Innsbruck Informiert

Jg.2019

/ Nr.3

- S.26

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2019_Innsbruck_informiert_03
Ausgaben dieses Jahres – 2019
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Politik & Stadtverwaltung
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICH

Entzerrung statt Verdrängung

D

ie Keine Frage: Politik und Exekutive müssen dafür sorgen, dass sich die
Menschen im öffentlichen Raum angstfrei
bewegen können. Andererseits ist die persönliche Freiheit jedes Menschen ein hohes Gut, das wir nicht leichtfertig aufgeben
dürfen. Zurzeit herrscht in Innsbruck eine
Tendenz zu immer mehr Verboten in immer
weiteren Bereichen — und zwar entgegen
der Tatsache, dass Innsbruck objektiv gesehen ausgesprochen sicher ist und die Kriminalstatistik rückläufige Zahlen zeigt.
Ein anderes Problem ist das sozial oft schwer

verträgliche Verhalten suchtkranker Menschen. Wenn ich jemandem am Ort A verbiete, Alkohol oder andere Drogen zu konsumieren, wird er es am Ort B trotzdem tun.
Und auch die BewohnerInnen von B werden
sich dadurch zu Recht massiv beeinträchtigt
fühlen. Wir plädieren deshalb für Realismus:
Entzerrung statt Verdrängung! Die Mehrheitsbevölkerung hat ein Recht auf ein ungestörtes Leben. Aber wir müssen mehr geschützte Räume für Suchtkranke schaffen,
in denen sie unter menschenwürdigen Bedingungen versorgt werden.

Irene Heisz
für den
SPÖ-Gemeinderatsklub

NEOS

Lösungspolitik statt Verbotspolitik

I

ch möchte in einer Stadt leben: * in der wir
nachhaltige, vernünftige Lösungen umsetzen, bevor wir über ein Verbot sprechen. *
in der sich Menschen gerne draußen aufhalten, weil die Straßen gut beleuchtet, schön
gestaltet und belebt sind. * wo wir mit Design-out-crime Konzepten durch bauliche
und strukturelle Maßnahmen Verbrechen im
öffentlichen Raum reduzieren können.
Es gibt viele erfolgreiche Projekte in anderen Städten. Mit gut gestalteten Plätzen und
Straßen werden diese zu attraktiven, belebten Orten. Das Verbrechensrisiko wird

reduziert. Neben der Gestaltung von öffentlichem Raum mit Lichtkonzepten, Architektur, Grünanlagen, ansprechender Gestaltung und regelmäßiger Polizeipräsenz,
zielen diese Konzepte auch auf Belebung ab.
Menschen fühlen sich auf belebten, gut gestalteten und beleuchteten Straßen sicherer, als auf Straßen die diese Merkmale nicht
aufweisen. Wir möchten Design-out-crime
Konzepte für neuralgische Punkte, bevor wir
Kameras aufhängen oder Verbote aussprechen!

Julia Seidl
innsbruck@neos.eu

FRITZ

Soziale Verantwortung zeigen, Sicherheitsgefühl stärken!

I

n einer wachsenden Stadt gibt es auch
mehr Menschen am Rand der Gesellschaft, wie Drogen- und Alkoholkranke
sowie obdachlose Menschen. Die Verantwortlichen haben in den vergangenen Jahren viel zu wenig getan, um dieser sozialen
Verantwortung besser gerecht zu werden.
Eine Aufstockung von Betreuungspersonal
und finanziellen Mitteln ist dringend nötig, um diese Menschen in überschaubaren
Gruppen in Innsbruck verteilen und ihnen
helfen zu können. Mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl steht es in Innsbruck auch

26

INNSBRUCK INFORMIERT

nicht zum Besten. Beharrliches Ignorieren
auf der einen und Panikmache auf der anderen Seite helfen hier genauso wenig wie
Statistiken. Wir haben z.B. letzten Sommer
auf die Problematik der zahlreichen viel zu
dunklen und teilweise verschmutzten Fußgängerunterführungen aufmerksam gemacht. Vor allem Frauen und Kinder fühlen
sich dort unwohl und unsicher. Hier könnte das subjektive Sicherheitsgefühl mit einfachen Maßnahmen enorm verbessert werden. Leider fehlt jedoch der politische Wille
der Verantwortlichen.

GR Tom Mayer,
Liste Fritz –
Bürgerforum Tirol