Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.6

- S.43

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Der Sockel der ehemaligen
Umfahrungsbahn am
östlichen Sillufer

Michael Svehla
Als in Innsbruck die Sirenen heulten.
Luftangriffe 1943–1945
Veröffentlichungen des Innsbrucker
Stadtarchivs, Neue Folge 67
Innsbruck: Universitätsverlag Wagner, 2018

sowie das Bahnpostamt in der Brunecker
Straße. Die Gleisanlagen im Bereich von
Haupt- und Westbahnhof waren fast zur
Gänze zerstört, der Bergisel-Bahnhof der
Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) fiel
durch einige schwere Treffer für längere
Zeit aus, ebenso der Sportplatz an der Sill
(das spätere Tivoli). Auch das Hotel- und
Gastgewerbe musste schwere Einbußen in
Kauf nehmen: So fielen beispielsweise die
an den beiden Bahnhöfen gelegenen Hotels „Europa“, „Tyrol“, „Viktoria“, „München“,
„Grüner Baum“ und „Österreichischer Hof“
komplett aus. Unwiederbringlich verloren
ging die Dogana am Rennweg, das SanktBartlmä-Kirchlein in Wilten sowie das
wuchtige Landeslagerhaus in der Sterzin-

ger Straße. Bevor mit dem Wiederaufbau
begonnen werden konnte, musste zuerst
der Bauschutt weggeräumt werden. Dazu
wurde ab Oktober 1945 die Innsbrucker
Bevölkerung zwischen dem 16. und 60.
Lebensjahr aufgerufen, jeweils einmalig für fünf Stunden einen Abschnitt jenes Straßenzuges zu säubern, in welchem
sich der betreffende Wohnsitz befand.
Diese Aktion dauerte bis November 1946.

Erinnerungen
an den Bombenkrieg
Noch heute lassen sich vereinzelte Spuren des Bombenkriegs entdecken, allen voran die letzte Bombenruine an der
westlichen Auffahrt zur Olympiabrücke.
Das Stöcklgebäude in der Karmelitergasse 12 wurde beim Angriff vom 19. Dezember 1944 getroffen. Am auffallendsten sind neben den Luftschutzstollen
(z. B. am Hohen Weg in St. Nikolaus oder
auch in Amras) die dunkelgrauen Schilder
an vielen Gebäuden in Wilten und Pradl,

die auf das jeweilige Jahr des Wiederaufbaues hinweisen. Wer genauer hinschaut,
findet noch zahlreiche zugemauerte Kellerfenster (z. B. Eckhaus Fürstenweg –
Hutterweg) oder auch im Gehsteig eingemauerte Luftschutzgitter (etwa an der
Ecke Maximilianstraße – Lieberstraße). Einige wenige weiße Luftschutzpfeile sind
noch an Häusern vor allem im Saggen
aufgemalt. Eine Besonderheit stellt einer
der beiden verbliebenen Betonsockel der
ehemaligen Umfahrungsbahn InnsbruckHall dar, der zwischen Sträuchern gut versteckt an der östlichen Sillböschung gegenüber der Firma DB Schenker liegt und
an die Luftangriffe und ihre Zerstörungen
erinnert.

Ein guter Grund, uns
anzurufen: Ihr Baugrund
Bebaut oder unbebaut: Wir suchen Baugründe.

Kontaktieren Sie uns: 0512 / 286314
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In der Speckbacherstraße befindet sich ein vollständig intakter
Löschwasserbehälter. Die Tafel
(links im Bild) weist darauf hin.

Wir schaffen Lebensraum.

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