Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.7

- S.13

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Haltestelle bei der Messe werden sich
künftig mehr Menschen an und rund um
diesen Platz aufhalten“, erklärt Vizebürgermeisterin Schwarzl.

So läuft „cool-INN“
Das Projekt „cool-INN“ ist für drei Jahre angesetzt und wird in mehreren Phasen umgesetzt. Zunächst findet über den
Sommer eine Befragung der AnrainerInnen statt. Das Referat für BürgerInnenbeteiligung sammelt in einem vor Ort
aufgestellten Ideenkasten Wünsche und
Vorschläge für die Platzgestaltung. Diese
fließen in die Planungen mit ein.
Ebenfalls im Sommer beginnt die Uni
Innsbruck dort mit der Erhebung von
Messdaten, wie Temperatur und Feuchtigkeit. Die Auswirkungen des Projekts
sollen erfasst und dokumentiert werden.
Die ersten Ideen gehen in Richtung einer
Wasserquelle, die sich über den Platz verteilt. In Kombination mit bestehenden
und neu gepflanzten Bäumen soll ein angenehmes Klima für PassantInnen und
BewohnerInnen entstehen. „Als Wasserversorgerin der Stadt sind wir von ‚coolINN‘ natürlich sehr angetan. Gerne stel-

len wir dafür unser Wissen und unsere
Ressourcen zur Verfügung“, unterstreicht
IKB-Vorstand Dr. Thomas Pühringer. Das
Projekt ist mit rund 500.000 Euro budgetiert und durch Mittel des Klima- und
Energiefonds des Bundes gefördert.

Mehr Raum für Baumwurzeln
Zunehmende Hitzeperioden und lang
anhaltende Trockenheit setzen auch den
Bäumen in der Stadt stark zu. Gleichzeitig
überlasten Starkregenereignisse als Folge der Klimaerwärmung die Kanalsysteme und sorgen für lokale Überflutungen.
Das städtische Grünanlagenamt reagiert
auf diese Klimawandelfolgen und setzt
daher zunehmend auf das „Schwammstadt-Prinzip“. Diese Technik wird im
Projektgebiet im Stadtteil Saggen erstmals im städtischen Straßenraum zum
Einsatz kommen. Um die zunehmende
Hitzeentwicklung in den dicht versiegelten Bereichen („Urbane Hitzeinseln“)
kompensieren zu können, braucht es die
schattenspendende und kühlende Ausgleichsfunktion der Bäume. Stadtbäume
übernehmen in Zeiten des Klimawandels
eine wichtige Funktion. Gleichzeitig lei-

© STADT INNSBRUCK/L. STÖLLNBERGER

Die an den Bäumen des
Parks angebrachten
Wassertropfen machen
auf das Projekt
„cool-INN“ aufmerksam.

Straßenbaum mit
Schwammstadt-Prinzip:
Aufbau von unten nach
oben: Mutterboden,
grobe Schotterschicht,
wasserführende feine
Schotter-PflanzenkohleSchicht, Tragschicht,
Deckschicht als
Plattenbelag

det aber der Baumbestand unter diesem
enormen Hitzestress. Damit die Bäume
für zukünftige Entwicklungen bestmöglich gerüstet sind, können mit Hilfe des
Schwammstadt-Prinzips unter den Straßen und Gehwegen neue Wurzelräume
geschaffen werden. Dazu wird unterhalb
der versiegelten Oberflächen im Straßenraum eine Schicht aus grobkörnigem
Schotter sowie feineren, wasserspeichernden Materialien angelegt. Das anfallende Regenwasser wird gespeichert,
zurückgehalten und steht den Bäumen
länger zur Verfügung. MF/WG
INNSBRUCK INFORMIERT

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