Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.11

- S.6

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Lebensraum Innsbruck

Mehr als nur
schöne Fassade
Beim Spaziergang durch die Tiroler Landeshauptstadt lohnt
es sich, genauer hinzusehen. Denn Innsbruck braucht sich
in Sachen Baukultur nicht zu verstecken – was nicht nur an
einzelnen architektonischen Sehenswürdigkeiten liegt.

Ü

ber Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Man erinnere sich etwa
an die Elektrizitätswerke in der Salurnerstraße, die in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts errichtet wurden und heute
Zentrale der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG sind. Als erstes Hochhaus Innsbrucks
erhitzte das Gebäude damals die Gemüter,
da es sich noch dazu in unmittelbarer Nähe
zu historischen Sehenswürdigkeiten wie der
Triumphpforte befand. Heute gilt das Gebäude als wichtiges Wahrzeichen der Tiroler
Moderne, die sich am reduzierten Bauhausstil orientiert.
„In Tirol lässt sich die Baukultur der letzten 100 Jahre in verschiedene Zeitzonen

einteilen, von denen man einzelne Baustile ablesen kann“, erklärt Assoz.-Prof. DI Dr.
Wolfgang Andexlinger, Leiter des Amtes für
Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration. „Die Tiroler Moderne des beginnenden 20. Jahrhunderts, die Nachkriegsmoderne, in der eine ganz andere Typologie entstanden ist, bis in die 90er- und
2000er-Jahre, in denen wiederum ganz andere Zielsetzungen in der Baukultur wichtig waren.“ So ist Baukultur immer von den
Strömungen der jeweiligen Zeit beeinflusst.
„In den vergangenen 15 bis 20 Jahren sind
es neben gestalterischen Aspekten vor allem auch Themen im Zusammenhang mit
dem Klimawandel und der Energieeffizienz,

© STADTA

RCHIV/S

TADTMUS

EUM

Lois Welzenbacher realisierte 1926/1927 Innsbrucks erstes Hochhaus, den damaligen Sitz der Elektrizitätswerke und heutige IKB-Zentrale (l.). Ebenfalls von Welzenbacher, einem Vertreter der klassischen Tiroler Moderne, stammt das ehemalige Sudhaus des Adambräu (r.), in dem sich heute das Architekturzentrum aut.architektur
und tirol sowie das Archiv für Baukunst befinden.

IS

UCK TOUR

© INNSBR

ISMUS/G.

UCK TOUR

R, INNSBR

EBHOFE
MUS/M. W

also Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit, die bei der Planung von Gebäuden mit
im Vordergrund stehen“, bringt Innsbrucks
oberster Stadtplaner heutige Einflüsse auf
die Baukultur auf den Punkt.

Ein Zusammenspiel
Die Hungerburgbahn von Zaha Hadid, die
Sprungschanze am Bergisel, die Kaiserliche
Hofburg oder das Haus der Musik. In Innsbruck lassen sich viele herausragende Perlen der Baukunst entdecken. Doch es sind
nicht die einzelnen Gebäude, die Baukultur ausmachen. Vielmehr ist es deren Zusammenspiel, die Verbindung von Tradition
und Moderne, das Einbeziehen von Straßen,

EGGER