Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.7

- S.42

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2020_Innsbruck_informiert_07
Ausgaben dieses Jahres – 2020
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Stadtgeschichte

© STADTA

Seit nunmehr 120 Jahren verbindet die auch liebevoll
„Waldstraßenbahn“ genannte Mittelgebirgsbahn
Innsbruck mit den südlich gelegenen Orten Aldrans,
Sistrans, Lans und Igls – ein Anlass, einen Blick auf
die Anfänge der Bahn zu werfen.

RCHIV/ST
ADTMUSEU
M

Einmal Igls und zurück

M

it dem technischen Aufschwung
im 19. Jahrhundert ging eine rasche Zunahme an Güter- und
Personenverkehr einher. Die Welt wurde
mobiler, der Tourismus spielte eine immer größere Rolle. Damit verbunden, war
die Notwendigkeit des Ausbaus von öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Bereits seit 1867 war Tirol in Nord-SüdRichtung durch die Eisenbahn befahrbar.
Für Innsbruck und Umgebung war die Inbetriebnahme der anfänglich dampfbetriebenen Lokalbahn Innsbruck-Hall in
Tirol am 1. Juni 1891 Start- und Ausgangspunkt für die öffentliche Mobilität. Gerade Igls entwickelte sich Ende des 19. Jahr-

hunderts zu einem beliebten Ausflugsziel
für Einheimische und avancierte darüber
hinaus zu einem touristischen Zentrum.
Seit 1904 durfte sich Igls zudem als zertifizierter Luftkurort bezeichnen, was vermehrt wohlhabende BesucherInnen anzog. Die verkehrstechnische Anbindung
von Innsbruck auf die Mittelgebirgsterrasse war allerdings schlecht, führte doch
nur ein staubiger Feldweg über Vill in die
aufstrebende Gemeinde.

Von Projekten bis
zur Realisierung
Um dem Abhilfe zu schaffen, gab es schon
1886 erste Überlegungen zur Errichtung

© PRIVAT

Familie Huber am
Lanser See, 1955.

42

INNSBRUCK INFORMIERT

einer Bahn. Ein aus Zürich stammender
Ingenieur bemühte sich um eine Bewilligung für die Errichtung einer elektrischen
Schmalspurbahn, welche von der MariaTheresien-Straße über Wilten nach Amras führen sollte. Dort sollte dann eine
Standseilbahn die Fahrgäste auf die Mittelgebirgsterrasse befördern. Fünf Jahre
später erhielt der Präsident des Österreichischen Touristenklubs in Wien, Anton Silberhuber, eine Vorkonzession zur
Errichtung einer Zahnradbahn von Innsbruck über Amras, Aldrans und Igls, die
bis zum Patscherkofel hinaufführen sollte. Aber auch dieses Projekt kam nicht
zustande.
Im Mai 1896 war es dann die Stadt Innsbruck, die vom Verkehrsministerium eine
auf ein Jahr beschränkte Bewilligung erhielt, Vorarbeiten für eine Schmalspurbahn durchzuführen. Nach Verlängerung
der Bewilligung und unter maßgeblicher
Mitarbeit von Ing. Josef Riehl, der die Planung für die Streckenführung wie auch
für den Bau übernahm, konnte im Jänner 1900 mit dem Bau der auf Dampflokomotiven ausgerichteten Strecke begonnen werden. Und schon im Juni desselben
Jahres wurde die Bahn ohne großartige
Feierlichkeiten offiziell eröffnet. Schnell