Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.11

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer

Ehrenringträger Eduard Köcks Abgang von der Lebcnsbtthne
Vor einem guleu Iahre stand Eduard Köck noch fest
auf don Brettern verschiedener Tiroler Bühnen, und
nicht selten war seine Stimme auch in Radiosendungen
zu hören. Bedächtigen uud langsamen Schrittes sah
man ihn «durch Innsbrucks Straßen spazieren, ihn.
den alle Erwachsenen kannten. D>ie ihm nachblickten,
fragten sich, wieso etwa Köck einen so finsteren Blick
zeige. Eine tückische Krankheit entrückte dann den
greisen Bühnenkünstler dem Blicke der Innsbrucker.
Am dritten November hat der Tod unseren unvergleichlichen Köck im Natterer Krankenhaus abgeholt.
Aus >der Tiefe des Tiroler Volkes war sein großes
Schauspielertalent entsprossen. Sein Vater, Franz Köck,
entstammend dem Nauerndorf Straßen "im Pustertal, diente als Hauptmann bei den Landesschützen. Die
Mutter M a r i a , eine geborene Gredler, die ihren Sohn
Eduard am 2N. Februar 1««2 in W i l l e n , Leopoldstraße 11, zur Welt brachte, war eine Zillertalerin. I n
seiner Heimatgemoinde Wilten mag Köck die Schule
besucht haben, und hier betrat er zum erstenmal die
Bretter. Und alsogleich bedeuteten ihm die Bretter
nicht nur die Welt im allgemeinen, sondern buchstäblich die Erde, aus der er wuchs. M i t Ferdinand
Exl und Ludwig Auer bildete er fortab jenes Dreigestirn, das den hohen Kunstwert des Tiroler Volksschauspieles im ganzen deutschen Sprachgebiet offenbarte. Es war ein Dreigestirn auf den Bühnen Österreichs und Deutschlands, das nicht idealer auszudenken "ist. I n unzähligen Rollen bedeutender Bühnendichter wuchs Köck zu einem der markantesten Voltsschauspieler und Komödianten eines weiten Sprachraumes heran, überall dort bejubelt, wo er als Charakterdarsteller auftrat. So ist bis zu ihrem Ende der
Name Köck mit dem wachsenden Ruhm der Exlbühne
im I n - und Ausland für immer verbunden. Zu bekannt äst sein Wirken, um es hier nochmals darzustellen. Als unvergeßliche Höhepunkte seien nur Köcks
„Steinklopferhans" und „Dufterer", sein „ G i g g l " und
„Gafleiner", vor allem aber sein „Grutz", „ Ä l t - N o t t "
und sein „ R a f f l " genannt. Bedeutend war Köck auch
als Regisseur, der es verstand, jedem die beste nur
mögliche Wiedergabe zu geben. Er war ein Meister
in der Bildung der Ensemblekunst, in der er vor allem

die Stärke der Erlbühne sah, und er mar auch ci»
trefflicher Erzieher und Führer zahlreicher junger
Nachwuchsschauspieler. Erstaunlich, wie Alfred Slrobel
sagt, war in allen Abschnitten seines langen Bühnen
lebens die Wandelbarkeit seiner Kunst, die sich zwi
schen Extremen bewegte, ohne je an Bedenlung und
Wirkung zu verlieren. Verdient war daher die Ehrung, die ihm die Heimatstadt 1!>!i2 zu seinem ."><>. Geburtstag zukommen ließ. I n Würdigung seiner Verdienste um die heimatliche Schauspielkunst wurde ihm
damals der goldene Ehrenring der Stadt Innsbruck
verliehen. I M ) wurde ihm vom Unterrichlsminister
Dr. Drimmel im Tiroler Landhaus das österreichische
Ehrenkreuz für Wissenschaft und Knnst überreicht, Zu
einer großen Ehrung gestaltete sich schließlich noch der
Tag seiner Grablegung am Wiltener Friedhof. Noch
einmal hatte er ein großes Auditorium in seinen
Bann gezogen. Zahlreiche Theaterfreunde aus Sladl
und Land wollten ihrem Köck die letzte Ehre erweisen.
Vor und nach der kirchlichen Einsegnung spendeten
Sänger und Bläser dem lieben Toten ergreifende
Darbietungen. Bürgermeister Dr. Lugger sprach dann
folgende Abschiedsworte!
„Eduard Köck hat dieses Erdendasein verlassen.
Tieferschüttert stehen wir vor dem Grabe eine?
Mannes, der in seinem Leben gar oft dem Tode und
der Vedentung des Lebens ganz nahe getreten ist.
Ich muß Abschied nehmen für die Menschen dieser
Stadt von dem Träger des Ehrenringes dieser Stadt.
Ich kann nur Dauk sagen für die Treue, die dieser
Stadt geschenkt wurde.
Für die Mehrung des Ansehens, die seiner Vaterstadt gegeben wurde.
Ich kann nur danken für alle, von denen die Höhe»
uud Tiefen des menschlichen Lebens erschütternd und
mitreißend erlebt wurdeu.
Eduard Köck, der Herrgott kennt Dich
er belohne
Dich."
Auch Vertreter des Laudes T i r o l , des Landcslheaters und der Salzburger Festspielgemeinde priesen
Eduard Köck nochmals als erfolgreichsten Bühnen
spieler der letzten Jahrzehnte.
Wilhelm Eppacher

200 Jahre Firma Theodor Frank
I m Ottober 1761 eröffnete der Innsbrucker Bürger
Joseph I o h . Riß in der Altstadt ein Handelsgeschäft.
Es hat sich seither durch zwei Iahrhuuderte in der
Familie weitervererbt und ist heute unter dem Namen
..Theodor Frank" stadtbekannt. Der derzeitige Firmeuinhaber D i p l . - I n g . Hermann Rück ließ die
2<»l). Wiederkehr der Firmengründung nicht vorüber
gehen, ohne seine Geschäftsfreunde und Bekannten mi!
einer hervorragend ausgestatteten Festschrift zu be
schenken. Er wurde dabei tatkräftig unterstützt von
seiner Schwester und Prokuristin F r l . Hertha Rück, die
— ohnehin eine Liebhaberin der Heimatkunde
seil

viele» J a h r e n um die Erforschung der F a m i l i e n g e schichte bemüht ist. Diese Festschrift reiht sich w ü r d i g
einer Reihe ähnlicher über alte Innsbrucker F i r m e »
a», wie z. V . , um n u r zwei G^sthä"ft^nmhbar,! ,iu
neuueu, jener Denkschrift, die Doz, !>,, c> i " . ^ , Lud
w i g W i u k l e r seiner Apolhetc widmole, n»d jc»cr von
P r o f . D r . W . Senn . . M a r t i n t a p f e r e r
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schichte eines Innsbrucker Geschäslshauses und seiner
Besitzer",
Die Festschrift uegimil m i l dcr Geschichte der F n
m i l i e R i ß . die aus dem S ü d l i r o l c r Städtchen S l e r i
f l a m m ! , Ei»o lungere B i o g r a p h i e isl dem uwhl