Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1965

/ Nr.9

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1965_Amtsblatt_09
Ausgaben dieses Jahres – 1965
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Nummcr!>

Anitsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nei! A»elteNN»Nge!I Uüd Auszeichnungen slliä

ll"II

sehr hoch, sie sind unsere Freude, unser Stolz.
Alo Altester der Gefeierten sage ich in deren M i n e n
Eurer Magnifizenz und dem Hohen Senat lief emp-

Seite 3

iundeneii Dain, verbunden mit heißen Wünschen für
künftiges Gedeihen und Blühen der Universitas Littelarlim Oenipontana mit weiterem geistigen Höhenflug."

Innsbruck ^ Stadt der Ktrchc
Programm der Sommersaison 1W5
wartete in diesem Slimmer, neben vielsälligen Darbietungen auf dem (Gebiet der folklore,
mit einein umfangreichen und auf hohem Rivean stehenden Programm geistlicher Musik auf. Einheimische
und mele Fremdgäste aus den verschiedensten Ländern
nahinen gern die gebotene Gelegenheit wahr, um die
auserlesenen jxostbarkeiten europäischer sakraler Tonkunst aller und moderner Meister kennenzulernen.
Den wöchentlichen Neigen eröffneten montags die
geistlichen Abendtonzerte in der hellerleuchteteu Rololokirche zu W^ilten. I n diesem erhabenen Raum vereinigen sich Musik und Architektur zu einem einmalig
harmonischen Ganzen. Einen intimen Nahmen bildet
die Silberne Kapelle für die Mittwochkonzerte auf der
400 Jahre alten italienischen Renaissanceorgel, die seit
Jahren von Prof. K a r l Venesch gestaltet werden. Donnerstags und freitags folgten die „Orgelkonzerte junger österreichischer Organisten" in der Pfarrkirche zu
I g l s und in der altehrwürdigen Stiftskirche zu W i l len. Die Woche beschlossen die kirchenmusikalischen
Wcihestundcn im herrlich barocken Kirchlein des Kurortes I g l s . Während der drei Sommermonate wurden
nahezu 60 geistliche Konzerte gegeben, die vielen erholungsuchendcn Menschen Freude und seelische Entspannung gebracht und manchem einen Weg zu Gott gewiesen haben mögen.
I n diesem Sommer wurden erstmalig die „Orgelkonzerte junger österreichischer Organisten" eingeführt.
Innsbruck — eine Stadt, die wahrhaft mit guten alten
und neuen Orgeln gesegnet ist — scheint wie prädestiniert dazu, unserem Organiftennachwuchs ein internationales Forum zu bieten, vor dem er sein Können
unter Beweis stellen kann. Die zweimanualige Varockorgel in I g l s und die prachtvolle viermanualige rein
mechanische Orgel der Stiftskirche Wilten boten den
Iungorganisten alle Möglichkeiten, die sich ein Meister
des königlichen Instrumentes nur wünschen kann.
Dieser Reihe vorangestellt waren von Pfingstsamstag bis Pfingstdienstag die „Orgelkonzerte europäischer Interpreten". Von den vier Konzerten bestritt
Prof. Anton Heiller. Wien, zwei — Itt Choräle von
I . S. Vach beim Konzert in der Stiftskirche nnd Werke
von D, Burlehude in I g l s
. während Prof. Luigi
Tagliavini. Bologna, auf der Stiflsorgel Werte aller
italienischer und spanischer Meister und Madame Marie-Claire A l a i n , Paris, alte und moderne französische
Orgelmusik interpretierten. Der überaus gule Vesuch
dieser Konzerte bewies, daß in Innsbruck ein starkes
Bedürfnis auch nach dieser Musilsparle bestehl.
I n den darauffolgenden Konzerten stellten sich ü teils
ehemalige, teils noch studierende Schüler der Professoren Heiller, Forer und Venesch vor! Alfred M i l l e r hofer. Linz. K a r l Kolly. Wien/Chur. Otto Vruckncr,
Wien. Johann Sonnleitner, Wien/Ried im I n n l r e i s ,

Doris Linser. Innsbruck. Sibnl llrbanlic, Wien, Sunna
Abram. Innsbruck. Bernhard Handel. Innsbruck, und
Annemarie Frühling. Wien. Allein die Programmauswahl bewies, daß sich die juugen Interpreten ihre Aufgabe nicht leicht machten. Bei diesen Konzerten kamen
Werke aller Meister — Bach. M u f f a i . Lübeck. Burlehude. Pachelbel. Kerll. Scheidt. Frescobaldi, Couperin
— der Romantik — Reger, Vrahms. Cesar Frank —
und der Moderne — Frank M a r t i n , Hindemith, I . N.
David. Langlais, Messiaen, A l a i n , Heiller, Pfiffner,
Kropfreiter — gleichermaßen zum Vortrag. Und hier
zeigte es sich, daß man um einen guten Rachwuchs nicht
bangen muß. Es wäre ungerecht, wollte man den einen
oder den anderen besonders hervorheben. Alle zeichnete ein hohes Maß an Können, Einfühlungsvermögen
und Reife aus. Die Reihe wurde durch ein Konzert der
bekannten Linzer Organistin Hedwig Edelmann eindrucksvoll beschlossen. Ebermann überzeugte in Werken von Bach, Titelouze, M u f f a i , Doppelbauer und
Kropfreiter.
I n den Sonntags- und Montagskonzerten wurden
Chor-, Orgel- und Werke für Instrumental- und Volalsolisten zu Gehör gebracht. Ob der großen Vielfalt
des Gebotenen ist es nicht möglich, die einzelnen Darbietungen besonders zu streifen. Hier hörte man die
Kirchenchöre Igls-Lans, die unter ihrem Leiter Hans
Erhardt seit Jahren einen beträchtlichen Teil der Aufführungen bestreiten, den Innsbrucker Lehrerchor, den
Kammerchor Mentlberg, den Kirchenchor Amras, das
Vokal- und Instrumentalensemble Michael M a y r , die
Wiltener Sängerknaben, einen belgischen Knabenchor
aus Aalst und einen französischen Knabenchor aus Bordeaux, Mitglieder des Städtischen Symphonieorchesters
Innsbruck, Raimund Jahn, Waldo Gottardi und Gertrud Weissteiner, Violine, Dr. Ebers, Cello, Franz
Ronwart, Flöte, Prof. Venesch und Hans Erhardt, Orgel, die Vokalsolisten I n a Haidinger, Ruth Flückinger
(Schweiz), Hildegard Estermann, Inge Pittler (Würzburg), Dr. R i t a E g g e r , Josef Stolz."Gottfried Trenkwalder. Rndolf Senn und Oswald Köberl. Die Konzerte wiesen durchwegs hohes Riveau auf. Hier soll
auch dankbar vermerkt sein, daß alle Mitwirkenden in
erster Linie zur Ehre Gottes musizierten und nicht des
wahrlich bescheidenen Honorars wegen.
Den Förderern dieser Konzerte
der hochwürdigste
Abt des Stiftes Wilten. das Kulturaml der Stadt
Innsbruck (Stadtrat Direktor Arthur Haidl) und der
Vertehrsverband Innsbruck-Igls (Präsident Kommerzialrat Joses Fuchs)
sei für die Hilfe uud finanziellen ^uweudlingen ebenfalls herzlich gedankt.
Die Gefamlorganisalion der Konzerte lag in den
Händen von Direktor Hans Erhardt. Für die Programmzusammenstellung der Orgelkonzerte zeichnete
Bernhard Handel verantwortlich.
dt.