Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.6

- S.3

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1964_Amtsblatt_06
Ausgaben dieses Jahres – 1964
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Nmumcr <>

Aintsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

und H e i l e n , das; ich ?chne!i ,üi ".»laüien d^r S t a d t I n n s bruck zu dieser Entscheidung uoc!, einmal herzlich gratti
liere. E i n B a n d melir ist d a i n i ! geschaffen morden. das.
wie laum ein anderem geeignet ist, die Bande der
Freundschaft enger und herzlicher zu gestallen. Der
S t a d t I n n s b i m ! w i r d es deshalb auch zur besonderen
Ehre gereichen, der Schwesterstadt Grenoble ini J a h r e
l!«!k die Oliimpische Saline iibergeben zu dürfen,
Ä l 5 der R a t der Gemeinden E u r o p a s gebildet wurde,
hat er sich unter anderem zum ,>iel gesetzt. ,den europa
ischen (Pedanten in deü l^emeinden und önlichen Vereinen ,",u fordern, um einen auf der A u t o n o m i e dieser
^evcine l"egriiüdeten S t a a t e n b u n d zustande zu d r i n
gen/ Heulzulage sind fast ^i»l»!j (Gemeinden oerschwislerl
und bilden so eine wirtsaine uud konkrete G r l l n d l a g e

für die Einheitsbemühnngen der europäischen Völler.
Das Partnerschaftssystem hat sich bereits eingebürgert. Die Bevölkerung ist nunmehr auf breitester
Grundlage mit den sich hieraus ergebenden (bedanken
des Alistausches vertraut! Kinder, Stndierende, junge
Landwirte. Arbeiter, Beamte. Lehrkräfte, selbständige
Berufe. Diese gegenseitigen Besuche erfassen alle Veoöllerungsschichten und bieten dem europäischen Gedanlen die besten Erfolgsaussichten. Die Verschwistcrungeu sind offensichtlich ein bevorzugter Berührungspunkt zwischen den jeweiligen Bevölkerungen und denjenigen, deren Bemühungen auf die Verwirklichung
von Europa, als Bürgschaft für den Frieden und die
Stabilität auf dem Kontinent und in der ganzen Welt
hinzielen. Die Lebensfreude unserer Städte gereicht
Frankreich und Österreich zur Ehre und Europa zum
Nutzen."
Nun wurde der Partncrschaftsschwur mit den Unterschriften der beiden Bürgermeister besiegelt.
Nachdem das Mückwunschtelegramm des Rates der
Gemeinden Europas verlesen worden war. ergriff
M . Doublet das W o r t ! ... . . Die Alpen, die einst die
Völker trennten, werden jetzt zu einem Bindestrich. Die
Alpen sind jetzt im Begriff, das Herz des europäischen
Kontinents zu werden . . . Das Schicksal gibt uns uusere Verwandten, aber nnsere Freunde bekommen wir
durch unsere eigene Wahl. Unser altes Europa ist immer noch das Herz der Welt und es besitzt immer noch
Hilfsmittel, die es wieder verbinden können, um die
Welt frei und brüderlich zu machen. Sie sind in dieser
Absicht hierhergekommen, die Flamme des Friedens
wiederzubeleben .. . Die Geschichte ist nicht geschrieben
worden, um uns Dagewesenes zu bringen, sondern sie
ist dafür bestimmt, uns Lehren zu geben und uns die
I r r t ü m e r anfznzeigen. Dieser Entschluß, sich über die
politischen und sprachlichen (Grenzen hinaus zu vereinigen, beweist, wie start das Herz jener Menschen ist. die
einen gnlen Willen besitzen . . . Das tiefe (Gefühl, daß
nichts fest und dauerhaft ist, kann nur entstehen, wenn
man sich gegenseitig leine Konzessionen macht.. . I m
Namen der Negiernng übermittle ich allen, die diese
Partnerschaft angeregt haben, die (siefühle inbrünstiger

Seite 3

Dankbarleil dafür, das, Sie eine Botschaft in dic Welt
geschickl haben,"
,,wei M"usilstücke, ,.Earnaoal Romain" oon Berlioz
nno ,,L"Arlesienne" von Bizel, die das Orchester des
.^onseroalorinins uuler der Leitung oon Kapellmeister
E r i l Paul Stetel spielte, untermalten die Feier würdevoll,
""."Im ^Ibeud wurde im Holel ..Lesdiguiere". der Holelsachschule der Stadt, ein Galadiner gegeben, bei dem
Bürgermeister Dr. Lugger dem Bürgermeister Doktor
Michallon als Dank lind Gruß der Stadt Innsbruck ein
interessantes Ölgemälde von Professor Max, Weiler.
da,"> aus der Biennale in Venedig ausgestellt war, lind
eine Bronzeplastik des Grafen Otto von Andechs, des
Begründers der Stadt Innsbruck, von Professor Ponti ller, überreichte.
Drei Tage waren die Innsbrucker Gäste der Stadt
Grenoble nnd jeder Tag brachte eine Fülle von Eindrücken und Erlebnissen mit sich. Die Besichtigung des
Museums, das zu den reichsten und schönsten Frankreichs zählt, und eine Nundfahrt durch die Stadt boten
dem Beschauer ein eindrucksvolles B i l d vou der Aufgeschlossenheit und rührigen Bautätigkeit der sehr modern denkenden Bevölkerung. M i t Stolz führten die
Grenobler ihre Vaste auch in die reizvolle Umgebung
ihrer Stadt, ins Belled onne-Gebirge nach Ehcnnrousse,
dem bedeutendsten Schigebiet dieser Gegend und zukünftigen Austragungsort der X . Olympischen Winterspiele 1W8, nach Viziile, dem schönsten Schloß der Dnuphinöe und nach St. Pierre de Ehartreuse, dem berühmten, in einer stillen, romantischen Waldlandschaft
gelegenen Karthausertloster.
Die Innsbrucker Delegation wurde während ihres
Aufenthaltes in der Partnerstadt von sechs liebenswürdigen Hostessen betreut. Die Franzosen sind ausgezeichnete Gastgeber und boten ihren Freunden aus
T i r o l nur das Beste, Angenehmste nnd Schönste. Nicht
zuletzt ermähnt sei auch die weltbekannte Küche ihres
Landes, die ihrem Nuhm alle Ehre machte.
Schweren Herzens nahmen die Innsbrucker Abschied
von ihren liebgewonnenen Freunden, doch neue Pläne
und Ideen werden die Partnerschaft mit Grenoble
festigen und beleben.
Daß Innsbruck nicht nur in ihren Schwefterstädten
Freunde besitzt, zeigte sich ans der Rückreise durch die
Schweiz. Als die Tiroler in Lausanne die Schweizerische Landesausstellung, die sich übrigens an Großartigkeit kaum mehr überbieten läßt, besuchten, wurden
sie von einem Vertreter des Stadtpräsidenten herzlich
willkommen geheißen, von zwei Hostessen durch das
Ausstellungsgebäude geführt uud anschließend zu
einem Mittagessen gebeten. I n Luzern wurde die Abordnung vom dortigen Stadtpräsidenlen persönlich
empfangen und zu einer Stadtrundfahrt und zum
Besuch des modernen, mißerst interessanten Verlehrsmuseums eingeladen.