Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.6

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

ärzle, ^ i ^ " Pflege und Bl,"!rci,ung der criellieu und
t r ä n t e n wurde den B a r m h e r z i g e n Schwestern, denen
eine O b e r i n vorstand, übertragen. Die a d m i n i s t r a l i o e
L e i t u n g hatte ein M a g i s t r a l s b e a m t e r inne,
W ä h r e n d des zweiten W e l l t r i e g e s wurde das >iau^
als S p i t a l vorwendet, da oom nahen L a n d e s t r a n l c n
Hanse wegen Bombenschäden die B e l l e n beuöligl mur
den, Die früheren Insassen lvnrden ani P e l e r lind
T a g !!>l l in die Waller ^»^ilonslul! uliersiedell

Seite 3

M i ! einem A u s w a n d uon r>,nd ."»i!l»,l». ^ S c h i l l i n g
niußle nach dein .Nrieg die dnrch fremde E i u q u a r l i e ^
rung in Milleidenschafl gezogene E i n r i c l i l l i n g instand
gesetzl un"idei!. Die P f l e g l i i i g c !on,ilcn im Laufe des
salire"." !!>"»! wiederum in i l n >)e>m, u u n m e l i r als
Psleqeanslal! bezeichne! und i n i ! !>l> B e l l e n ausgestatlel. einzielieu, Dnrch die "Ausstattung im s a l i r e lüliO
I,al die städlische Pflegeanslall !l!i B e l l e n dazugelvouneu
^>l.<. Eppacher

Zulu Gedenken an Altgemeinderat Notbnrga Vertsch-Gastl
I m Aller von 7l Iahreil verschied in Innsbruck
am 11. J u n i 19l>l Frau Altgemeinderat VurgiBertschGastl nach einem Leben voll tätiger Menschenliebe
und Pflichlersüllnng. I h r e Asche wurde am hiesigen
Urnenfriedhof beigesetzt. Abschieds- und Danlesworte
sprach dabei Frau Nationalrat M a r i a Hagleitner.
Die nunmehr Verstorbene, eine geborene Hock, war am
27. Mär,z ltt!> hatte dort die Pflichtschule besucht. Bereits in jungen
Jahren wandte sie sich der sozialdemokratischen Partei
zu und füllte in ihrer engeren Heimat bald führende
Funktionen aus. Gegen Ende der Zwanzigerjahre besuchte sie mit dem hentigen Wiener Bürgermeister
Jonas die Arbeiterhochschule in der Bundeshauptstadt, die damals unter Leitung von Otto Bauer
stand. Als Mitglied des Frauenlandeskomitees wurde
sie 1925 bis 1929 von ihrer Partei als Ersatzmitglied
in den Tiroler Landtag entsandt. I m Jahre 19."j5
übersiedelte sie endgültig nach Innsbruck, wo sie viele
Jahre als Vorstandsmitglied der aufstrebenden
Tiroler Konsumgenossenschaft tätig war. Während des

zweiten Weltkrieges arbeitete die Unermüdliche illegal für die Sozialisten, 1945 war sie die erste, die in
T i r o l die politische Frauenarbeit wieder aufnahm.
Die Frauenorganisalion Innsbruck-Stadt berief sie
an die Spitze, sie wurde erste Landesvorsitzende. Vom
4. A p r i l 194« bis 17. November 1950 gehörte sie dem
Innsbrucker (hemeinderat an. I h r e hauptsächlichste
Tätigkeit übte sie im Verwaltungsausschuß für das
städt. Mädchenrealglimnasium, in der (hefangenhauskommission, im Stadtschulrat, im Tiroler Hilfswerk
und im Wohlfahrtsausschuß aus. Überdies wirkte sie
als Vrsatzmitglied im Knratorium des Sieberer"schen
Waisenhauses, im Überwachungsausschuß der Kranlenfürsorgeanstalt und im Landwirtschaftsausschuß
mit. Aus ihrer ersten Ehe, geschlossen am 21. Oktober
1919 mit Franz Gastl in Hotting, entstammen zwei
Söhne. Einer davon ist Gemeinderat Franz Gastl,
Direktor der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Die
zweite Ehe schloß Frau Gaftl 1956 mit Johann Josef
Vertsch, der ihr 1958 im Tode vorausging.
W. E.

Die Adamgasse in Innsbruck Wilten
Längs der heutigen Adamgasse verlief bekanntlich
der Sillkanal, der, durch Bombenschäden außer Belrieb gesetzt, gegen Ende der vierziger Jahre zugeschüttet wurde. Das Wasser dieses Kanals — auch
kleine S i l l genannt
hatte durch Jahrhunderte eine
Anzahl bedeulsamer Wirtschaftsbetriebe, vor allem
Schmieden, Mühlen verschiedener A r t nnd ähnliche
lechnische Anlagen, mit Kraft versorgt. Welche Velriebsamkeit, durch bürgerlichen Fleiß betätigt, hier
geherrscht haben mag, ist unschwer vorstellbar. 1825
taufle der aus dem Vinschgau hierher gezogene Franz
Josef A d a m den hier sich ausdehnenden Edelsitz
„Windegg", um darin eine Bierbrauerei zu errichten.
Den an diesem neuen Unternehmen oorbeiführenden
Weg nannten die Alt-Willener allmählich nach dessen
Eigentümer. lDaraus ist zn ersehen, daß weder Adam,
der erste Mensch, noch der große Rechenmeister Adam
Riese als Mmensspender fungier! hat.) l^7 folgte dann am Sillkaual eine umfangreiche Platze
regulierung. und einige Jahre später wnrden die daselbst sich erhebenden riesigen Nastanienbäume en!
fernt. I n der Folge nahm das Gellapper und Häm
inern der Mühlen uud Schmieden zunehmend ab und
verstummte schließlich ganz, ".»teuwnilen nnd Zinshäu-

ser traten an ihre Stelle. Die 185N auf Wiltener Gebiet erfolgte Straßenumlegnng ermöglichte dann die
notwendig gewordene Vegradiguug und Formgebung
des Straßenzuges.
Am 8. November desselben Jahres wurde vom
Innsbrucker Gemeinderat jenem Straßenstück, das in
Verlängerung der Adamgasse nach Norden hin auf
städtischem Gebiet liegt und eben erst erschlossen worden war, der gleiche Name beigelegt. Veranlassung
hiezu lag wohl in der hohen Wertschätzung, die sich
des obgenannten Branereibesitzers
Sohn, Carl
A d a m , sowohl als edelgesinnter Bürger als auch
als früherer Bürgermeister von Innsbruck erworben
hatte. M i t Gemeinderatsbeschluß vom 12. März ! ^ I
trat die Stadt an die Gemeinde W i l l e n zur weiteren
Regulierung der oberen Adamgasse einen Itt Klafler
umfassenden Grundstreisen uueulgelllich ab. !!><»» endlich sührle die Slndl Innsbruck die letzte Erweiterung
der Slraße durch Giundantauf an der Westseile des
Adambräns durch,
Franz Josef Adam um» um l^l7 als Spezereiwareuhändler aus M a l s uach Innsbrnck gekommen,
ivo er zuerst Iuuwhner und im Jahre IK20 Bürger
wurde, Obwohl er zudem in Mühlau eine Papier-