Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.6

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 4"

fabrit führte, trug er sich alsbald mit dein (Hedanken,
in Innsbruck selbst eine Vierbrauerei zu gründen.
Die Ausführung seines Vorhabens gelang ihm jedoch
erst 182."i nach langwierigem zähem Kampf mit den
bisherigen hiesigen Bierbrauereien, die seine Konkurrenz fürchteten. Das Leben dieses gewiegten und
unternehmungslustigen Geschäftsmannes war nicht
von langer Dauer" er starb am W. J u n i 1830. Seine
Witwe Elisabeth geb. Margreiter oerwaltete das
Anwesen für ihre acht unmündigen Kinder mit (beschick und Erfolg, bis sie die Brauerei 1835 verkaufte.
Carl Adam, der zweite Namensträger unserer
Straße, war am 19. Jänner 1821 in Innsbruck geboren und führte das väterliche Spezereigeschäft. Räch
Vertauf desselben betätigte er sich als Gesellschafter
bei der Messingfabrik Habtmanns-Eidam im steirischen Frauenthal. Später zog er sich ins Privatleben
zurück und trat zur Politik. 1801 — vor 100 Iahreu
also — wurde der Kandidat der liberalen Partei,
Carl Adam, von seinen Mitbürgern zum ersten in der
Ära der Gemeindeautonomie frei gewählten Bürgermeister von Innsbruck gewählt. Drei Jahre führte er
dieses Amt mit großem Erfolg. Auch anderweitig bekundete er ein reges Interesse für das öffentliche
Wohl. I n den Jahren 1852 bis 187« war er Mitglied
und von 1872 bis 1878 Vizepräsident der Tiroler
Handels- und Gewerbekammer. Von 1878 bis 1890
bekleidete er die Stelle des Vorstehers bei der Spartasse der Stadt Innsbruck. (5s war dies die Periode,
in der das wohl bereits gnt eingeführte Geldinstitut
sich zu einer der ersten Sparanstalten Alt-Österreichs
emporschwang. Der Kaiser zeichnete die Verdienste
Adams durch Verleihung des Ordens der Eisernen
Krone aus, die Stadt Innsbruck 1877 durch dessen
Ernennung zu ihren: Ehrenbürger. I m Kriegsjahr

Nummer (i

l8Mì war er zum Kommandanten der Sladtmiliz ernannt worden, die aus zwei Kompanien bestand und
den Garnisonsdienst in Innsbruck zu versehe» IiaNe,
Als ein bis in die späten Lebensjahre ausdauernder
Turner war Adam einer der Gründer des hiesigen
Rettungstorps, des Stammes der Freiwilligen Feuerwehr, und dessen erster Kommandant. Adam blieb
unverheiratet. Er starb, nahezu 77 Jahre all, in
Innsbruck am 14. Jänner l898.
Die ."ill; Meter lange Adamgasse, im Innsbrucker
Straßenuerzeichnis als erste angeführt, läuft in nordsüdlicher Richtung vom Vozner Platz bis zur M e n t l gasse nnd wird von der Salnrner und 5>eiliggeiststraße durchkreuzt" in ihrem südlichen Teil mündet
ferner die Gaismayrstraße vom Westen her in sie
ein. I n ihrer gekrümmten Straßenführung im Wiltener Teil liegt ein besonderer Reiz, die Däuser sind
Bestände verschiedener Vanepochen und gewähren
eine abwechslnngsreiche und heimelige Atmosphäre.
Die bedeutendsten Bauten! das Adambräu mit seiner
bald 140jährigen Geschichte, das Haus Nr. !!> mit
seinem vielgestaltigen architektonischen Schmnck. die
für die Volkshligiene fo wichtige Badeanstalt, welche
unter Bürgermeister Dr. Eder am 1.">. November 1!>-7
ihre Pforten öffnete. Die Österreichische Ralionalbaut,
Adamgasse 2, zog am 11. J u l i 1931 hier ein. Gegenüberliegend ist noch die städtische Tuberkulosenfürsorge
zu nennen, die gleichfalls seit den dreißiger Jahren
segensreich wirkt. Reich ist die Adamgasse gegenüber
vielen Rachbarstraßen an Baum-, Strauch- und Efeuschmuck. Wer in ihr aber ein besonders geruhsames
Plätzchen sucht, findet dies an der Gartenmauer in
der Nähe des Adambräus, ruo eine kleine saubere Kapelle mit einem kunstvollen Kruzifix zum Verweilen
einlädt.
W. Eppacher

Natürliche Bevölkerungsbewegung
Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt folgende Bevölkerungsbewegung bekannt:
insgesamt

^taudeafällc
im Mai

davon

1W1

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! 95,"»

Eheschließungen

135

103

123

Geburten

283

23«

149

13«

134

ehelich
unehelich
Totgeburten
Stcrbcfallc
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Ortsansässige

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