Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1961

/ Nr.6

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

oerne Einfriedung ist errichlel und der Vorplatz neu
gestaltet worden, um der ganzen Anlage eine frelindliche Note zu verleihen.
Ich möchte nicht versäumen, den ausführenden F i l men mit ihren Arbeitern für die gewissenhafte Arbeit
Iierzlich zu danken" den Dank der Stadtverwaltung
darf ich anch Herrn Dipl,-Ing. Ernst (Glaser aussprechen, der uns als international anerkannter Fachmann siir Sportstättenbau ein lieber Berater war,
So frene ich mich aufrichtig, heute diese üeichtathlelitanlage ihrer Bestimmung übergeben zu können,
und wünsche nicht nnr der heutigen Veranstaltung
einen schönen Verlauf, sondern mein Wunsch ist es
auch, daß unsere Jugend hier i n froher sportlicher
Betätigung ihren Körper stähle und daraus Kraft
und Freude für die Aufgaben des Alltags schöpfe."

Nummer st

Nun lief unter oft stürmischem Beifall des Pnbli
tnms ein an Höhepunkten reiches Sportfest ab. dessen
Niveau in allen den Wunsch nach baldiger Wiederholung laut werden ließ. Über die Ergebnisse in den
einzelnen Bewerben wnrde in der Sportpresse ausführlich berichtet, doch sei an dieser Stelle noch besonders hervorgehoben, daß bei dieser Veranstaltung
gleich drei neue Österreich-Rekorde, und zwar durch
Erika Strasser (Speerwurf), Neinhold Flaschberger
(110 Meter Hürden) und Helmut Haid l M»> Meler
Hürden), aufgestellt wurden.
Jedenfalls verfügt Innsbruck nunmehr über eine
neue Sportanlage, die sich würdig in den Nahmen
der bisher errichteten und bestens bewährten Sportstätten einfügt.
Dr. Trentinaglia

DiestädtischePftegeanstalt am Innrain
Nicht mit einer üblichen Jubiläumsfeierlichkeit, sondern mit einer durchgreifenden generellen Neugestaltung beging die städtische Pflegeanstalt ihren sechzigjährigen Bestand. Von der Öffentlichkeit kamn bemerkt, vollendete die Stadtuerwaltnng in Ausführung des Gemeinderatsbeschlusses vom !). Oktober
1W8 im Jahre 1960 mit einem beträchtlichen finanziellen Anfwand die Aufstockung und Modernisierung
des ganzen Gebäudes. Diese Arbeiten waren dringend
geworden, wollte die Stadtverwaltung die zahlreich
anfallenden Pflegefälle in Eigenregie bewältigen.
Es war für die Stadt nicht tragbar, ihre unheilbaren
Patienten weiterhin in Krankenhäuser, in die Heilund Pflegeanstalt Solbad Hall oder in andere Fürsorgestellen einzuweisen, die für die Aufnahme solcher
Fälle weder eingerichtet noch geeignet waren. Nun
steht der schöne barockartige Bau gegenüber der neuen
Universität als einzig wirkliches Pflegeheim dieser
Stadt wie neu da.
Derartige Wohlfahrtseinrichtungen bezeichnete man
früher als Siechcnhänser. Erstmals erstand ein solches
in Innsbruck um das Jahr 1300. Es stand außerhalb
der Stadtmauer bei der heutigen Spitalskirche. Wenig erzählt die Ehronik über ein Siechenhaus in W i l len, das vermutlich nur kurz existierte. Hingegen
größere Bedeutung erlangte das Bruder- und Siechenhaus in St. Nikolaus, dem der Innsbrucker Stadtrat bereits um 1 Sein Bestand dauerte bis 1?W. Für alte und gebrechliche ^eute bestand von 15)07 bis 1«!)5 an der Stelle,
mo heute sich das Eckhaus Adolf-Pichler-Platz
Etaiuerstraße erhebt, das sogenannte Attlmayersche
Siechenhaus (eine Abbildung findet sich in Fischnalers
Innsbrncker Ehronit, Band IV, Seite 2W). Wohl
fanden zuweilen bresthafte Innsbrucker Aufnahme im
Etadlspital, im Kapferer-Versorgungsheim für M ä n ner (aufgelassen 1924), im Krausschen Versorgnngsheim für Frauen und in ähnlichen Anstalten, ineist
aber mangelte es an Unterbringungsmöglichkeiten,
Es bedurfte eines besonderen Anlasses, die Stadtverwaltung zur Errichtung eines geränmigen Siechenhauses zu bewegen. I n seiner bekannt väterlichen Fürsorge und Güte hatte Kaiser Franz Josef
seinen Völkern empfohlen, den Anlaß seines 7iUjähri-

gen Negierungsjubiläums nicht zur Veranstaltung
von rauschenden Festen zu wählen, sondern dafür zu
benntzen, Werke der Wohltätigkeit und Humanität
zu schaffen. I n seiner Sitzung vom W. November 1tt!17
beschloß nun der Gemeinderat, „zum immerwährenden Andenken an das 50jährige Negierungsjubiläum
Seiner Majestät des Kaiser Franz Josef I. in I n n s bruck ein Haus zur Pflege von Siechen beiderlei Geschlechtes zu errichten". Die erforderliche Genehmigung für diese Bezeichnnng wurde über Ministerium
nnd Statthalters alsbald erteilt. Die Pläne für das
zu errichtende Gebäude arbeitete Oberbauingenieur
und Architekt Eduard Klingler (von 1!»0!
MM
Stadtbaudirektor) aus, der auch den von der Firma
Josef Mayr abgeführten Bau leitete. Der Baubeginn erfolgte im Frühjahr 1KW, die Baukosten beliefen sich auf rund 180.000.— Kronen. Dabei ist zu
erwähnen, daß es der Stadtgemeinde nur durch die
großzügige Unterstützung der hiesigen Sparkasse möglich war, diese Anstalt ins sieben zu rufen. Überdies
widmete znr Errichtung einer eigenen Haustapelle
der munifizente Innsbrucker Ehrenbürger Josef Hauser 6000.— Kronen. Die Eröffnung des Siechenhauses
erfolgte im Beisein des Statthalters Graf Merveldt
und des Landeshauptmannes Graf Brandis durch
Bürgermeister Wilhelm Greil am ltt. August 1!»0<».
dem 70. Geburtstag des Kaisers.
Nun hatte Innsbruck in seinem neueu „Kaiserjubilänms-Siechenhanse am Prügelbau" eine Wohlfahrtseinrichlung erhalten, die hinsichtlich der baulichen Anlage, der architektonischen Ausführung und der zeilgemäßen Innenansstattung als mustergültig bezeichnet werden tonnte. Die Nänme reichten für!><» bis 70
Pfleglinge. Für Zahlende standen Zimmer mil meni
ger Betten, für Unbemittelte Zimmer mil l^ Bellen
zur Verfügung. Freilich kam ein Vollbelag durch
lange Jahre hindurch nicht zustande, I n der ersten
Zeit wurde der zweite Stock des Siechenlmuses als
städtisches Sanatorium verwende!, so lange nämlich,
bis der Ban des Zahlstockes im Jahre morden war. Später befand sich im erwähnlen Slock"
merl durch viele Ialne die ^ a l i n l l i n i l des Allgemeinen .^ranlenlmuses. Die ärztliche Teilung des Hauses
oblag von allem Anfang an einem der Herren Stadt-