Innsbruck Informiert

Jg.2020

/ Nr.2

- S.7

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zu finden. „Der in Mühlau bestattete Grafiker Heinrich Caesar Berann ist für seine
Panorama-Zeichnungen seit 1934 weltbekannt“, erzählt Legniti. „Ebenfalls dort
findet sich das Grab des Goldschmieds
Josef Kölblinger, der 1960 die Bildseite
der 5-Schilling-Münze entwarf. All diese lassen sich auch über die Grabsuche
finden.“

Kunst und Kultur
Am Friedhof Mühlau sind der Lyriker
Georg Trakl, der Herausgeber der Literaturzeitschrift „Der Brenner“ Ludwig von
Ficker, die SchriftstellerInnen Carl Dallago, Hermann von Gilm, Josef Leitgeb und
Anna Maria Achenrainer, am Westfriedhof
die Dramatiker Johann Otto Prechtler und
Franz Kranewitter bestattet. „Das TraklGrab wurde in den 1950er-Jahren sogar einmal vom berühmten Schauspieler
Oskar Werner besucht“, weiß Legniti. Für
Literaturvermittlung wird der Mühlauer
Friedhof immer noch genutzt: Im Mai findet dort beispielsweise eine Lesung der
städtischen Aktion „Innsbruck liest“ statt.

Geschichtsträchtige Orte der Ruhe und Einkehr (von links): Der Friedhof Mühlau, Pradl,
der Jüdische Friedhof am Westfriedhof.
K (3)

NSBRUC
© STADT IN

Orte der Erinnerungskultur
Friedhöfe sind Ruheorte der Besinnung und bieten BürgerInnen
Platz zum Trauern und Erinnern. Darüber hinaus bieten Innsbrucks
Friedhöfe aber auch grüne Inseln und kunsthistorische Schätze,
die dazu einladen, entdeckt zu werden.

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© CHRIST

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für den Erhalt der Friedhöfe als Kulturgut einsetzt, wird an „besonders schöne
Friedhöfe“ verliehen.
Innsbrucks Friedhöfe verfügen weiters
über einen reichen Baumbestand und
eine große Anzahl an Grünflächen mit einer vielseitigen Flora und Fauna: „In der
Pflege der großen Parkanlagen steckt viel
liebevolle und engagierte Arbeit – sowohl
seitens der BürgerInnen als auch durch die
MitarbeiterInnen des städtischen Grünanlagenamtes“, betont die ressortzuständige
Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl.

„Friedhöfe sind in erster Linie Orte der
Andacht an unsere Verstorbenen und der
inneren Einkehr. Sie sind aber auch Kul­
turgut und historisch bedeutsame Gedenk­
stätten, deren Kunstdenkmäler diese Orte
spirituell bereichern.“
Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl

INNSBRUCK INFORMIERT

Historische Persönlichkeiten
Seit Juli 2019 steht für die sieben städtisch verwalteten Friedhöfe unter www.
innsbruck.gv.at/friedhof eine Grabsuche
als Web-Applikation zur Verfügung. „Wie
viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigen, wird diese Suche gern und
oft in Anspruch genommen – besonders
natürlich um Allerheiligen und Allerseelen,“ berichtet Mag. Alexander Legniti.
Der langjährige Referatsleiter für Friedhöfe „kennt“ auch viele der Bestatteten,
besonders wenn es sich um bekannte
Persönlichkeiten handelt, die zum Teil in
Ehrengräbern ruhen.
Neben den ehemaligen Innsbrucker
BürgermeisterInnen sind auch WissenschaftlerInnen wie der Geologe Adolf
Pichler, der Philosoph Hermann Keyserling, die Geografin und Volkskund lerin
Erika Hubatschek oder die Humanistin
und Aktivistin Diana Obexer-Budisavljevic

Geschichte(n) erzählen
Mit dem Jüdischen Friedhof, dem Soldatenfriedhof in Amras oder der Landesgedächtnisstätte Tummelplatz finden sich
im Stadtgebiet besondere historische
Orte und Gedenkstätten, die Innsbrucker
Geschichte und Geschichten erzählen. In
Amras wird insbesondere der Opfer politischer und rassistischer Verfolgung aller Nationen und Glaubensbekenntnisse,
der Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs
und der Gefallenen der beiden Weltkriege
gedacht. Das nordwestliche Grabfeld des

BESSER HÖREN. BESSER LEBEN.

Ihre Ohren
in besten Händen.

1917 südlich der Wiesengasse angelegten Amraser Militärfriedhofs wurde den
vorwiegend aus Bosnien stammenden
muslimischen Gefallenen der k.u.k Armee gewidmet. Die nach Osten orientierten Grabstelen tragen alle einen symbolischen roten Fez. Mehr unter www.amras.
at/cms2/index.php/militaerfriedhof
Die Möglichkeiten der Bestattung sind
vielfältig: Im „Grab der Einsamen“ am Ostund am Westfriedhof werden die Toten
aus aufgelassenen Urnennischen würdig
und anonym beigesetzt. In diesen Urnensammelgräbern finden nicht nur sozial
Bedürftige ihre letzte Ruhestätte. Diese Beisetzungen finden am ersten Donnerstag im März am Westfriedhof, und
am ersten Donnerstag im Oktober am
Ostfriedhof statt. An jene, die ihren Körper nach dem Ableben der Wissenschaft
überlassen, erinnert das so genannte
„Anatomiedenkmal“ am Ostfriedhof. Eine
Übersicht über die städtisch und nichtstädtisch verwalteten Friedhöfe findet
sich auf www.innsbruck.gv.at (Leben, Soziales , Tod , Friedhöfe). AS

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Symbolfoto

I

n der Landeshauptstadt gibt es insgesamt 18 Friedhöfe: Sieben städtische
und elf nichtstädtische Friedhöfe gehören zum Stadtbild. Für viele Menschen
bedeuten sie Orte der Ruhe, der Besinnung und der Begegnung. Die Bedeutung
von Friedhöfen geht jedoch noch weit
darüber hinaus: Der West-, der Ost- und
der Mühlauer Friedhof sind seit 2012 Teil
der „Europäischen Friedhofsstraße“. Diese Auszeichnung der internationalen
Vereinigung „Association of Significant
Cemeteries in Europe“ (ASCE), die sich

Die Friedhöfe stehen allesamt unter
Denkmalschutz. Kulturdenkmäler unterstreichen als Mahnmale für den Frieden und als Zeichen der Erinnerung die
Bedeutung der letzten Ruhestätten. Bildende Künstler wie der Bildhauer Georg
Loewit auf dem „Kinderfeld“ am Ostfriedhof oder die Bildhauer Rudi Wach und
Helmut Millonig haben bleibende Schätze geschaffen. Die kunstvollen Mosaiken
von Ernst Nepo am Westfriedhof tragen
zur Wertschätzung der Verstorbenen bei.

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