Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.8

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

rat Eichler bezeichnete es als imchleilig, das; außer
der historischen Innstraße in Innsbruck eine Straße
gleichen Namens in Neu-Rum ist. was zii Verwechslungen bei der Postzustellnng fähre, Gemeinderat
Prof. Prazeller erinnerte an Bürgermeister Franz
Fischer, nach welchem ebenfalls eine Straße benannt
werden möge.
Die Vorschläge des Ausschusses für Kunst, Wissenschaft und Kultur wurden angenommen, jedoch der
Ausschuß beauftragt, noch festzustellen, in welchen
Fällen der Begriff „Straße" oder „ W e g " bleiben soll.
o) Anträge des Vauausschusses (Berichterstatter Gemeinderat I n g . Fritz).
Folgende geänderte Teilbebauuugspläne wurden
beschlossen und die bisher geltenden außer Kraft gesetzt:
Nr. 15/f, St. Nikolaus, Fallbachgasse — TrogcrstraßcNr. 29/k, Pradl-Süd. Hochhaus, T i v o l i "
Nr. 51/1, Hö"ttinger Au-West, Flughafenzufahrt"

Nummer 8

Nr. !!!»..!>>, Reichenauer Straße — (feuern! Eccl>cr
Straße:
Nr. li^i/ni, Pradl-Amras. Pfaffensteig:
Nr. W/l". Hötling-A^est. Grauer Stein!
Nr. Rl/i. Hötling-West, Bereich Kirche E l . Georg:
Nr. 8l)/I, Flächeilwidlnungsplan, Bereich Allerheiligen:
Nr. 8l1/n,, Flächenwldmniigsplan Arzl-Ost:
Nr. 8l)/n, Flächenwidmungsplan westlich V i l l :
Nr. 5N/", Höttinger Au-Öst, Bereich Ecke Nebenweg — Fürstenwog:
Nr. 1l»2/d, Gnswerkbrücke, Rampensüdseile.
Mehreren Ansuchen um Ansnahmegenehmigung
nach i^ ?u der Innsbrucker Bauordnung sowie um Verringerung der Vorgartentiefe wurde stattgegeben nnd
Ansuchen um Vaubewilligung nach i> !<»,"> der I n n s blllcker Bauordnung entsprochen.
I n der anschließenden vertraulichen Sitzung behandelte der Gemeindenit Grundstücksangelegeülieüeii.
Schi.

D r . 5>ermann ^flora zum Gedenken
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fanden i n den Arkaden des Pradler Friedhofes die Überreste des am 2."l. J u l i 19ll2 verschiedenen Obermedizinalrates Dr. Hermann Flora die letzte Ruhestätte.
Der Verstorbene hatte sich in Innsbruck nicht bloß
durch Jahrzehnte als Arzt einen hervorragenden Rnf
erworben, er hatte sich in kritischer Zeit, und zwar
von 1!M5 bis Ui:j8, auch dem Gemeindewohle uneigennützig zur Verfügung gestellt. Am 10. September Ì M 5
wurde er vom Landeshauptmann als Vertreter der
Freien Berufe zum Mitglied des Gemeindetages unserer Stadt ernannt, in dessen Rahmen er im Vauausschuß tätig war. 19.W wurde er überdies in die
Kommission für das hiesige Gerichtsgefängnis entsendet.
Dr. Floras Wiege stand in M a l s , wo er am
A). März 1891 geboren wurde. Von den acht M i t t e l schuljahren verbrachte er sechs am Staatsgymnasium
in Brixen, den Nest in Meran, wo er 191U die Reifeprüfung ablegte- am Ili. Februar 1918 promovierte
er an der Leopold-Franzens-Uniuersität zum Doktor
der Medizin. B i s 1927 war Dr. Flora Gemeindearzt
in Glurns, Schluderns und Täufers im Vinschgan.
M i t diesem I a h r e ließ er sich dann in InnsbrnckP r a d l nieder, wo er wegen seines karitativen W i r te us und wegen seiner umfangreichen Armenpraxis
sich großer Beliebtheit erfreute. Fast sprichwörtlich
lvurde seine soziale Einstellung den Kranken und
auch seinen ärztlichen Kollegen gegenüber. Viel Zeit
widmete er dem Studium der sozialen Fragen. Durch
Jahre betätigte er sich vollkommen ehrenamtlich als
Funktionär der Landesorganisation der Arzte Tirols.
Wegen seiner politischen Haltung befand sich Doktor
Flora vom Dezember 19l!i bis A p r i l 1945 im Landesgericht in Innsbruck iu Haft. Wiederum in selbstloser Weise übernahm er nach dem Zusammenbruch
die Geschäftsführung der kassenärztlichen Vereinigung
Dentschlands nnd stellte sich gleich noch zur Mitarbe"it
bei der Landesorganisalion der Ärzte und der Ärzte-

kammer. Besondere Verdienste erwarb er sich als Leiter der Prüfstelle für Krantenernährnng in den
Jahren nach 1945. I h m ist es in Zusammenarbeit mit
den Ernährungscimtern vorwiegend zu verdanken,
daß in T i r o l im Interesse der Voltsgesundheit in besonders breitem Maße Zusatzernährung für Kranke
und schwächliche Leute bereitgestellt worden ist. Durch
die 1950 erfolgte Ernennung zum Obermedizinalral
wurde ihm für sein aufopferungsvolles Wirten ein
bescheidener Dank zuteil.
Neben Vertretern der Ärzteschaft und der Hochschulverbindung „Raeto V a v a r i a " — letztere war mit der
Fahne erschienen - sprach ehrende Worte am offenen Grabe Provikar Msgr. Weiskopf, der es im Namen des Bischofs auch nicht verabsäumte, dein Verblichenen Dank zu sagen für die llberlassnng der seinerzeit so bekannten Pension Kraft in Matrei am
Brenner für Diözesauzwecke. Vielen Tirolern ist inzwischen das Exerzitienhaus „ S t . Michael" zu einem
starken religiösen Begriff geworden. An der Vegräbnisfeierlichkeit nahm neben anderen Behördenvertretern anch Landeshauptmannstellverlreter Dr. Gamper teil.
Dr. Flora war seit 19l? mit Pania .^raft verehelicht, die ihm ? Kinder schenkte.
W. Eppacher

10. 303
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