Innsbruck Informiert

Jg.2021

/ Nr.2

- S.9

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Lebensraum Innsbruck

Inklusion ermöglicht Teilhabe –
sei es durch bauliche Maßnahmen
wie der neue Treppenlift in der
MS O-Dorf oder durch partizipative
pädagogische Konzepte wie an der
Schule am Inn.

Neue Perspektiven
durch Teilhabe aller

Gelebte Inklusion

© C . FORC

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An allen 30 städtischen Kindergärten
und neun SchülerInnenhorten wird der
Inklusionsgedanke gelebt . Inklusion ist
dabei in den Konzepten und pädagogischen Grundsätzen verankert . Insgesamt
kümmern sich neun speziell ausgebil-

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INNSBRUCK INFORMIERT

Voneinander lernen
Die Schule am Inn umfasst derzeit drei
inklusiv geführte, jahrgangsgemischte Volksschulklassen in ganztägig verschränkter Form und vier Sonderschulklassen . Ein besonderes Anliegen besteht
darin, die Einzigartigkeit aller SchülerInnen anzuerkennen und Vielfalt als Chance zu begreifen . Alle SchülerInnen sollen
nach individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten, ausgehend von den jeweiligen
Stärken, zur Entfaltung ihrer Potentiale

„Eine inklusive Gesellschaft lebt von
der Vielfalt der Menschen. Deswegen
müssen wir ein Umfeld schaffen, in
dem sich jede und jeder willkommen
fühlt und Teilhabe möglich ist. Dass
vieles heute bereits als selbstverständlich
gilt, zeigt, dass sich die Arbeit lohnt.“
Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr

/TRE

dete Fachkräfte um die Bedürfnisse der
Kinder, der PädagogInnen und der Eltern .
In fünf Kindergärten gibt es je eine Integrationsgruppe, die von einer Sonderkindergartenpädagogin geführt wird . In
den Gruppen werden jeweils 15 Kinder
betreut, von denen drei mehr Unterstützung benötigen . Darüber hinaus begleiten vier mobile Beratungskindergartenpädagoginnen sowohl die Kinder und
Teams als auch die Eltern und stehen beratend zur Seite .

© IIG

V

ieles scheint heute im alltäglichen
Leben selbstverständlich . Abgeschrägte Gehsteigkanten, Drücksysteme für sehbehinderte Menschen
an Ampeln oder taktile Leitsysteme sind
längst Teil unseres Stadtbildes . Dass diese als Errungenschaften ausdauernd erkämpft wurden, gerät oft in Vergessenheit . Was wiederum für viele auf den
ersten Blick gar nicht ersichtlich ist, sind
die Angebote in Schulen und Betreuungseinrichtungen – egal ob es sich dabei um
bauliche oder pädagogische Unterstützungen handelt . Ein inklusiver Blick auf
die Angebote der Stadt Innsbruck in den
Bereichen Bildung, Betreuung und Interessensvertretung:

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Damit alle Menschen gleiche Chancen und Zugänge haben,
müssen sowohl bauliche Barrieren als auch jene im Kopf
überwunden werden. Die Stadt Innsbruck setzt sich mit
individuellen Angeboten für eine inklusive Gesellschaft ein.

angeregt werden . Jeder und jedem Einzelnen soll Teilhabe ermöglicht werden –
die Möglichkeit zum Mitmachen, Mitbestimmen und Mitgestalten . Zentral ist
dafür auch, sich um vielfältige Kooperationen zu bemühen . „Die inklusive Schule, in der alle Kinder gemeinsam und voneinander lernen können, stärkt vor allem
das Selbstwertgefühl . Kein Kind soll ausgegrenzt werden . Das ist wichtig für die
Zukunft einer Gesellschaft, damit Ängste
und Vorurteile abgebaut und die Fähigkeit zum Miteinander aufgebaut werden“,
betont Direktorin Mag .a Ursula Ortner .
Von dem auf Teilnahme und Teilhabe basierenden Konzept ist auch Stadträtin
Mag .a Elisabeth Mayr überzeugt: „Die inklusive Schule ist eine Bereicherung für
alle . Wer schon von klein auf miteinander spielt und lernt, wird sich auch später
vorurteilsfrei begegnen .“

Individuelle Nachrüstung
Bauliche Unterstützung erhielten auch
eine Schülerin und ein Schüler an der MS
und MMS O-Dorf . Nachdem der Weg in den
Turnsaal der Schule mit dem Rollstuhl nur
erschwert möglich ist, konnte mit Hilfe
der Innsbrucker Immobiliengesellschaft
(IIG) ein Plattformtreppenlift angeschafft

werden . Dieser macht es möglich, dass ab
sofort alle Kinder gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können . Auch an der
Volksschule Amras wurde aufgrund eines
individuellen Bedarfs nachgerüstet . Im
Zuge der Sanierung der WC-Anlage durch
die IIG wurde ein eigens entworfener Wickeltisch eingebaut sowie eine barrierefreie Dusche installiert . Die sogenannte
bedarfsorientierte, barrierefreie Adaptierung ermöglicht eine Nachrüstung bei
tatsächlichem Anlass oder konkretem Bedarf . Individuelle bauliche Maßnahmen
wie diese ermöglichen die inklusive Teilhabe für alle .

Bestens vertreten
Seit 2003 gibt es in Innsbruck einen Behindertenbeirat (BBR) . Ziel ist unter anderem Bewusstseinsbildung und die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine
tatsächlich gleichberechtigte Teilhabe am
Leben in der Stadt . Insgesamt sind im Beirat 15 aktive Behindertenorganisationen
vertreten . Als weisungsfreies beratendes
Gremium für die Stadtregierung und den
Gemeinderat agiert er als Interessensvertreter nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle BürgerInnen . „Der Behindertenbeirat hat sich als

wertvoller und unverzichtbarer Impulsgeber für die Stadt etabliert . Vieles, das vor
Jahren noch gar nicht bedacht wurde, ist
heute selbstverständlicher Bestandteil
bei Projektplanungen und im Alltag der
Verwaltung“, betont Mayr . Auch die Teilhabe an öffentlichen Sitzungen, wie die
des Gemeinderats, werden auf Betreiben
des BBR seit knapp einem Jahr von GebärdensprachdolmetscherInnen übersetzt . Seit vergangenem Mai wurde das
Angebot durch Schriftdolmetschen erweitert . Zudem können alle Interessierten
die Sitzung über einen Live-Stream auf
www .ibkinfo .at mitverfolgen . AD

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