Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1936

/ Nr.6

- S.4

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.Amtsblatt Nr. 6

fileischbeschau

Von Magistrats-Dberveterinärrat Dr. meö. vet. H. Joller

(Fortsetzung von Nr. 4)

Die Anlieferung von Vieh und Fleisch auf dem Innsbrucker Schlacht- und Viehhof und die Fleischgroßmarkthalle stellt fast ausschließlich den Bedarf der Stadt dar;
denn rechnet man die Fremdenverkehrsmonate ab,
bleibt fast die ganze Anlieferung für die Versorgung
der Innsbrucker Bevölkerung am Platze. Die nun folgenden Zahlen geben ein Bild über die Menge des eingeführten Schlacht- und Stechviehes und die des Fleisches
und des geschlachteten Stechviehes. Ueberlegt man dabei, daß jedes Stück Schlachtvieh der ordentlichen Viehund Fleischbeschau, Schweine außerdem der Trichinenschau unterzogen werden, daß das eingeführte Fleisch
und die Weidnertiere (geschlachtetes Stechvieh) der
Ueberbeschau Zugeführt werden und bedenkt dabei, daß
der Beschaudienst nur einen Bruchteil der Veterinäragenden der beamteten Tierärzte der Gemeinde darstellt, so kann sich auch der Laie ein Bild vom Arbeitsfeld der Amtstierärzte der Landeshauptstadt machen.
Einfuhr von Schlacht- und Stechvieh von 191N bis 1934
Jahr

Rinder

Kälber

1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
1920
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934

5.605
5.271
5.071
5.132
5.765
6.583
10.882
11.265
20.632
12.226
3.278
5.953
3.827
3.034
3.277
3.775
4.810
6.702
8.333
8.253
7.656
8.157
7.951
5.469
6.902

1.207
644
893
1.008
1.290
1.173
548
2.094
2.083
947
554
859
634
702
975
637
356
485
483
367
748
1.650
2.846
1.693
2.374

Schafe

615
248
319
448
717
1.439
1.328
2.243
1.328
1.526
911
2.003
1.308
2.658
2.547
669
1.301
1.892
1.872
1.072
687
1.036
708
147
389

Schweine

7.124
9.122
11.621
11.761
9.445
3.162
5.483
2.600
1.543
550
390
1.196
668
659
1.781
2.808
7.245
9.723
8.658
8.894
12.200
14.393
7.524
4.204
5.5

Pferde

517
562
432
438
360
432
382
407
1.004
735
126
119
192
321
403
394
297
380
387
443
611
211
280
323
250

Aufteilung nach Güte des eingeführten Großviehes
von 191N bis 1934
Jahr

Stiere

Ochsen

Kühe

Iungrinder

1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
1920
1921
1922
1923
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934

1.411
830
632
737
579
637
632
357
225
149
212
672
713
652
1.127
1.400
1.589
1.360
1.462
1.030
1.121
804
878
625
355

3.356
3.243
2.989
2.921
2.825
1.687
2.040
872
846
319
348
983
1.359
853
1.125
1.211
1.249
2.231
3 262
2.639
2.364
2.557
2.283
1.835
1.707

838
762
725
698
1.308
3.319
5.272
8.021
5.753
4.019
1.803
2.842
1.589
1.226
954
1.058
1.850
2.990
3.121
3.582
3.324
3.739
3.328
2.697
2.343

436
735
776
853
940
2.983
10.015
13.848
7.739
2.915
1.456
157
303
71
106
132
121
488
1.002
847
1.057
1.462
912
1.223

Sieht man von den Kriegs- und Nachkriegsjahren ab,
so ergibt schon ein flüchtiges Studium der Zahlen eine
bedeutende Qualitä"tsfenkung beim Großvieh im Vergleich zwischen den Vorkriegszeiten und heute. Die Ursachen müssen in der allgemeinen Wirtschaftslage der Verbraucher gesucht werden. Der Schutz der Agrarwirtschaft
gegen unliebsame Preissenkungen zeigt sich im stufenweisen Abflauen der Zufuhren aus dem Ausland, die
im Jahre 1935 bereits auf Null gesunken sind.
Zweier Einrichtungen, die sich zur Aufrechterhaltung
des geregelten Verkehres im Schlacht- und Viehhof als
notwendig erweisen, muß hier noch gedacht werden. Es
sind dies die Freibank und die Wasenmeisterei.
Die Freibank stellt eine unter " besonderer amtlicher
Aufsicht stehende Verkaufsstätte für minderwertiges
oder bedingt tauglich erklärtes Fleifch dar. Sie entspricht
nicht nur den Anforderungen der öffentlichen Gefund-