Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.3

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

gen die leider bestehende Unpünttlichkeit mancher
Leser bei der Rückgabe der Bücher darstellt.
Wohl wäre eine „Aktivierung", d. h. eine Ausbreitung der Wirlungsmöglichteiten der Stadibiicherei,
nach verschiedenen Richtungen sehr wünschenswert,
doch handelt es sich hiebei um eine Raum- und Finanzfrage. So wäre z.V.an eine Zweigstelle im dichtbevölkerten Pradl zu denken. Wünschenswert wäre
ferner die Errichtung einer von der Erwachsenenansleihe getrennten Iugendfreihandbücherei im Rahmen

Nummer A

der Stadtbiicherei, eines Leseraumes mil Rmhschlngcwerten und Zeitschriften usw.
Die nächsten großen Pläne der Eladtbücheroi sind
die Herstellung eines vollständigen neuen Ingendlatalogs. die Schaffung eines neuen systematisch, d. h.
nach Stoffkreisen geordneten Nomantalalogs und
eines neuen Sachkatalogs, der das gesamte populärwissenschaftliche Schrifttum umfassen soll,
Dr. Irmgard Webhose r, Heilerin

Direktor Stadtrat Heinrich Süß — 60 Jahre
Am 22. Februar d. I . feierte Stadtrat Direktor
Heinrich Süß die Vollendung des 60. Lebensjahres.
I n einer kleinen Feier am Abend des Geburtstages gratulierte Vizebürgermeister Hans Flöckinger
in Vertretung des in Equaw Valley weilenden Bürgermeisters Dr. Lugger dem Jubilar in herzlichen
Worten im Namen der anwesenden Mitglieder des
Gemeinderates, der leitenden Beamten der Hoheitsvermaltung und der Stadtwerke sowie der Personalvertretungen.
Er hob die großen Verdienste hervor, die sich Stadtrat Heinrich Süß in seiner langjährigen Funktion als
Gemeindevertreter in reichem Maße erworben hat.
Stadtrat Süß begann seine kommunale Tätigkeit
im September 1935 als Vertreter des Verufsstandes
Geld-, Kredit- und Versicherungswesen im Innsbrukker Gemeindetag. I m Finanzausschuß dieser Körperschaft konnte Süß bereits damals seine Fähigkeiten in
der Finanzverwaltung der Stadt unter Beweis stellen. I n der Folge war er als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses für die städtischen Wirtschaftsunternehmungen und in den Jahren 1935—1937 im
Bezirks- und Ortsfchulrat der Stadt tätig.
Nach dem Umbruch 1945 hat die ÖVP im Hinblick
auf seine hervorragenden Kenntnisse und Erfahrungen auf kommunalem Gebiete Heinrich Süß am
4. April 1946 wieder in den Gemeinderat berufen. Er
wurde bei den Gemeinderatsmahlen am 13. April

1950 und am 14. November 1953 zum zweiten Vürgermeisterstelluertreter gewählt. Vorher war er in
der Gemeinderatssitzung vom 7. Juli 1949 zum Stadtrat bestellt worden.
Die Funktion eines Vizebürgermeisters bekleidete
Direktor Süß bis zur Vemeindcratswahl am 11. Dezember 1956, bei welcher er zum amtsführenden Stadtrat für das Finanzwesen bestellt wurde. Neben der
verantwortungsvollen Tätigkeit als Finanzreferent
ist Stadtrat Süß seit dem Jahre 1949 ununterbrochen
als Obmann der Personalausschüsse sowohl der Hoheitsverwaltung als auch der Stadtwerte sowie als
Aufsichtsrat der Innsbrucker Verkehrsbetriebe AG
(bis März 1957) tätig gewesen.
Stadtrat Süß hat sich in diesen schwierigen Referaten, die mit einem Hö"chstausmaß von Verantwortung naturgemäß verbunden sind, sehr große Verdienste erworben. Besonders viel Umsicht und Ausdauer beinhaltete seine langjährige Tätigkeit im
Wohnungswesen, welches wohl eines der schwierigsten Probleme österreichischer Städte darstellt. Trotz
der Vielfalt und der Schwierigkeit dieser Aufgaben
ist es Stadtrat Süß zweifellos gelungen, die bestmögliche Lösung dieser Probleme zu erreichen, was nicht
nur von der Stadtverwaltung stets anerkannt, sondern auch zu wiederholten Malen durch den Rechnungshof bestätigt wurde.

Altgemeinderat General R. Schuster zum Gedenken
Der am 13. Februar d. I . in Innsbruck verschiedene und mit militärischen Ehren am Westfriedhof
beigefetzte General Richard Schuster zählte in unserer
Stadt bis zu seinem allseits tief bedauerten Abgang
zu den höchst geachteten Perfönlichkeiten. Seit 1919
in Tirol beheimatet, war er überall als gerecht deutender Kavalier und Patriot alter Schule bekannt.
Nach dem ersten Weltkrieg leitete er in Innsbruck die
Lnndesabwicklungsstelle des bestandenen 14. Korps,
die sich mit der Auflösung der Heeres- und Marinebestände zu befassen hatte. Seine Beliebtheit und das
Vertrauen seiner Kameraden führten damals zu seiner Wahl als Präsident des Artillerie- und Marineoffiziersklubs, dem er bis 1938 vorstand. Außerdem war er durch 11 Jahre Vorsitzender des Tiroler
^weiguereines vom Meißen Kreuz. Ausschußmitglied

des Roten Kreuzes und Mitglied des Ferdinnndeums. Am 27. Mai 1923 wurde er von der damaligen Tiroler Volkspartei in den Innsbrucker Gemeinderat gewählt. Demselben gehörte er bis zu seinem im Jahre 192? erfolgten Ausscheiden als Mitglied der Löschaltion, der städtischen Verkehrssetlion
und des Wohiulügsfürsorgeausschusses an. Gleichzeitig war er Vertreter des Gemeinderates im Kuratorium des Museums für tirolische Volkskunst und
Gewerbe. Generalmajor d. N. Schuster wurde am
20. Dezember 1tt?3 zu Wien als einziger Sohn eines
Finanzministers geboren. Mit 11 Jahren in die Wiener Artillerietadettenschule aufgenommen, wurde er
auf Grund seiner vorzüglichen Lernerfolge mit 18
Jahren zum Festungsartillerieregiment Kaiser Franz
Josef ausgemustert. Nach dreijäliriger Lentimnlszeit