Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.4

- S.60

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SBRUCK (3)

USEUM INN
HIV/STADTM
© STADTARC

Innsbruck, Hungerburgsee mit
Hotel Hungerburgseehof

Innsbruck vor 100 Jahren
von Dominique Karner, BA

03. April 1918
Krankheitsanfälle zur Essenszeit. Am
Sonntag und Montag hatte die Rettungsabteilung mit einem Zugereisten zu tun,
der es prächtig verstanden hatte, seine Umgebung zu täuschen. Dreimal fuhr
der Rettungswagen zur „Unfallstelle“, das
erstemal am Rennweg, dann zur Jahnstraße und schließlich in die Neuhauserstraße, immer war er so geschickt zusammengesunken, daß ihm der Mantel
nur ein klein wenig staubig wurde. Stets
entwickelte er aber gute Eßlust. Er richtete sich seine Anfälle auch schlauer Weise zu den üblichen Mahlzeiten ein. Jetzt
ist er wieder weiter gereist, wahrscheinlich, um andere auf diese Weise dranzukriegen.

03. April 1918
Die Maul- und Klauenseuche. In der
Gemeinde Hötting herrschte seit längerer Zeit in den Stallungen zweier Bauern
die Maul- und Klauenseuche. Die Krankheit ist nun nach amtlicher Feststellung
erloschen.
60

INNSBRUCK INFORMIERT

04. April 1918
Verschärfung der Bewachungsmaßnahmen. Die Bewachungsmaßnahmen
für Munitionsbetriebe, Munitions- und
Sprengmitteldepots wurden zur Sicherung gegen verbrecherische Anschläge
verschärft. Die Bevölkerung wird im Interesse ihrer eigenen Sicherheit gewarnt,
sich derartigen Objekten zu nähern, da
die aufgestellten Wachposten unter Umständen von der Schutzwaffe Gebrauch
zu machen haben.

05. April 1918
Ein Innsbrucker Flieger im Kampfe
mit vier Engländern. Am Ostersonntag früh kam von der Fliegerkompagnie an den in Innsbruck lebenden Vater
des Fliegerleutnants Adolf Franzelin die
Nachricht, daß der Sohn verwundet in
Trient liege. […] Franzelin hatte sich freiwillig zu einem sehr gefährlichen Flug
gegen den Feind als Beobachter gemeldet. Er geriet mit vier englischen Flugzeugen zusammen und hatte mit diesen einen furchtbaren Luftkampf zu bestehen.

Schon etwa nach dem 80. Schuß versagte das Maschinengewehr Franzelins und
dieser war so den Engländern ausgeliefert. Er öffnete bereits das Bombenloch,
um, falls der Apparat in Brand geschossen werden sollte, aus 2500 Meter Höhe
herabzuspringen. Im gleichen Momente durchschoß ihm eine Kugel die Brust.
Trotz dieser schweren Verwundung gelang es dem mutigen Flieger, seinen Auf-

Teehütte (Exlhaus) in der
Mühlauer Klamm