Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1962

/ Nr.6

- S.2

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 1962_Amtsblatt_06
Ausgaben dieses Jahres – 1962
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Seite 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

lnucl mil ihrcr uähcreu llmgeoung als ein cug zusammengeschwcißtcs und idcal crschlosscucs Wiutcrsportgcbict
vorstcllcu lönucn, in dem die Aiisiibuug aller Wiutrrsportarleu unter dcu denkbar besten Bedingungen möglich sein
wird. Die in Bau oder kurz vor der Fertigstellung befindlichen Anlagen sind so geplant, daß einerseits für alle Teilnehmer gleich gute Nrttlampfbedingnngen geschaffen werden sollen und andererseits auf ihnen nach den Olympischen Winterspielen auch weniger geübte Sportler cin wcitcs
Feld der Betätigung finden können. Wer die Nintcrfrcudrn
mir so erleben w i l l , daß er irgendwo ans einer Bergstation
der vielen Seilbahnen einen Liegestuhl aufschlägt uud dcu
ticfcn Schnee als Sonncubadcwauuc bcuützt oder durch dic
vcrschncite Wiutcrlaudschaft wandert, wird sich als „Passiver
Wintersporllcr" an dem regen Treiben, das täglich über die
Weiße Arena des Winters fegt, freiten. M i t einem Wort,
die Hauptstadt des Winters ist im Entstehen.
Die Answirknngen der Vergebung der I X . Olympischcu
Winterspiele 1964 nach Innsbruck sind für die Olympiastadt Innsbruck, T i r o l und das Reifeland Österreich anf dein
Gebiet des Fremdenverkehrs für die Zukuuft noch gar nicht
abzusehen. Allen, das Wissen nm diese Möglichkeiten ist aber
eiserne Verpflichtung, keine Gelegenheit ungenützt verstreichen
zn lassen, für unsere Heimat Interesse zn erwecken, immcr
ncne Freunde zn gewinnen und bereits bestehende Freundschaft zu Pflege,,. Die Wcrbuug hat eine äußerst verantwortungsvolle nnd arbeitsreiche Aufgabe zu crfüllcu, die cs
planvoll zn lösen gilt. Die Zielsetzung, eine dem für die
Durchführung der Wintcrfpicle anzubringenden Kapital
entsprechende Belebnng der Wirtschaft zu erreiche,,, wird
iu Entsprechung der eingangs zitierten Richtschnnr in ciucr
Weise auzustrebcn sein, die sich der olympischen Idee würdig
erweist und bei der der friedliche Wettstreit der Jugend
der Welt immer die Hauptsache bleibt.
Leitgedanke soll sciu: Trotz der techuischen Möglichkeiten
für den Austausch vou Nachrichten nnd Meinnngcn ist das
Verstehe!, in unserer Welt nicht besser geworden, ja, es
scheint, daß immer nene Schranken in der Menschheit entstehen/ N e n n man sich aber nicht versteht, ist eine Zusammenarbeit schwierig. „Nicht wissen" uud „Nicht kennen"
können schließlich zn einem „Nicht mögen" führen. Je weniger Meufchcn über etwas informiert sind, desto weniger sind
sie daran interessiert. Positiv gesehen: Je mehr Menschen
anf einem Gebiet etwas wissen, desto mehr werden sie aktiv
interessiert nnd wollen in die Tiefe gehen.
I m Geschäftslebcn zeigt sich ein Bedürfnis, dicfc Schranken mit der Ansbreitnng des Marktes zu überwinden. Dieses
kollektive Element bedeutet Public Relations. Sie sind der
Ausdruck einer bestimmteu Gcisteshaltuug. Um sie zu betreibe», braucht cs cinc bcstimmtc Auffassuug, also ciue
Ziclsctzuug. Erst daun ist cin plangcrcchtcr Einsatz möglich.
Hier gilt "es nun, im Dieuste der I X . Olympischeu Winterspiele 1964 nnd zugleich im Dicuste des Fremdenverkehrs
Informationen zu übermitteln »ud Wrrbematerial der verschiedensten A r t einzusetzeu.
Österreich zählte im Jahre 1961 rund 47.820.000 Nächtiguugcu, T i r o l 12,911.683 und die Olympiastadt Innsbruck
über eine M i l l i o n ; sie liegt damit in der Belegung, berücksichtigt man die vielen ausländischen Studenten, knapp hinter der Bundeshauptstadt Wieu. Stellt mau die Nächtiguugsziffcr des Sommcrhalbjahrcs dcr des Niutcrhalbjahres
gcgcuübcr, so ergibt sich für Iuusbruck im Winter eiue um
zirka 40 Prozeut gcriugcrc Bclcguug. Zweck dcr Wcrbuug
des Orgauisativuskomitees kann nnd darf cs nicht sei», das
Interesse dcr weiten Wclt nur währcnd dcr Zcit dcr Spiele,
also für 12 Tage, z» weckcu, souderu auf Dauer cinc richtiggchcndc Wintcrsaison dieser Stadt nnd ihrer Umgebung
auszubauen nnd damit auch das gauze Laud T i r o l weiter
zu befruchten sowie auch dem Reiseland Österreich neue Besucher zu vermitteln: gerade dir kulturrllcu »ud gesellschaftlichen Erciguifsc dcr Mctropolc Wie» dürslcu diese Bc-

mühungen erleichtern und nicht zuletzt auch dn" mi! dieser
Stadt anlaufenden gemeiusamcu Werbebestr^ungcu. 5aß
ciu solches Ziel grundsätzlich zu erreicheil ist, haben die in
unmütelbarer Nachbarschaft gelegeneu Städte Gannisci)«
Partrukirchcu nnd Cortina bewiesen. M i t dieser Zielsetzung
ist aber auch die Frage beantwortet, die man immer wieder
hört: Braucht cs deuu überhaupt eine W^Nniua für die
Olympischen Winterspiele?
I m p e r a t i v dieser Werbung hat es zu seiu, über die W i n terspiele in Innsbruck zu rcdeu und sich Achtung zu verschaffen. Je uuauffälliger die Werbung geschieh!, desto besser kommt sie an. Informationen sind da gauz besonders
geeignet, weil derjenige, der sie empfang!, immer das
Gefühl hat, daß man ihm einen Dienst erweist. Druckwerke, Presse, Rundfnnk uud Fernsehen sind dabei so einzusetzen, daß sie sscwisscrmaßeu als Multiplikation der
Sprache anfsscfaßt werden fönneu nnd so, obwohl mau nicht
überall selbst sein kann, immer in gewisser Art einen „persönlichen" Kontakt mit den Olympische» Wiuterspieleu bringen.
Wie sieht nun die Olympiawerbeplauuug aus? Nachdem
Iunsbruck beim INOKougreß 195,5, in Paris bei der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele I960 mit 2 Summen
Unterschied SquawVallcyuutcrlcgcu war, erhielt die Tiroler
Laudcshauptstadt 195,9 beim I0(2-Kougrcß in München die
Winterspiele 1964 zugesprochen. Die Vorbcrciluug uud
Durchführung der I X . Olympischen Winterspiele 196! in
Innsbruck werden finanziell durch Geldmittel der Republik
Österreich, der Tiroler Landesregierung uud der Stadt
Innsbruck sichergestellt. Die von den genannten Gcbietskörperschaftcn zu erbringenden Leistnugcn sind gcnan abgegrcuzt. So wurden z. B . für den Bau des Kuusteissladious, der Sprnuganlaa.cn, der Bobbahn nnd der Rodelbahnen vom Ministerrat 100 Millionen Schilling freigegeben. Die Stadtgcmcindc wird als Bauherr unter finanzieller
Mitbcteilignng des Landes T i r o l den Bau der Skikampfstätteu am Patscherkofcl, in der Liznm nnd in Seefeld sowie
des Olympischen Dorfes sichcrstclleu. Einnahmen sind z» erwarten ans dem Verkauf von Eintrittskarten, von Feruschrcchteu, vou Abzeichen nsw. Wenn somit die Durchführung der Spiele in Innsbruck in jeder Hinsicht, also auch
finanziell, gesichert ist, so treten wie bei ähnlich großen
Vorhaben doch ab und zu Gcldsorgcn auf, die Eiusparuugsmaßnahmcn zur Folge habcu. Daß dabei sehr leicht das
Werbebudget zum Zng kommen kann, liegt auf der Haud,
uud mit ciucr solcheu Möglichkeit wurde auch vorsichtshalber
von vornherein gerechnet. Das voraussichtliche Werbebudget
des OrgauisatiouskomitecS wird sich bis zur Beeudignug
der Wiuterspielc, also für einen Zeitraum von ruud vier
Jahren, auf 5,,5> Millionen Schilling belaufen. Bedenkt mail,
daß ciil Vcrkchrsvereiu eiues bekauutereu Tiroler Fremdcnverkehrszcntrums jährlich ungefähr über dieselben M i t t e l
wie die Olympiawcrbung verfügen tauu, so mußte die erste
Aufgabe der „Olympiawerbnug" eiue orgauisatorischc sein,
uud zwar, Wege zur Sicherstelluug weilerer Beträge zu fiudcu. Nachdem der Gradmesser des Erfolges einer modernen
Frcmdenverkchrs"werbung der „Good w i l l " ist, der einem
Land in den verschiedensten Formen entgegengebracht wird,
so ist cs abcr damit auch uubcstrittcu, daß sic cutsprecheud
der augenblicklichen Bcdcutuug des Welttourismus gleichzeitig einen Background für die allgcmeiue Wirlschaflswcrbnng briugt, dessen Wer» öfters noch nicht voll erkannt
ist. Da die Olympischen Wiulerspiele ein nationales Ereignis darstellen, wurde der Versuch gemacht, die ständigen
Träger der Fremdenverkehrs »ud Wirtschaflswerbuug zu
eiuem Teamwork zusammeuzuschließeu, ciue geuaue Aus»
richlung bei der Auswertnug des Themas Olympische Win»
lerspiele dura, die einzelnen Institutionen herbeizuführen
und so durch cin loordiuicrtes Arbeitsprogramm die Kon»
zeutratiou aller inlcrcssicrlcu Kräfte zu erreichen. Dura, die
Mitarbeit der ocidrn mit Fremdenverkehr uud Vc>!ehr de