Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.7

- S.22

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Stadtleben

Der Friedhof als Bühne
Seit Kurzem blüht die Kultur wieder auf. Was wenige wissen:
auch Innsbrucks Friedhöfe dienen als Kulisse für literarische Veranstaltungen.

NHOFER

© M. FREI

Beim Fahrtechniktraining wird der richtige Umgang
mit E-Bikes vermittelt und dadurch ein wertvoller
Beitrag zu mehr Sicherheit am Berg geleistet.

Sicherer Umgang
mit dem E-Bike

Gemeinschaftlich getragen wird das Projekt von der Stadt Innsbruck als Pilotregion,
dem Land Tirol, der Gruppe Forst als Trägerin des Projekts, der Wirtschaftskammer
Tirol, Sparte Handel, als Bindeglied zu den
Innsbrucker SportartikelhändlerInnen, der
Tiroler Versicherung und Tiroler Sparkasse
als Förderinnen sowie der Lebensraum Tirol Holding. Dieses Angebot soll den steigenden Unfallzahlen bei E-BikerInnen entINNSBRUCK INFORMIERT

Steigende Unfallzahlen
Die Gruppe der jungen Downhill-FahrerInnen zwischen 18 und 30 Jahren
und jene der über 60-Jährigen mit dem
E-Bike sind besonders oft von Verletzungen durch Unfälle mit dem Rad betroffen.
Auch die Alpinunfallstatistik verzeichnet
eine Zunahme der beim Mountainbiken
verunfallten Personen. Im Erfassungszeitraum vom 1. November 2019 bis 31. Ok-

tober 2020 verunfallten österreichweit
880 Personen (Vorjahr: 654 Personen) mit
dem Geländefahrrad, davon waren fast die
Hälfte der Unfälle in Tirol zu verzeichnen.
Darüber hinaus haben sich die Unfallzahlen beim Mountainbiken in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt (Quelle: Kuratorium für Alpine Sicherheit).

Mehr Sicherheit am Berg
Konkret wird in den Kursen ein Augenmerk auf eine entsprechende Tourenplanung und Vorbereitung, die richtige Ausrüstung und Verpflegung, Grundposition
am Fahrrad, richtiges Bremsverhalten und
richtiger Reifendruck sowie weitere sicherheitsrelevante Aspekte gelegt. Viele
der Neu- bzw. WiedereinsteigerInnen in
den Radsport haben nun durch die elektronische Unterstützung einen größeren
Aktivitätsradius. In vielen Fällen sind auch
erforderliche Grundkenntnisse und Erfahrungen für das Fahren im Gelände nicht
vorhanden und sollten dementsprechend
geschult werden. MF

GIUL

IANI

Kooperationsprojekt

gegenwirken und die Sicherheit auf den
alpinen Radstrecken erhöhen.
Für die Projektabwicklung zeigt sich das
Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander
Erleben“ des Landes Tirol verantwortlich.
Beim Kauf eines E-Bikes wird ein Gutschein
im Wert von 80 Euro für ein Fahrtechniktraining ausgegeben. Das mehrstündige
Training wird vom Verein zur Förderung
von Bildung und Sport durchgeführt. KäuferInnen eines neuen E-Bikes können sich
mit dem Gutschein und der Händlerrechnung online unter www.bikehow.info für
ein Training anmelden.

© W.

I

n den vergangenen Jahren hat auch
eine rasante technische Entwicklung
des Mountainbike-Sports bzw. das Freizeitverhalten der BürgerInnen zu einem
massiven Anstieg an RadsportlerInnen im
Naherholungsraum der Stadt Innsbruck
geführt. Insbesondere elektrisch betriebene Fahrräder erfreuen sich wachsender Beliebtheit, was auch zu steigenden
Unfallzahlen im Radverkehr geführt hat.
In E-Bike-Kursen sollen die NutzerInnen
daher an das neue Gerät herangeführt
werden.

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Alexander Legniti (l.) und
Paul Fülöp geben sich
beim Ehrengrab des
Lyrikers Georg Trakl
am Mühlauer Friedhof
die Ehre.

A

nfang der 2000er-Jahre kam der
in Bischofshofen geborene Psychologe Paul Fülöp auf die Idee,
die städtischen Friedhöfe als Veranstaltungsort zu nutzen. Inspiriert wurde er
von seiner eigenen, wissenschaftlichen
und literarischen Beschäftigung mit dem
Tod und zahlreichen Spaziergängen auf
den Friedhöfen in der Stadt. „Ich besuche
die Gräber bei jedem Wetter und zu jeder
Zeit. Friedhöfe haben mehr oder weniger
immer geöffnet und sind vertraute Orte
der Inspiration“, erzählt Fülöp.

Zwischen Leben und Tod
Was der Lebenskünstler, der auch als
Schauspieler im Ensemble des Landestheaters gearbeitet hat, an Friedhöfen
schätzt, sind aber nicht Ruhe und Tod,
sondern das Leben – freilich in einer eher
unkonventionellen Form. „Ich spaziere
durch die Reihen der Gräber und spreche

mit den Verstorbenen. Sie erzählen über
ihre Befindlichkeit und geben mir Auskunft über ihr früheres Leben. Mir geht
es in diesen ‚Gesprächen‘ darum, mich in
die nicht mehr Lebenden einzufühlen“,
verrät der Dichter. Sein Wunsch ist, das
Thema Tod zu enttabuisieren. Dazu sollen auch die Lesungen auf den Grabstätten beitragen.

Ruhe in Liedern
Bei der Stadt Innsbruck stieß er mit seiner Idee auf offene Ohren. Der Leiter der
Friedhofsverwaltung und die damalige
Bürgermeisterin Hilde Zach unterstützten das Ansinnen. Mittlerweile gehören
die, laut Fülöp, „weltweit einzigartigen“
Friedhofslesungen nicht nur für literarische KennerInnen zum fixen Bestandteil
im Innsbrucker Kulturleben. Dazu trägt
auch der nunmehrige Leiter des Referates Friedhöfe, Mag. Alexander Legniti

bei, der selbst Gedichte schreibt. „Mittlerweile haben wir drei Veranstaltungen fix eingeplant: im Frühjahr, Sommer
und Herbst. Wer sich darauf einlässt, bekommt poetische Darbietungen präsentiert, die unterhalten, aber auch zum
Nachdenken anregen.“
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am
Samstag, 17. Juli ab 20.00 Uhr am Friedhof Mühlau, wo einst auch Starschauspieler Oskar Werner Trakl-Gedichte zum
Besten gegeben hat. Neben Poesie und
Lyrik von Paul Fülöp und Alexander Legniti wird Musik von Brigitte Mayr-Brecher (Gesang), Rita Goller (Klavier), Gabriele Goller (Flöte) und Bernhard Noriller
(Trommel) geboten. Auch verschiedene
Religionsgemeinschaften sind beteiligt.
Eine weitere Friedhofslesung geht am
Samstag, 21. August um 16.00 Uhr im
Friedhof Igls, Viller Steig 2 in Szene. Der
Eintritt bei den Lesungen ist frei. WG
INNSBRUCK INFORMIERT

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