Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.3

- S.39

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gend agiert werden, damit Frauen nicht zu
den großen Verliererinnen der Corona-Krise werden“, mahnt Frauenstadträtin Mag.a
Elisabeth Mayr. Aktuelle Zahlen des Arbeitsmarktservice zeigen eine dramatische
Entwicklung der Frauenarbeitslosigkeit in
Tirol: Diese ist um 250 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig hat sich die Aufteilung von unbezahlter Arbeit wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen weiter zu Ungunsten der Frauen verschoben.
„Der Internationale Frauentag ist die ideale
Gelegenheit, um immer wieder öffentlichkeitswirksam einen konstruktiven Dialog
rund um die vielen Formen der Benachteiligung von Frauen zu führen“, stellt Mayr
klar. „Gerade in Zeiten wie diesen müssen
wir uns alle engagieren, um nicht in eine
Retraditionalisierung der Geschlechterrollen zu schlittern, die uns in Hinblick auf
Gleichstellung um Jahrzehnte zurückwirft.“

Zeichen am Rathausbalkon
In der Tiroler Landeshauptstadt rücken
Frauen rund um den 8. März besonders in
den Fokus. Um ein sichtbares Zeichen der
Solidarität mit allen Frauen zu setzen und
gleichzeitig all jene zu würdigen, die sich
für die Rechte der Frauen eingesetzt haben und weiter einsetzen, weht auch in
diesem Jahr am 8. März die Fahne zum Internationalen Frauentag vom Innsbrucker
Rathaus. Ein besonderes Highlight stellte in den vergangenen Jahren die LangeNachtdesFrauenFilms dar. Ziel der FilmAktion, bei der zahlreiche Filme von bzw.
über Frauen gezeigt werden, ist es, die BesucherInnen dazu anzuregen, über Chancengleichheit und gelebte Gleichberechtigung nachzudenken. „Heuer hätten wir
die 20. LangeNachtdesFrauenFilms gefeiert, allerdings kann die Veranstaltung in
der derzeitigen Pandemie logischerweise

nicht stattfinden“, erklärt Uschi Klee, Leiterin des Referats Frauen und Generationen und Organisatorin der Film-Veranstaltung. „Viele interessierte Menschen, die
sich gemeinsam Filme ansehen und über
die behandelten Themen im Anschluss in
gemütlichem Ambiente diskutieren und
debattieren – genau das macht die LangeNachtdesFrauenfilms aus. Ich bin sicher,
wir werden eine Möglichkeit finden, das Jubiläum nachzuholen.“

Gleichstellung rund um die Uhr
Während in Innsbruck rund um den Weltfrauentag jedes Jahr zahlreiche Organisationen und Aktionen auf die Gleichstellung
der Geschlechter aufmerksam machen,
wird im Stadtmagistrat eine aktive Gleichbehandlungspolitik gelebt, um Chancengleichheit zu gewähren. Bei der Bezahlung
beispielsweise wird ein klares Gehaltssystem herangezogen – unabhängig vom
Geschlecht bekommen die Bediensteten
je nach Qualifikation und Aufgabe gleich
viel bezahlt. Solange Gleichstellung in verschiedenen Bereichen nicht erreicht ist,
wird diese durch gezielte Förderung vorangetrieben. So wurde beispielsweise 2015
das aktuelle Frauenförderungsprogramm
vom Gemeinderat verordnet. Dessen Umsetzung dieses ist Teil der Aufgabe der
städtischen Führungskräfte und hat die Erhöhung des Frauenanteils in allen Organisationseinheiten, auf allen Hierarchieebenen und in allen Funktionen zum Ziel, wo
Handlungsbedarf besteht. „Hierbei geht es
allerdings nicht um eine Bevorzugung von
Frauen“, erklärt Klee und führt weiter aus:
„Aktive Fördermaßnahmen sind die Voraussetzung für die Durchsetzung gleicher
Rechte und Chancen für alle. In den meisten Bereichen geht es durchaus um eine
Erhöhung des Frauenanteils, aber es gibt

auch einige, wo Männer unterrepräsentiert
sind.“ Das Programm gilt nicht nur für die
Stadt Innsbruck selbst, sondern auch für
jene städtischen Gesellschaften, die zu
100 Prozent der Stadt gehören und für
all jene, in denen der städtische Anteil bei
mehr als 50 Prozent liegt.

Weibliche Führung im Magistrat
Seit Februar steht eine Frau an der Spitze
des Stadtmagistrats. Mag.a Gabriele Herlitschka, MSc trat im Februar die Stelle als
Magistratsdirektorin an und übernahm damit die Leitung des Inneren Dienstes. Die
48-jährige Juristin ist die erste Frau an der
Spitze der Verwaltung der Tiroler Landeshauptstadt. Herlitschka steht bereits seit
knapp 20 Jahren im Dienst der Stadt Innsbruck, die vergangenen 15 Jahre leitete sie
das städtische Amt für Kinder- und Jugendhilfe. Nach einer öffentlichen Ausschreibung und einem Hearing im Stadtsenat
wurde die neue Magistratsdirektorin einstimmig bestellt. Sie trat die Nachfolge von
Dr. Bernhard Holas an. DG

Widerständig – solidarisch –
unbeugsam!
Unter diesem Motto realisiert die
Frauen*vernetzung – ein Bündnis von
Organisationen, Vereinen, Projekten
und Einzelpersonen, die sich feministisch engagieren – auch heuer
wieder ein umfangreiches Aktionsprogramm. Details unter:
www.frauenvernetzung.tirol

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