Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.12

- S.13

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Politik & Stadtverwaltung
FPÖ INNSBRUCK

Nicht wegschauen, Hilfe anbieten

E

insamkeit, die – im Gegensatz zum bewusst erlebten Alleinsein – für Betroffene unangenehm bis quälend ist und sich
längerfristig auch gesundheitlich auswirken kann, ist generell ein generationenübergreifendes Phänomen – 20-Jährige können
davon genauso betroffen sein, wie 80-Jährige. Was allerdings die Einsamkeit im Alter
erschweren kann, sind zusätzliche Faktoren
wie eine Reduktion des eigenen Aktionskreises aufgrund körperlicher Gebrechen,
das Erleben eines Verlustes nach dem Tod
eines langjährigen Partners oder der Verlust

der Hoffnung, dass die verbleibenden Jahre
noch Positives mit sich bringen.
Man kann nun individuelle Gefühle, persönliches Erleben nicht ändern, das können
nur Betroffene, indem sie ihre Sichtweise
wechseln. Sehr wohl aber kann man versuchen, Anlaufstellen zu schaffen und Kommunikationsmöglichkeiten bzw. Strukturen
anzubieten sowie in Pflegeeinrichtungen
ein familiäres, den Menschen annehmendes Umfeld zu schaffen. Hierbei ist auch
die Politik gefordert.

Ihre Stadträtin
Andrea Dengg

© R.

SUKO

PF

CHRISTINE OPPITZ-PLÖRER – FÜR INNSBRUCK

Die Fraktionen im Gemeinderat
D

ie Themenvorgabe erfolgt durch die
Gemeinderatsfraktionen nach dem
Muster der „Aktuellen Stunde“. In dieser
Ausgabe lesen Sie die Meinung der Fraktionen zum Thema „Einsamkeit im Alter –
eine zentrale Herausforderung – besonders in Coronazeiten“. Die Auswahl
des Themas erfolgte durch den Tiroler
Seniorenbund. Die übliche Aktuelle Stun-

de wurde in der Gemeinderatssitzung
am 19. November 2020 mit einstimmigem Beschluss auf die nächste Sitzung
am Donnerstag, 10. Dezember 2020, verschoben. Seien Sie auch dann wieder
dabei. Die „Aktuelle Stunde“ wird ab ca.
10.00 Uhr live auf FREIRAD (105,9 MHz im
Großraum Innsbruck) und über den LiveStream unter www.freirad.at übertragen.

W

ir wollen ein breites und leicht
zugängliches Angebot für die
Innsbrucker*innen schaffen, damit für
jede*n etwas dabei ist. Gerade jetzt sind die
wunderschönen Wanderwege in und um
Innsbruck beliebt wie noch nie, für sportlich aktive Menschen jeden Alters.
Besonders unsere Seniorinnen und Senioren sind aktiv und nutzen das vielfältige Angebot unserer lebenswerten Region.
In den aktuellen Zeiten, in denen "daheim
bleiben" auf der Tagesordnung steht, gestaltet sich das „Aktiv sein“ jedoch deutlich

schwieriger. Und wer allein wohnt verliert
mitunter plötzlich seine Kontakte.
Wenn wir alle an das Gemeinsame denken, muss niemand einsam sein. Das gilt
für junge Menschen genauso wie für unsere Seniorinnen und Senioren. Ich bitte daher alle Innsbruckerinnen und Innsbrucker
noch mehr aufeinander zu schauen. Ein Anruf bei der Nachbarin oder die Hilfe beim
Einkauf eines Nachbarn gewinnen in Zeiten
des Lockdowns zunehmend an Bedeutung
im Kampf gegen Einsamkeit.

DIE GRÜNEN

ÖVP INNSBRUCK

Der Einsamkeit ein Schnippchen schlagen

„Gemeinsam gegen die Einsamkeit in der Corona-Krisenzeit!“

A

M

ufgrund des Lockdowns rückt das Thema Einsamkeit wieder in den Fokus.
Vor allem Senior*innen leiden unter sozialer Isolation. Viele ältere Menschen betrifft
das nicht nur jetzt im Lockdown, sondern
dauerhaft. Angebote für kurzzeitige Ablenkung gibt es, aber nichts füllt die anhaltende Leere zuhause. Abhilfe kann eine neue
Wohnform schaffen. In München gibt es bereits über 150 „Wohnen für Unterstützung“Gemeinschaften. Dabei teilen Senior*innen
ihren Wohnraum mit Studierenden. Diese
bezahlen keine Miete, leisten jedoch wö-

24

Die Sendung gibt es auch zum Nachhören:
cba.fro.at/series/die-aktuelle-stundegemeinderat-innsbruck. Zusätzlich ist
wieder ein barrierefreier Livestream der
gesamten Sitzung vorgesehen. Der Link
dazu wird auf www.ibkinfo.at veröffentlicht.

Gemeinsam ist niemand einsam!

INNSBRUCK INFORMIERT

chentlich eine Stunde Gemeinschaftsarbeit pro m2 Zimmerfläche. Kochen, Besorgungen, Arztbesuche, Gartenpflege, alles
ist möglich. Es kommt wieder Leben ins
Haus, man tauscht sich aus, Freundschaften entstehen. Eine Win-Win-Situation. Das
Konzept überzeugt so sehr, dass sich mittlerweile auch weitere für diese Wohnform
interessieren. Alleinerziehende, Berufstätige und Menschen mit Handicap profitieren vom Angebot. Wir würden den Versuch
auch gerne in Innsbruck wagen.

GR Thomas Lechleitner
Klub der Innsbrucker
Grünen
www.innsbruck.gruene.at
innsbruck@gruene.at

it dem Alter kommt für viele Menschen die Einsamkeit. Pensionierungen, körperliche Gebrechen und Todesfälle
können zu den Hauptursachen gehören. In
der aktuellen Corona-Krise sind die sozialen Kontakte zusätzlich noch weiter eingeschränkt. Seniorinnen und Senioren können ihre Familienmitglieder wochenlang
nicht sehen, das bedeutet für viele einen
enormen Leidensdruck. Daher bilden jetzt
viele ehrenamtliche ÖVP-Funktionäre, besonders im Tiroler Seniorenbund, eine Telefonkette. Sie rufen unsere älteren Mit-

glieder und Angehörigen an, plaudern ein
wenig und sorgen für Hilfe, wenn sie benötigt wird. Auch wird ein Hol- und Bringdienst im Bedarfsfall organisiert. Zudem
versuchen wir durch Mitglieder-Videokonferenzen den sozialen Kontakt und Zusammenhalt aufrecht zu erhalten. Die österreichische Bundesregierung, das Land Tirol
und die Stadt Innsbruck haben in dieser
Krisenzeit vorbildhaft reagiert. Ein Kollaps
der Gesundheitseinrichtungen konnte verhindert werden.

Herzlichst Ihre,
Mag. Christine Oppitz-Plöer
Wirtschafts- und
Familienstadträtin

Christoph Appler
(Klubobmann)

INNSBRUCK INFORMIERT

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