bedürfnis nach sakraler Musik. Dies Hal der gute Besuch bewiesen. Die Silberne Kapelle und die I g l e r Kirche mit
einem Fassungsvermögen von je 15l! Personen waren
bci allen Konzerten fast bi^ zum K"t^n Pllitz bolc.q!,