Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1960

/ Nr.2

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

gespeist werden nnd fallen jegliche Überlragungskosten weg. Die Vauzeit beträgt rund drei Jahre, so daß
die Inbetriebnahme im Winter 1963/64 erfolgen kann.
I n längstens zwei Jahren wird aber das Zwischenkraftwerk bereits seine Energielieferung aufnehmen.
Zum Zeitpunkt des Vollbelriebes werden, vorsichtig
geschätzt, im Versorgungsgebiet der Stadt Innsbruck
etwa 270 Millionen Kilowattstunden benötigt. Hievon werden 125 Millionen Kilowattstunden aus der
Eigenerzeugung des bestehenden Sillwerkes und des
Mühlauer Wertes gedeckt. Bereits mit Vetriebsbeginn wird die gesamte Wintererzeugung und ein Großteil der Sommererzeugnng des Unteren Sillwerkes
im eigenen ^tetz verwertet werden können und die volle
Ausnutzung eiwa um 1970 erreicht werden.
Bei der gewählten Lösung waren nicht nur energiewirtschaftliche Wesichtspuntte zu berücksichtigen. Es war
auch auf die Wahrung des Landschaftsbildes und besonders auch aufstädtebaulicheBelange zu achten. Das
Landschaftsbild wird durch den Van praktisch überhaupt nicht verändert. Die Wasserfassungen liegen abseits von Verkehrswegen und werden im Zusammenhang mit den bereits bestehenden Kraftwerten an der
Sill und Nnetz errichtet, so daß sie nicht in Erscheinung treten. Der gesamte Kraftabstieg ist unterirdisch,
lediglich der Speicher am Lemmenhof wird sichtbar
sein.
Innsbruck ist die Stadt am I n n nnd an der Sill und
verleihen ihr diese Flüsse ihre besondere Schönheit.
Es war daher von vornherein klar, daß der Lauf der
Sill nicht gestört werden darf, um so mehr, als ihre Bedeutung im Nahmen der künftigen Entwicklung des
Stadtbildes gegenüber heute noch wesentlich zunehmen wird. Diese Einsicht war Veranlassung, das Krafthans in die SiUschlucht hineinzuuerlegen und das
Kraftwnsser bereits beim Sillfall wieder in das Vett
einzuleiten. Die Wasferfracht der Eill liegt zum Teil
weit über der auszunützenden Wassermenge und werden im Sommer noch erhebliche Wassermengen über

Nummer 2

das Wildbett abfließen. Die landschaftliche Schönheit
der Sillschlucht wird, soweit sie überhaupt zugänglich
ist, kaum eine Beeinträchtigung erfahren.
Innsbruck, am 25. Jänner 1960.
Stadtwerke Innsbruck
Elektrizitätswerk
Kraftwerk Untere Eill
Vankosten (Basis 1959)
und Stromerzeugung
1 Ruetzfassung
2 Ruetzüberleitung ., . ,
3 Sillfassung
4 Iwischentraftwert ,. ,
5 Rohrbrücke
(i Stollen
7. Fensterstollen
8 Becken
9 Kraftabstieg
10 Hlluvttraftwert
11 Üntcrwasferkanal . ..
12 Allgemeine Kosten ..
13 10 °/o Unvorher-

gesehenes

6,90
4,50
7,90
8,90
4M
87,20
2,50
16,90
7,20
49,90
6,00
18,65

Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen
Millionen

Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling
Schilling

22,10 Millionen Schilling

14 Vausumme
242,65 Millionen Schilling
15 Verlorener Bauaufwand

(Abroasseranlagen) ..
8,80 Millionen Schilling
16 Summe
251,45 Millionen Schilling
17 Vauzinsen
26,40 Millionen Schilling
18 Finanzbedarf
277,85 Millionen Schilling
19 Jahresarbeit
147,4
20 Winterarbeit
48,40
21. Sommerarbeit
99,00
Innsbruck, am 25. Jänner 1960.

Altstadttat Baumeister Otto Thönig zum Gedenken
Mitten aus seinem erfolgreichen Leben schied am
26. Jänner ganz unerwartet der in unserer Stadt hochangesehene Bürger Baumeister Otto Thönig, vom
3. Oktober 1935"bis März 1938 Stadtrat von Innsbruck.
Der Verewigte wnrde am 15. Februar 1892 in Innsbruck als Sohn eines Maurermeisters und Stukkateurs
geboren, absolvierte die Staatsgcwerbeschule und
wnrde anschließend Manrerlehrling. Seine Gesellenjahre verbrachte er auf Bauten in Innsbruck und
Wörgl und praktizierte auch einige Zeit am Van der
Mittenwaldbahn. Sieben Jahre stand er im Dienste
beim berühmten Architekten Welzenbacher, der ihn als
Betriebsleiter bei vielen Großbauten in Stadt nnd
Land wertschätzte. Zweimal stand Thönig im Krieg"
während des ersten Weltkrieges als Leutnant im
2. Kaiserjägerregiment. im zweiten als Pionier^
Hauptmann. 1925 wurde Thönig selbständiger Ban^
meister, 1930 trat er in den Ausschuß der Vauinnung
ein. Seither gehörte er bis zn seinem Tode der Be-

rufsvertrelung in verschiedenen Funktionen, von 1945
bis 1955 als Landesinnungsmeister, an und fand
durch seine sachliche Art, fachlichen Fähigteilen und
sein umfassendes berufliches Wissen allgemeine Anerkennung. Unvergessen wird sein Einsatz bleiben, den
er dem Allsbau des Tiroler Baugewerbes innerhalb
der nenen Kammerorganisation widmete. Seine ausgezeichneten Erfahrungen als Bau als Organisator im gesamten Vauwirtschaftsgeschehen
kamen ihm dabei zugute. So wurde er auch in
wichtige Funktionen berufen, in den seinerzeitigen Vanwirlschaftsansschuß der Landesregierung,
in die Lanoestominissi"on für die Vetämpsnng
der Winterarbeitslosigkeit und in den technisch-künstlerischen Beirat der Stadt Innsbruck. Die vielfachen
Verdienste des Verstorbenen ehrte die Handelskammer im Jahre 1955 mit der Verleihung der (Großen
Silbernen Ehrenmedaille der Tiroler s)andelsta!nmer.
Mit Erlaß des Landeshauptmannes von Tirol noin