Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.7

- S.3

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Nummer 7

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

langen

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in der Avelie seiner
Als d c s o n d ^ Ehrung .
desliali^lmann D r . H.
lichen Besuch a u s .
Sichlliche Freude ln
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Seite 3

n der Benöltesondar,» ans allen
Hc>vorragende Anszeiclinlingen bedeu>>,"l^n n i r il)n die (s)ra!nla!ionen des B n u d e s t a n z l e r s ,
incinerar B u n d e s r e g i ^ r u n ^ s m i l g l i e d e r , des Präsidenicn dcs österl>"ill,isd,cn N a l i o n a l r a l e s . des Präsidenlcii des Rates dcr «^meinden E u r o p a s uild vieler
lind A u s l a n d e s .

400 Jahre Icsllltclikollcglllm llnd Gymnaslum
Das 100-Iahr-IubiIäum des Jesnilentollegiums ist
mit dem des (s)iiinnasinms so cnq ocllniipsl. dcisz ec,
pllittisch zilsammenliehört. Don P l a n 5^niser Ätaxiinilicinv I., in Innobrnck eine Iiöherc Vildmuioanstalt
,^li errichten, c^riff 5^aiser Ferdinand I. wieder auf und
begann bereits l.").",l Perlilindlun^en mit dem Jesuitenorden. Der P r o o i i i M l der oberdeutschen Provinz, Petrus Canisius, stand damals wegen der Errichtung eines Konuittes i n Innsbruck mit Ignatius
oon Loyola i n Briefwechsel. Die Schwierigkeiten der
Unterbringung waren schließlich bis 1."ilì2 so weit geregelt, daß nun die Schule der Jesuiten eröffnet werden konnte. Das Innsbrucker Gymnasium, die zweitälteste Iesuitenschule auf österreichischem Voden, gehört neben den Stiftsgymnnsien zu Melk, Seitenstetten nnd Kremsmünster zu den ältesten Gymnasien
Österreichs.
An dieser Stelle die weiteren Geschicke des Gymnasiums darstellen zu wollen, hieße nach dem Erscheinen der ebenso ausgezeichueten wie reichhaltigen
Festschrift wirtlich Eulen nach Athen tragen. Professor Dr. Franz Ruzerstorfer hat darin die Geschichte
der Anstalt auf etwa 80 Seiten zusammenfassend dargestellt.
Allen, die sich naher hiefür interessieren, kann die
Lektüre dieser gemütlich lesbaren Arbeit bestens empfohlen werden.
Zwei Leseproben, die mit gütiger Erlaubnis des
Verfassers hier mitgeteilt werden, sollen davon überzeugen. Die erste erzählt von der rührenden Pflege
eines erkrankten Schülers durch seine Kameraden, die
zweite den Wiederaufbau der Schule im Jahre 1945.
„ A l s im Schuljahr M U / 6 5 der Schüler der ?. Klasse
Josef Sorg an Typhus erkrankte, die Pflege im Quartier aber nicht ausreichte, übernahmen Mitschüler die
Krankenpflege und sonstige Hilfe abwechselnd bei Tag
und Nacht. Hierauf gründeten die Schiller der ?. und
>!. Klasse einen eigenen Studeuten-Nnterstützungsoerein, die spätere Schillerlade, nnd luden die Schüler der anderen Klasseu zu ei»er kleinen freiwilligen
Geldspende ein. Daini! sollte armen Studenten in
dringender Not geholfen werden. Die Einnahmen
aus den Veitlägen der Schüler, ans den Spenden uon
Plioalperfonen. aus ninsiialischen Abenden und aus
den uon der Sängerrunde des Gymnasiums oeranstaltt"len Konzerten verwalteten Schüler der tt. Klasse.
Ausgegeben wurde das Geld an arine Mitschüler für
Speiseinarlen, Schulbücher, ^oliiiungsiniele. Vetleidung, ^eicheurequisiteu. Ausflüge, ja sogar für P r i oalnnterrichl. Es tam auch einmal vor, daß ein Stn
denl, der ans der Anstalt entlassen werden nnchle,

noch monatelang nachher diese Unterstiitznng genoß.
Das soziale Empfinden der Schuljugend hat all die
Jahrzehnte herauf nicht nachgelassen und ist auch
heute noch stark und echt, wie die Rechenschaftsberichte
über Sammelergebnisfe, eigene Spenden und vor
allen: in der Gegenwart die Erfolge des Jugendrottreuzes bestätigen."
„ A m ltt. A p r i l 1944 wurde die Schule ( ^ Ausweichgymnasium) i n Steinach aufgelassen und nach Zürs
am Arlberg verlegt. Die Hotels „Alpenrose", „Edelweiß", „Hirlanda" nnd „Lorünser" nahmen die J u gend gastfreundlich auf. B e i dieser Übersiedlung
und auch später noch gab es große Verluste an
wertvollen Einrichtungsgegenständen, Lehrmitteln,
Lehrbüchern und Amtsschriften. Nach Kriegsende i m
M a i 1945 hörte jeglicher Unterricht auf, das Lager i n
Zürs wurde am 22. M a i aufgelöst, und die Schüler
suchten, soweit dies möglich war, i n ihren Heimatort
zu kommen. Die Lehrer und ein Rest von Schülern
übersiedelten nach S t . Anton am Arlberg, wosiei n
Heustadeln Unterschlupf fanden. Erst am 3. J u n i
1945 erhielten sie von der Vesatzungsmacht die Erlaubnis, nach Innsbruck zurückzukehren.
Lehrer und Schüler halfen i n den Sommermonaten
eifrigst an der Instandsetzung des Gebäudes mit, um
im Herbst den Unterricht wieder beginnen zu können.
Trotzdem konnte erst am 11. Oktober der regelmäßige
Schulbetrieb aufgenommen werden, freilich noch i m mer unter den größten Schwierigkeiten. Die Leitung
hatte Hofrat Franz N o h r a c h e r übernommen. D a
die Hälfte des letzten Schuljahrs verloren war, die
beabsichtigten Ferialkurse auch nicht zustande kamen
und das Wissen der Schüler einen argen Tiefstand erreicht hatte, wurde die Wiederholung der Klassen
angeordnet. Da jetzt wieder im allgemeinen nach dem
österreichischen Lehrplan von 19A!l unterrichtet wurde,
etwas später dann mit möglichster Angleichung an
den Lehrplan non lull», bildete die Beschaffung der
entsprechenden Lehrbücher ein großes Problem. Die
alten österreichischen Lehrbücher waren ja der Vernichtung anheimgefallen oder lni Übersiedlungen
verlorengegangen. M i t der Vundeslmuptsladt Wien
gab es damals noch teine Verbindung; deshalb griff
der nelie Landesschnlinspettor. Hofrat Dr. Mnmelter,
zur Selbsthilfe! zahlreiche Professoren schellten die
mühsame Arbeit nicht, verfaßten Lehrbücher und verhalsen so den Schülern zu den unentbehrlichen Hilfsmitteln. Die noch verbliebenen Bestände der Lehrmittelsammlungen lind Büchereien mnßlen unedel geordnet und im Lause der nächsten Jahre ergänzt werden.
Um and, den heimkehrenden Schülern den Abschluß