Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.2

- S.10

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Lebensraum Innsbruck

Auf der Reise ins
und fürs Leben

© CHRIST

IAN FORC

HER

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„Gerade die Internationalität unserer
Bildungseinrichtungen stellt eine echte
Bereicherung für Innsbruck dar. Sie machen
nicht nur unsere Stadt bunter und viel­
fältiger, sie helfen auch uns international
besser zu vernetzen.“
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer

ie LFUI, wie auch die anderen in
der Landeshauptstadt ansässigen Hochschulen, die Medizinische Universität, die Fachhochschulen,
das Management Center Innsbruck (MCI),
die Fachhochschule Gesundheit Tirol, das
Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe West (AZW), die Pädagogischen und
musikpädagogischen Hochschulen mit
ihren Studierenden sind in Innsbrucks
Straßen unübersehbar. „Die weit über
30.000 Studierenden, viele davon internationale StudentInnen, machen Innsbruck nicht nur deutlich jünger und
bunter, sie stellen die Stadt auch vor
besondere Herausforderungen“, erklärt
Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer:
„Man braucht nicht nur Räume für Lehre und Forschung, sondern auch Wohnund Lebensraum einschließlich Mobilitätsangebote, die den studentischen
Bedürfnissen angepasst sind.“
Ein Blick zurück in die Geschichte der
Universität Innsbruck zeigt, dass diese
Herausforderungen, wenn auch heute
durch die viel größere Zahl der Studierenden in ihrem Ausmaß nicht vergleich-

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INNSBRUCK INFORMIERT

bar, in ihrem Kern jedoch dieselben geblieben sind. Reibungsverluste in Folge
der unterschiedlichen Interessen und
Bedürfnisse zwischen Wohnbevölkerung und Studentenschaft waren und
sind aus dem Leben einer Universitätsstadt nicht wegzudenken. Gleichzeitig
wirken die Universitäten, dank des universellen Charakters von Wissenschaft
und Forschung, als Türöffner in eine global vernetzte Welt.

Die Uni als Initiatorin
internationaler Beziehungen
Angehende AkademikerInnen, aber auch
bereits in Forschung und Lehre Tätige gelten als die modernen NomadInnen unserer Zeit. Die hohe Mobilität
in akademischen Kreisen begann aber
schon lange vor den Debatten um Bologna-Prozess, Digitalisierung und Globalisierung. Schon mit der Gründung der
ersten Hochschulen zogen diese Studierende aus einem weiten Umkreis an. Ein
hoher Anteil an internationalen StudentInnen, aber auch der Lehrenden gilt bis
heute als besonderes Qualitätsmerkmal

INNSBRU
CK

Eine enge universitäre
Zusammenarbeit kann
auch Leben retten:

© STADT

Mit ihrem 350-jährigen Jubiläum hat die Leopold-FranzensUniversität Innsbruck (LFUI) 2019 ihre Geschichte und aktuellen
Erfolge in Lehre und Forschung in das öffentliche Bewusstsein
gehoben, ebenso wie die enge Beziehung zwischen Universität
und der sie beherbergenden Universitätsstadt.

und ist gerade in Innsbruck, nicht nur
dank der relativen Nähe zu Deutschland
und Italien, hoch. 42,2 Prozent der rund
27.000 Studierenden der LFUI haben keinen österreichischen Pass. Diese internationalen StudentInnen und ForscherInnen werden oft zu einem Motor einer
engeren Zusammenarbeit zwischen Herkunftsort und Studienort.

Jubiläum der UNO Summerschool
Das in der öffentlichen Wahrnehmung
dank des New Orleans-Festivals vielleicht prominenteste Beispiel ist das
Partnerabkommen mit der University of
New Orleans, deren Summer School in
Innsbruck im Sommer ihr 45-jähriges Jubiläum feiert. Dies ist aber nur eines von
insgesamt zehn Partnerabkommen und
von insgesamt 536 internationalen Verträgen. Als das traditionsreichste bilaterale Partnerabkommen kann man jenes
mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bezeichnen. Die Bande zwischen
Innsbruck und Freiburg reichen in eine
Zeit zurück, als Innsbruck selbst noch
keine eigene Hochschule besaß und daher Innsbrucker Studenten bevorzugt
zur Ausbildung nach Freiburg gingen.

Kooperationsvertrag mit
Pflegeschule in Sarajevo
New Orleans, Freiburg, aber auch Sarajevo als jüngstes Beispiel für die rege internationale Zusammenarbeit der hei-

Nicht aus dem Stadtbild wegzudenken: Innsbrucks Studierende säumen in
ihrer freien Zeit zwischen Vorlesungen und Seminaren das Innufer.

mischen Bildungseinrichtungen sind
alle auch offizielle Partnerstädte von
Innsbruck. Der Kooperationsvertrag zwischen dem Ausbildungszentrum West,
den tirol kliniken und der Pflegeschule Ju Srednja Medicinska Skola Jezero in
Sarajevo wurde Ende 2019 abgeschlossen. Die Vereinbarung soll mehrmals
jährlich bis zu zehn AbsolventInnen, Stu-

dierende und Lehrende der Pflegeschule von Sarajevo für vier- bis achtwöchige Praktika nach Innsbruck bringen.
Die Pflege gehört zu den Mangelberufen,
daher hoffen die UnterzeichnerInnen
darauf, dass einige der internationalen
BesucherInnen sich nach ihrem Studien­
abschluss für Innsbruck als Arbeitsort
und Heimat entscheiden. UI

Die über 120-jährige Verbundenheit
zwischen Lemberg und von dort
entsandten ukrainischen Theologiestudenten mit dem Canisianum und
der Theologischen Fakultät haben
in Innsbruck zu einer bis heute
lebendigen ukrainischen Gemeinde geführt. Vor allem aber war
Innsbruck dank dieser Verbindungen immer wieder ein wichtiger
Zufluchtsort für die unter sowjetischer Herrschaft verfolgte
Ukrainische griechisch-katholische Kirche.