Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.11

- S.58

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Die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck im zweiten
Hof des Rathauses. Am 19. Juli 1907 hatte der Gemeinderat die Überlassung der Polizeimessstation neben der Feuerwehr im zweiten Hof des
Rathauses als Station bewilligt.

111 Jahre öffentlicher
Rettungsdienst in Innsbruck
Am 01. Oktober hat sich die offizielle Aufnahme des öffentlichen Rettungsdienstes
in Innsbruck zum 111. Mal gejährt. Sie verdankt sich der Gründung der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck vom 12. April 1907. Von ihr führt eine
direkte historische Linie zur noch heute bestehenden Freiwilligen Rettung Innsbruck
bzw. Bezirksstelle Innsbruck-Stadt des Österreichischen Roten Kreuzes.
von Ernst Pavelka

D

as Innsbrucker Rettungswesen
hat seine Wurzeln im viel älteren
Feuerlöschwesen. Behördliche
Anordnungen zur Brandverhütung- und
Brandbekämpfung lassen sich spätestens bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Gefolge der Feuerordnung von
1817 war eine berufsständisch organisierte Bürgerwehr zur Brandbekämpfung
geschaffen worden. In ihr gab es als dritte von sechs Abteilungen eine zur Menschenrettung. Die Einsätze der Bürgerwehr dürften sich chaotisch abgespielt
haben, dies führte 1857 zur Gründung
der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck. Innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck erscheint 1881 erstmals eine Sa58

INNSBRUCK INFORMIERT

nitätsabteilung. Die vier-, im Folgejahr
bereits neunköpfige Mannschaft setzte sich aus ausgedienten Wehrmännern
zusammen und rückte nur im Brandfall
gemeinsam mit der Feuerwehr aus. Geschult wurde sie an einzelnen Abenden
von den Korpsärzten der Feuerwehr. Der
Ausbildungsstand der „Samariter“, wie
Sanitäter damals genannt wurden, war
denkbar schlecht.

Reform der Sanitätsabteilung
1897 stieß Branddirektor Viktor Baron
Graff (1853–1930), wohl im Zuge einer
Reorganisation der Feuerwehr, eine Personal- und Ausbildungsreform der Sanitätsabteilung an. Dies schon mit dem

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© ARCHIV DE

Ziel, dereinst den öffentlichen Rettungsdienst stellen zu können. Möglicherweise
spielten dabei seit 1890 vom Österreichischen Feuerwehrausschuss ausgehende
Aktivitäten, die auf die Übernahme des
Rettungsdienstes durch die Freiwilligen
Feuerwehren abzielten, eine Rolle. Der
Feuerwehrausschuss trat dabei auch an
die österreichische Gesellschaft vom Roten Kreuz heran, mit der er seit 1892 ein
für den Kriegsfall geltendes Abkommen
über Versorgung und Transport von Militärangehörigen im Hinterland hatte. Die
Feuerwehren erhielten dafür das Recht,
das Rotkreuz-Zeichen zu führen.
Baron Graff machte dann den als hochintelligent und energisch beschriebe-