Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1964

/ Nr.4

- S.4

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Amtsblatt der ^andeshanptsladt Innsbruck

B e r t i ^ieumann, Pressereferent^
Emmerich Pepeunig. verantwortlicher Loiter der
Sprungbewerbe "
Professor Hermann Proksch, Direktor der nordischen
Bewerbe"

Nummer l

Dr. Karl Nniner, Geschäftsführer dos ^^
und Sanilätsausschusses,"
I n g . Hubert Spieß, Direktor der alpinen Bewerbe!
Hofrat Dr. Helmut Weimann, Geschäftsführer des
Finanzausschusses.

KunstverlagSinhaber Kurt von Chizzali
I m Sanatorium der Kreuzschwestern starb nach
schwerer Krankheit am 11. März 1964 der bekannte
Kunstuerleger und frühere Innsbrucker Gemeinderat
K u r t von Chizzali. M i t Erlatz der Tiroler Landesregierung vom 2!). März 1934 war er als Mitglied des
dem Negierungskommissär der Stadt Innsbruck, Franz
Fischer, zur Seite gestellten Wirtschaftsbeirates bestellt
und ein Jahr später als Vertreter des Verufsstandes
Handel und Verkehr zum Mitglied des Gemeindetages
ernannt worden. Der nunmehr Verschiedene wirkte somit vom 29. Oktober 1935 bis März 1938 im Ausschuß
für Kultur, Wirtschaft und Sport. Gleichzeitig fungierte er als Beauftragter für die städtische Molkerei,
als Mitglied des Verwaltungsausschusses für die
städtischen Wirtschaftsunternehmungen, als Vertrauensmann i n der Gerichtsgefängniskommission sowie
zeitweilig im Ausschuß für Familienschutz dieser Stadt.
Ebenso gehörte er jahrelang dem Gremium seiner
Wirtschaftsgruppe bei der Tiroler Handelskammer und
dem Ausschuß für den Verkehrsverband an. Nicht vergessen soll auch sein uneigennütziges Wirken bei der
Konsolidierung der Vergiselstiftung und in neuerer
Zeit sein tatkräftiger Einsatz bei der Errichtung des
Denkmales an Erzherzog Eugen am Nennweg sein.
K u r t von Ehizzali-Vonfadini war ein Sproß eines
Vuchensteiner Adelsgeschlechtes. Geboren am 12. August
1896 zu Nattenberg, besuchte er anfangs die Stella
matutina in Feldkirch, später das Gymnasiuni in Kufstein, um hierauf in die Kadettenschule Innsbruck ein-

zutreten. Nach der am 18. August 191l> erfolgten Ausmusterung zog er als Fähnrich beim k. u. t. Infanterieregiment Nr. 88 nach Nussisch-Polen, wo er sich alsbald die Silberne Tapferteitsmedaille I I . Klasse verdiente. I m Herbst 191? erreichte ihn die Versetzung
an die Isonzofront, im M a i 1918 wurde er zum 4. T i roler Kaiserjägerregiment überstellt und als Kompanieführer am Usatone im Verettamassiv schwer verwundet. M i t einer Neihe Tapferkeitsauszeichnungen
geziert, rüstete er bei Kriegsschluß als Leutnant ab.
Unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen gründete er dann 1923 den bekannten „Tiroler Kunstverlag
Chizzali", der 19.")0 in eine offene Handelsgesellschaft
umgewandelt wurde. Gegen Ende der dreißiger Jahre
erbaute er für seine Familie im nahen Num. Langer
Graben 23, ein gediegenes Eigenheim. 1940 rückte er
znr Deutschen Wehrmacht ein und machte als Oberleutnant und Hauptmann die Feldzüge in Nnßland
und Jugoslawien mit. K u r t v. Ehizzali s Leben war
reich an Enttäuschungen, Anstrengungen und Opfern,
die er jedoch mit steter Gelassenheit und Vereitschaft
ertrug. Entsprechend war daher die Zahl der Leittragenden bei seinem Begräbnis am neuen Numer Friedhof. Die ausgerückte heimische Musikkapelle und Tiroler Schützen ehrten in Verein mit vielen alten Kameraden den lieben Toten, dem der Abt von Wilten für
feine beispielhafte Haltung in allen Lebenslagen noch
aufrichtige Dankesworte am offenen Grabe zum Ausdruck brachte.
W. Eppacher

Aus dem Gemeinderat
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
trat am 12. März dieses Jahres zu einer o r d e n t l i ch e ir Sitzung zusammen.
Auf Antrag des Bürgermeisters Dr. Lugger wurde
beschlossen, die Tagesordnungspunkte „Ehrenringverleihung" und „Grundstücksangelegenheiten" in die
vertrauliche Sitzung zu verlegen und den Punkt
„Grundsätze für die EinHebung von Verpflegskoften in
den städtischen Anstalten und Heimen" von der Tagesordnung abzusetzen.
Gemeinderat Tschoner beantragte, die unter „ A n träge des Stadtrates" angeführten Punkte von der
Tagesordnung abzusetzen. Sollte diesem Antrag der
Fraktion der Freiheitlichen nicht stattgegeben werden,
sei seine Fraktion gezwungen, bei der Abstimmung
über diese Punkte der Sitzung fernzubleiben.
Hierauf
ergriffen
Bürgermeister-Stellvertreter
Obenseldner, Gemeinderat Dr. Knoll und Gemeinderat Dr. Mang das Wort.
Bürgermeister-Stellvertreter Obenfeldner stellte fest,
daß bisher dem Wunsche einer Fraktion auf Zurück-

stellung von Gegenständen der Tagesordnung stattgegeben wurde. Diesen Grundsatz sollte man aufrecht erhalten.
Gemeinderat Dr. K n o l l bemerkte, das generelle Verlangen des Gemeinderates Tschoner sei im einzelnen
nicht begründet. Eine Zurückstellung sämtlicher Anträge des Stadtrates erscheine zu weitgehend. Letzten
Endes würde die Arbeit in der Gemeinde blockiert.
Gemeinderat Dr. Mang führte unter anderem aus,
daß ohne vorherige Einsichtnahme in die Akten und
ohne Möglichkeit einer Beratung in der Fraktion
Dinge nicht in den Gemeinderat kommen tönnleii,
über die dann abgestimmt werden soll.
Die Gemeinderatssitzung wurde hieraus unlerbro
chen. Die Gemeinderäte zogen sich zu Klubbesprechnngen zurück.
M i t Aufnahme der Sitzung erklärte sich Gemeindenit
Tschoner mit dem Verbleiben folgender Aulrnge des
Stadtrates auf der Tagesordnung einverstanden!
..Flughafenausbau, finanzielle Erfordernisse" und
,,Kraftwerksbau Untere S i l l . Nückhaftnng". kündigte