Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.11

- S.6

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treters wurde auf Vorschlag der Sozialistischen Gemeinderatsfraktion
Ferdinand
Obenfeldner
mit
l!l Stimmen gewählt. 2l> Stimmzettel waren leer,
eiin"r lalitete auf Nein.
Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung konnte
Bürgermeister Dr. Lugger den Landeshauptmann Ök.Rat ^l. dein Gesetz entsprechende Gelöbnis den drei Bürgermeistern abzunehmen. Er richtete folgende Worte an
die Versammelten:
„Herr Bürgermeister, Hoher Stadt- und Gemeinderat, verehrte Frauen und Herren!
T i r o l ist gewiß ein schönes Land, und dieses Land
haben unsere Vorfahren durch Jahrhunderte gepflegt
und gehegt und in weiten Gebieten zu einem Vlumengarten gemacht.
Dieses Land wird von wusenden Menschen aus aller
Welt besucht. Es ist aber verwundet, insbesondere seit
1918, als man uns seinen schönsten Teil, nämlich Südtirol, genommen hat. Aber auch sonst blutet dieses
Land immer wieder und oft. Es hat nach dem ersten
Weltkrieg geblutet und nach dem zweiten Weltkrieg
geblutet, und es hat immer wieder durch Lawinen- und
Hochwassertatastrophen schwere Verwundungen erlitten. Auch die letzten Generationen und unsere Generation muhten dieses Land genau wie unsere Vorfahren mit Schweiß und Schwielen pflegen und bemüht
sein, dieses Land zu einem Blumengarten zu machen.
Eine Perle in diesem Lande ist soit Jahrhunderten
die Landeshauptstadt. Sie ist die geistige, kulturelle
und wirtschaftliche Zentrale, auf die alle Tiroler stolz
sein können.
Und Sie und die Herren und Frauen, die seit 1945
in der Gemeindeverwaltung Innsbrucks tätig gewesen
sind, haben die Ruinen beseitigt, haben Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, Kindergärten, Wohnungen,
Straßen, Kanäle und Sportanlagen gebaut und sich
bemüht, diese Perle zu hegen und zu pflegen und alles
zu tun, um diese Stadt zu einer richtigen Landeshauptstadt zu machen. Dafür möchte ich heute all denen danken, die nicht mehr hier sitzen und ausgeschieden sind;
aber auch all denen, die diese Welt verlassen haben,
über das Grab hinaus herzlich danken.
Sie haben gerade i n den letzten Jahren sehr viel für
diese Stadt getan. Dafür möchte ich danken. Besonders
dafür, daß Sie nicht versucht haben, den Klassenkampf
zu pflegen und in den Vordergrund zu bringen, fondern sich über die Parteien und berufsftändischen I n teressen hinaus von Mensch zu Mensch zu begegnen und
die soziale Partnerschaft in den Vordergrund zu bringen. Das ist ein ganz großer Gewinn für unsere Verhältnisse und gerade in unserer Zeit, in unserem Lande
und in unserer Landeshauptstadt von Bedeutung.
Heute sind Sie wieder zusammengetreten, um Ihren
Bürgermeister, I h r e Bürgermeister-Stellvertreter und
I h r e Stadträte zu wählen. Ich wünsche aus ganzem
Herzen, daß es I h n e n auch in Zukunft gegönnt sein
möge, viel produktive Arbeit in dieser Stadt zu leisten
und insbesondere in Frieden zu arbeiten und sich im
Interesse der Stadt und ihrer Bevölkerung von Mensch
zu Mensch zu begegnen. Ich möchte das nicht nur meiner
Landeshauptstadt, sondern auch dem Lande T i r o l von
Herzen und aufrichtig wünschen.

Innsbruck
Herr Bürgermeister und verehrte Herren Bürgermeister-Stellvertreter. Hoher Stadt- und Gemei„derat! Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Giil^ und
recht viel Erfolg. Wollen wir gemeinsam, das Land
und die Stadt, bemüht sein, alles zu tun, damit es in
diesem Lande weiterhin aufwärtsgeht und vielleicht
das Gemeinsame auch für andere Gebiete Beispiel und
Ziel sein werde."
Hierauf leisteten Bürgermeister Dr. Lugger und die
Bürgermeister-Stellvertreter Maier und Öbenfeloner
in die Hand des Landeshauptmannes das Gelöbnis.
Bürgermeister Dr. Lugger dankte mit folgenden
Worten:
„Herr Landeshauptmann, Hoher Gemeinderat! Ich
darf im Namen meiner beiden Stellvertreter und persönlich recht herzlich für die Abnahme des Gelöbnisses
danken.
Herr Landeshauptmann! Ich gob-e im Rainen der
Stadt Innsbruck das Versprechen ab, I h n e n als Landeshauptmann und der Tiroler Landesregierung immer in freundschaftlicher Zusammenarbeit verbunden
zu bleiben. W i r sind glücklich und stolz, eine Stadt zu
sein, die die Landeshauptstadt Tirols, also Ihre ^
oder deine — Landeshauptstadt ist. Denn nur in der
Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt, zwischen
der Regierung des Landes und der Verwaltung der
Stadt selbst können wir für unsere Stadt und alle
Menschen, die darin arbeiten und wohnen, das Beste
und schöpferisch Klügste leisten und der Jugend für die
Zukunft das Richtige geben.
So soll der heutige Akt nicht nur ein Symbol som,
sondern eine echte Verpflichtung für die Verwaltung
der Stadt Innsbruck. Ich möchte aber auch, weil hier in
der Begleitung des Landeshauptmannes der Landesamtsdirettor als Vertreter der Beamtenschaft des Landes ist, die Versicherung der guten Zusammenarbeit
zwischen der Beamtenschaft der Stadt und der Beamtenschaft des Landes abgeben. Denn nur wenn sich
die Verwaltung auf der Amtsebene gegenseitig unterstützt, gegenseitig berät und gegenseitig hilft, kann das,
was die Mandatare — sei es des Landes oder der
Stadt — dringend benötigen, nämlich den guten Ratschlag und die echte Beratung, für die politische Tätigkeit jedes Volksvertreters von Erfolg sein. Nur dann
kann dieser Erfolg wirklich verbürgt werden. So ist die
Bitte, die ich jetzt dem Landesamtsdirettor im Rainen
der Stadt ausspreche: gute Zusammenarbeit mit der
gesamten Beamtenschaft von Stadt und Land, jeder
auf soinem Platz und unter Beachtung der Verpflichtung, die jeder hat! Wenn auch auf diesem Gebiet
fruchtbar gearbeitet wird, dienen wir ebenfalls unserer
Gemeinschaft. Rochmals herzlichen Dank. Herr Landeshauptmann!"
Nachdem sich der Landeshauptmann mil dem Landesamlsdiretlor entfernt halte, nahm Bürgermeister
Dr. Lugger die Vorschläge der Fraktionen für die Wahl
der Stadträte entgegen. Anträge der Fraktion der
Ö V P . die Zahl der Stadträte mit sieben festzusetzen
und die Gemeinderäte ?ng. Anton Fritz. Arthur Haidl,
Dr. Hermann Knoll, Dr. Theodor Seiitora und Hermann Mhiegner zn Stadträten zn wählen, wurden mit
Mehrheit angenommen. Desgleichen erklärte der Bür^ , daß die von der Sozialistischen Fraktion
el"äle K a r l Hackl und Franz