Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.7

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Vertreter des Österreichischen Gemeindebnndes, wurde
er 1957 Vizepräsident des Österreichischen Städtebundes und 1959 Vizepräsident des Rates der Gemeinden Europas.
Noch viele andere Würden, Ämter und „Amtelen",

Nummer 7

die hier nicht alle aufgezählt werden tonnen, sind auf
seine noch recht jugendlichen Schullern geladen. Möge
er sie »loch mele Jahre in bester (Gesundheit nnd in
gleicher Frische zum Wohle der Allgemeinheil und
so auch zur Ehre Innsbrucks tragen und versehen.

Glückwünsche
Als am Abend des 10. Juli von allen Seiten Musikkapellen mit klingendem Spiel durch die Maria-Theresien-Straße zur Annasäule zogen und vor dem Nathause Aufstellung nahmen, um dort mehrere flotte
Musikstücke zum besten zu geben, wurde es wahrlich
mit Trompetenschall in der Stadt verkündet, daß das
Stadtoberhaupt am folgenden Tage fein 50. Lebensjahr vollenden werde. Zur felben Stunde begaben
sich Vertreter der Landesregierung, der Universität,
die Spitzen der Vundesbehörden fowie Abordnungen
zahlreicher anderer weltlicher und geistlicher Ämter
in die Vürgermeisterkanzlei, um ihre Glückwünsche
auszusprechen. I n buntem, gemütlichem Durcheinander sah man dort eine Gruppe der Tiroler Kaiserjäger in ihrer alten schmücken Uniform, die Obleute
und Kapellmeister der Innsbrucker Vlasmusikkapellen mit ihren fefchen Marketenderinnen, Abordnungen der Hochschul- und Mittelfchulverbindungen, der
Tiroler Schützen- und Iungschützenkompanien, der
Sport- und Jugendorganisationen und des Olympischen Komitees, den Abt des Stiftes Wilten, den
bischöflichen Provikar und Propst von St. Jakob, den
Rector Magnificus mit allen Dekanen, Ehrenringträger, Stadt- und Gemeinderäte, Funktionäre der
ÖVP, Vertreter der Künstlerschaft, der Freiwilligen
Feuerwehr, des Roten Kreuzes, der Lehrerschaft, der
gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaften und viele,
viele andere.
Das Auftreten der vier Vlasmusikkapellen (der
Vundespolizei und der von Hotting, Pradl und Willen) hatte begreiflicherweise auch die fremden Sommergäste angelockt, die sich mit in die dichten Reihen
vor dem Rathaus mischten. Als sich Bürgermeister
Dr. Lugger mit feiner Gemahlin am Balkon des Rathauses zeigte, wurde er mit lebhaftem Beifall begrüßt. Später spielte ihm vor seinem Wohnhause noch
die Mariahilfer Vlasmusilkapelle, vereint mit dem
Sängerchor Dreizehnlinden und begleitet von der
Pradler Schützenkompanie, eine Serenade auf. Die
zahlreichen Vlumengaben ließ er gleich am folgenden
Morgen mit einer Weinfpende in den Altersheimen
verteilen.
Am Morgen des Geburtstages erschienen als erste
Gratulanten die Vertreter des Kriegsopferverbandes
aus ganz Tirol. Ihnen folgten die der Gewerkschaft
der Gemeindebediensteten. Die Gratulation des Brigadiers mit seinem Stab unterstrich die Vrigademnsik
mit einem schneidigen Geburtstagsständchen.
Anschließend nahm der Bürgermeister die Gliickmiinsche seiner engeren Mitarbeiter, der Abteilungslei le r des Stadtmagiftrates, der Direktoren und Leilev der Stadtwerte sowie der Personalvertreter der
Hoheitsuerwaltung und der Stadtwerke entgegen.
Magistratsdirettor Dr. R. Mangntsch entbot die

Glückwünsche der Beamtenschaft, die einer mit 50 Jahren zwar noch jungen Persönlichkeit vorzüglich im
Hinblick auf das gehäufte Maß der zum Teil noch in
schwerster Zeit errungenen Erfolge dargebracht würden. I n launigen Worten hielt Dr. Mangutsch dann
einen Rückblick auf die Bedeutung des 1 l. Juli in der
Innsbrucker Stadtgeschichte, der eine bunte Folge
köstlicher Bilder aufrollte.
Genau vor einem halben Jahrtausend, also am
N. Juli 1462, begann der päpstliche Legat Morosini
seinen langwierigen Aussöhnungsversuch zwischen
dem Landesfürsten Herzog Sigmund dem Münzreichen und dem Vrixner Bischof Kardinal Nikolaus
von Eufa, die sich um ihre althergebrachten Rechte
stritten. Am 11. Juli 1496 erlebte Innsbruck die Hochzeit der jugendlichen Witwe des vorgenannten Landesfürsten, Katharina v. Sachsen, mit dem Herzog von
Braunschweig. Kaiser Karl V., in dessen Reich die
Sonne nie unterging, weilte am 11. Juli 154!l in der
Hofburg. Genau vor 200 Jahren war ein schlimmer
Tag für Innsbruck. Der hochgehende I n n riß damals
das Wahrzeichen der Stadt, die Innbrücke, mitsamt
der Statue des heiligen Johannes Nepomut weg. Für
den Anfang Juli 1812 wird ein ebenfo kaltes und
regnerisches Wetter mit Schneefällen gemeldet, wie
es in diesem Jahre erlebt wurde. Vor 101 Jahren,
am 11. Juli 1861, trat der in Innsbruck und ganz
Tirol hochbeliebte Erzherzog Karl Ludwig wegen des
Inkrafttretens der neuen Verfassung als Statthalter
zurück. Und am 11. Juli 1945 marschierte die französische Vesatzungstruppe als Ablösung der amerikanischen feierlich durch die Triumphpforte ein.
Zur Erinnerung an den heutigen Festtag überreichte Dr. Mangutsch dem Jubilar einen mit Alpenrosen gefüllten glockspeifernen Dreifuß, der die meisten der Vorangeführten Ereignisse miterlebt haben
dürfte.
Mit überaus herzlichen Worten beglückwünschte
nunmehr Generaldirektor Ing. W. Egger den Bürgermeister im Ramen der Stadtwerte nnd überreichte
ein altes Handwerksftück aus Kupfer mit reichem
Blumenschmuck.
Auch Musikdirektor Dr. Wagner tain nicht mit leeren Händen. Er übergab die erste Langspielplalle der
Oper Aida. die er mit dem städtischen Orchester in
Znsammenarbeit mit berühmten Gesangsträften
lHilde Zadet. Gisela Litz. Franz Eraß nsw,j hergestellt halte.
Die abschließenden Dantesworte des Bürgermei
sters waren ebenso kurz wie herzlich und treffsicher.
Er wollle die empfangenen Glückwünsche ak, Aner
tennung seiner von ihm zusammen mit allen M i l
arbeitern geleisteten Arbeit zum Wohle der Stadt
Innsbrlict gemerle! wissen. Er sei nur einer i» der