Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.9

- S.36

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Kulturstrategie 2030:
Raum für gute Gespräche
Seit einigen Monaten wird in Innsbruck gemeinsam mit
der Bevölkerung an der „Kulturstrategie 2030“ und damit
an Innsbrucks kultureller Zukunft gearbeitet. Wesentlich
ist dabei die Beteiligung möglichst vieler BürgerInnen.

E

in wichtiger Teil des Prozesses rund
um die Kulturstrategie 2030 sind die
Workshops, die Mag.a Aliette Dörflinger mit ihrem Team begleitet. Was man
unter der dabei angewandten „Art of hosting“ („die Kunst des Gastgebens“) versteht
und weitere Details, erklärt sie im folgenden Gespräch.

Frau Dörflinger, Sie leiten und
begleiten die Workshops im
„Kulturstrategie 2030“-Prozess in
Innsbruck. Wie würden Sie Ihre
Aufgabe konkreter beschreiben?
„Hosting“ würde man auf Deutsch am
ehesten mit „Moderation“ gleichsetzen.
Das ist recht ungenau, denn als Host eines Workshops bin ich im Sinne der „Art
of hosting“ für weitaus mehr zuständig:
Ich versuche, eine gute Gastgeberin zu
sein und einen Raum für gute Gespräche
zu schaffen. Das beinhaltet auch, dass ich
mich selbst als Begleiterin im Hintergrund
halte, aber dann immer rechtzeitig vorgebe, in welche Richtung der Weg geht.

In der Corona-Zeit mussten Sie
die Workshops online abhalten.
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Welche Erfahrungen haben Sie
mit der virtuellen Vernetzung
gemacht?
Wir mussten die Gesprächsrunden sehr
spontan in einen digitalen Raum verlegen.
Die meisten Teilnehmenden haben sich
sehr gut darauf eingestellt, denn viele waren diese Art der Kommunikation nach den
Lockdown-Phasen mit viel Home-Office
gewohnt. Es war anders, aber es hat mit
Technik-Checks und einer guten Struktur
funktioniert. Menschen konnten von zuhause aus dabei sein, beispielsweise jüngere Eltern, das hatte auch Vorteile. Die
Workshops im Herbst werden in Präsenz
stattfinden.

Über 400 BürgerInnen haben in
diesen Gesprächen mitgeredet.
Wie kann die Beteiligung so vieler
gut gelingen?
Alle sind eingeladen, jede und jeder Einzelne
ist wichtig. Wir wollen diesen Prozess möglichst breit und interdisziplinär anlegen und
damit möglichst viele erreichen, aus allen
Bereichen wie Tourismus, Jugend, Bildung,
Soziales, Integration, Kreativwirtschaft,
Stadtplanung und auch aus Politik und Ver-

waltung. Beim Bildungs-Workshop waren
sogar SchülerInnen einer Schulklasse dabei.
Von zentraler Bedeutung ist, dass gute Gespräche, intensive Dialoge gelingen können.
Das geschieht durch wertschätzende Fragen
und gutes Zuhören. Man macht sich die Vielfalt der Gruppe zunutze und sollte der Aufforderung folgen: „Reden Sie mit jemandem,
mit dem Sie noch nie geredet haben.“ Wichtig ist auch, die Ergebnisse aus den Gesprächen gut zu „ernten“ und sie im Prozess weiterzuverarbeiten.

Wenn Sie an das Ziel des Kulturstrategie-Prozesses denken:
Wie viel Veränderung erwarten
Sie sich dadurch im Innsbrucker
Kulturleben?
Mit der Erstellung einer Kulturstrategie
für Innsbruck werden viele nachhaltige Wege geebnet, die zur Förderung von
Kunst und Kultur beitragen. Man muss
die Ergebnisse auf jeden Fall ernst nehmen, denn zu viele, die sich bisher beteiligt und eingebracht haben, würden sich
nicht ernstgenommen fühlen. Die Erfolge, die bereits zu beobachten sind und
auf jeden Fall bleiben werden, sind die

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