Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.4

- S.59

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Schwierige Zeiten
In all den Jahren galt, dass die Stadt die
Armen in drei Gruppen einteilte: In Grup-

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK

bende mehr zu geben. Angesichts der wirtschaftlich desaströsen Lage war dies eine
Illusion. Ebenso wenig gelang es, die Angestellten von Privatfirmen zu mehr Spenden zu bewegen, da die meisten selbst
schon für verarmte oder arbeitslose Familienangehörige aufkommen mussten. Der
Stadt ausgeliefert waren die städtischen
Angestellten, die notgedrungen und trotz
massiver Lohnkürzungen und hoher Krisensteuern einen Teil ihres Einkommens
als Spende abzweigen mussten. Firmen,
die trotz mehrmaliger Aufforderung keine
Spende leisteten, waren den übergeordneten Behörden zu melden. Half der moralische Druck durch Spendenaufrufe nicht,
folgte die Drohung von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen zu werden. Spenden für die „Winterhilfe“ galten als „Werke
der Nächstenliebe und Heimattreue“ sowie
„staatsbürgerliche Pflicht“.

Bezugsscheine für den verbilligten Kauf von Kohlen bei verschiedenen Kohlelieferanten während
der „Winterhilfe“ 1936/37. (Stadtarchiv Innsbruck, Umschlag Winterhilfe 1936/37)

pe eins fielen diejenigen, die nichts mehr
hatten, in Gruppe zwei Menschen mit
Notstandsunterstützung und in Gruppe
drei jene mit Arbeitslosengeldbezug und
einem Familieneinkommen von maximal 150 S. Auf die Gruppen abgestimmt
waren die Zahl der Lebensmittelpakete
und Selbstbehalte. Da immer mehr Menschen in die erste Gruppe fielen, senkte
die Stadt für die „Winterhilfe“ 1935/36
die Einkommensgrenze von 35 S monatlich auf 25 S und in der dritten Gruppe auf 100 S. Für Familien mit mindes-

tens sechs armen Personen betrug die
Einkommensgrenze 120 S. In der Praxis bedeutete dies, dass immer weniger
Hilfsbedürftige die volle Hilfe erhielten,
immer mehr Bedürftige immer höhere
Selbstbehalte zu leisten hatten und wegen der geänderten Einkommensgrenzen viele aus der „Winterhilfe“ herausfielen. Trotz dieser Einschränkungen blieb
der Prozentsatz der Bevölkerung, die mit
dem Notwendigsten zu versorgen war,
hoch und lag bis zum Anschluss im März
1938 zwischen 13 und 16 Prozent.

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